Davon ab, dass sowohl der KBW-Kastenkopf, viele andere in Politik und Medien, als auch Hubsi, der solch ein Flugblatt zumindest verteilt haben soll, gar nicht gehen - die entscheidende Frage stellt irgendwie niemand.
Die ist für mich: Wer hat solch ein Flugblatt offensichtlich in der Schublade liegen und packt es gerade jetzt aus? Und welche Rolle spielt die SZ dabei?
Alles andere ist erstmal zu vernachlässigen.
Sieht so aus, dass ein gewisses Level von Mobbing sozusagen zur bayrischen Landeskultur gehôrt. Schon Seehofer wusste zu berichten: er hätte gegen jeden (seiner Widersacher) was in seinen Schreibtisch-Schubladen zu liegen.
Und die SZ hat auch schon mal klügere Artikel geschrieben: beispielsweise ist es ihrer Berichterstattung mit zu verdanken, dass die schwerfällige bayrische Justiz einen unschuldig wegen Mordes Verurteilten nach über 10 Jahren verbüßter Haft notgedrungen freisprechen musste. Nicht die erste Maximal-Blamage für die angeblich "rechtsstaatliche" bayrische Justiz.
Im Fall Aiwanger hat es die SZ unterlassen, das derb antisemitische Flugblatt in die damaligen bayrisch-faschistoiden Verhältnisse einzuordnen:
- Prügelstrafe an Schulen
- Bundeswehr-Kasernen nach SS-Größen benannt
- rechtsradikale Wehrsport-Trupoen wurden toleriert
- Zwangsausstattung von Klassenzimmern mit Kruzifixen
- schlampige Aufklärung nach dem Oktoberfest-Attentat
- ein Angehöriger von VVN-BdA wurde in einem bayrischen Gerichtsurteil gar als "Halbjude" bezeichnet.
...
Die Aufzählung ließe sich beliebig fortsetzen .
Insofern lässt sich der im Flugblatt bemühte derbe Antisemitismus auch als ein bloßes, provokantes Stilmittel interpretieten , der auf eine Abrechnung mit den damaligen bayrischen Verhältnissen abzielte.
Die Sache ist gegessen, sie wurde damals nicht strafrechtlich verfolgt - insofern sollte man sie nach über 30 Jahren nicht wieder ausgraben.
Und es sagt nix darüber aus, ob nun Herr Aiwanger als Wirtschaftsminister geeignet ist oder nicht.
Bislang konnte ich noch nicht wahrnehmen, dass Aiwanger sich irgendwie besonders profiliert hàtte. Möglicherweise hätte er aber die Chance dazu, denn es war zu hören: in Bayern gibt es ein hohes Potenzial geothermischer Energie-Quellen.
Bayern voller Thermal-Quellen und Geysire, oder so. Dieses Potenzial auch möglichst zügig zu nutzen, wäre eine Herausforderung für den bayrischer Wirtschaftsminister, denn dann könnten sie sich ja die Sache mit den Windrädern sparen.