Intruder schrieb:
... Stalins Verbrechen wurden erst mit Beginn von Glasnost in der Sowjetunion (so ab 1986) publik, und zwar in der Sowjetunion. ...
In Details vielleicht (manche auch heute noch nicht), aber eine Menge war über GULAG, "Schauprozesse" und "Große Säuberung" sehr wohl schon bekannt geworden und nicht erst durch Solschenizyn ( "Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch" 1962 in der UdSSR veröffentlicht !!! und „Archipel GULAG“ nach Veröffentlichung des 1. Bandes 1974 aus der SU ausgewiesen) und Sacharows öffentliches Auftreten ab 1970!
Was "im Westen" bekannt war, kam als Information auch in die "Ehemalige".
Solschenizyns "Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch",
eine Novelle in der die Zustände im GULAG geschildert werden, wurde
1962 mit ausdrücklicher Unterstützung von Chrustschow veröffentlicht!
Nachdem Solschenizyn (zunächst bei Heinrich Böll) in Deutschland war, konnte jeder, der es wissen
wollte eine Menge über den GULAG erfahren - in West, wie in Ost.
Und über die gezielt erzeugten Hungersnöte, die Schauprozesse, die "große Säuberung", die "Enthauptung" der Roten Armee, die angebliche "Ärzteverschwörung", ...
gab es genügend Informationen und Dokumentationen.
wer wissen wollte, konnte wissen,
Ignoranten können freilich immer ignorieren und für ihr "Nichtwissen" andere Verantwortlich machen.
Ich hatte 1983 in Leipzig sogar Kontakt zu Oppositionellen, Du kannst mir nichts erzählen, denn ich bin selber Ossi.
Ja ich hab mich sogar in Gefahr begeben selber festgenommen zu werden.
Trotzdem erfuhr man die ganze Wahrheit erst nach der Wende.
Scheinst ja mächtig stolz auf dein "Heldenthum" zu sein, mal mit Oppositionellen geredet zu haben!
So wie Du anderen unterstellst, KEIN "Ossi" zu sein, braucht dir auch niemand deine virtuellen Erzählungen zu glauben:
denn es fällt immer wieder auf,
entweder verdrehst du manches - aus welchem Grunde auch immer - ganz bewusst,
oder dir fehlen elementare Kenntnisse über das Leben in der DDR.
Auch sonst fällst du von einem Extrem ins andere:
von "totgeschwiegen" und "nichts gewusst" zu "die ganze Wahrheit"!
Es stimmt nicht, dass es vor Gorbatschow "keine Informationen" über "Stalins Verbrechen" in der DDR gab,
und selbst wenn du Mitarbeiter von Gauck, Birthler, Knabe gewesen wärest,
"die ganze Wahrheit" hättest du bis heute auch nicht erfahren.
Aber über den Ausgangspunkt hier:
In der DDR wurden Stalins Verbrechen völlig totgeschwiegen und ich habe nur durch Zufall davon wirklich erfahren. ...
Man hat von den Verbrechen Stalins in der DDR als "Normalsterblicher" nichts erfahren ....
"Normalsterbliche" in der DDR haben sich auch bei ARD ("Außer Raum Dresden") oder RIAS informiert,
nur besonders "Linientreue" haben sich ausschließlich auf "Schni" (auch "Suderlede" genannt) und ND u.ä. beschränkt.
Über die Verbrechen Stalins gab es auch lange vor 1989 Informationen, sowohl in der Sowjetunion, als auch in der DDR-Bevölkerung
- sofern man die Informationen nur aufnehmen wollte.
"Totschweigen" funktioniert nicht, nicht 1933-45 und ebensowenig in der SBZ und der DDR!