Das stimmt nicht!
Im "Westfernsehen" wurde sehr wohl davon geredet und und darüber gesendet! Wenn es Ignoranten und Desinteressierte nicht angesehen haben, dann haben sie es nicht wahrgenommen bzw. nicht wissen wollen.
m.W. hat Brandauer in den '80er Jahren auch einen Kinofilm über Elser gedreht.
Jetzt zu behaupten, es wäre "totgeschwiegen" worden, ist nur Legendenbildung zur Entschuldigung eigenen Desinteresses .
Du hast recht, der Film "Einer aus Deutschland" wurde wurde bereits 1989 in Stuttgart in englischer Sprache unter dem Titel "Seven Minutes" unter der Regie von Karl Maria Brandauer uraufgeführt, ins Deutsche Fernsehen und in deutscher Sprache kam er dagegen erst am 6. November 1991. Aber Georg Elser war allgemein bis dato unbekannt, als großer Held dagegen wurde und wird noch immer Claus Schenk Graf von Stauffenberg angesehen und gedacht, obwohl der bis zum Attentat die Linie des Verbrecher Regimes vertrat und erst einsehen musste, dass der Krieg nicht mehr zu gewinnen war, ehe er den Entschluss fasste, den Tyrannen zu beseitigen.
1987 schrieb der vor wenigen Tagen verstorbene Rolf Hochhuth ein Gedicht über Georg Elser und beklagte sich darüber, dass es bis dato im ganzen Land lediglich eine einzige Strasse gäbe, die nach Georg Elser benannt worden war. Und zwar in Elsers Geburtsort Hermaringen befand man nach etwa 30 Jahren, dass man Elser eine Strasse widmen müsse. Hochhuth irrte hier, denn in Deutschland gab es zu diesem Zeitpunkt eine 2. Strasse, die sich auf den vermeintlichen Tyrannenmörder bezog, in Burgdorf bei Hannover gab es schon eine solche Strasse. Hier das Gedicht von Rolf Hochhuth:
"Nach drei Jahrzehnten nennt sein Heimatdorf
nach Johann Georg Elser eine Straße
– doch keine deutsche Stadt, nicht eine.
Dies Volk liebt zwar die Freiheit – doch nicht jene,
die starben, um es zu befreien."
PS. Es ist nicht unbedingt als Desinteresse zu werten, ich erinnere mich an meinen Geschichtsunterricht, dort wurde uns zwar die mißlungene Heldentat des Claus Georg von Stauffenberg und seiner Mitstreiter offenbart, auch im Nebensatz erwähnt, dass es zuvor schon einige Attentatsversuche auf den "Führer" gegeben hatte, die allesamt mißlungen waren. Aber der Name Georg Elser fiel dabei nicht, niemals, stattdessen wurde darauf hingewiesen, dass dabei viele unschuldige Menschen sterben mussten, weil sie zur falschen Zeit am falschen Ort waren, z.B. im Bürgerbräukeller in München.
Auch heute noch wird dem 20. Juli 1944 gedacht, der 8.November 1939, 8 Wochen nach WkII Beginn, Tag des (leider mißlungenen) Elser Attentats im Münchner Bürgerbräukeller, ist nicht von Interesse!