Irgendwie wird Kommunismus immer mit Diktaturen in verbindung gebracht, wo das Volk unterdrückt und ausgebeutet wird...
Ja, oh "Wunder"
Ich dachte immer, der Kommunismus wäre eine sehr soziale Gesellschaftsform, welche nicht funktioniert, weil der mensch von Natur aus zu egoistisch ist.
Jede Gesellschaftsform, welche die Eigenarten, das Wesen und/oder die Bedürfnisse des Menschen missachtet und/oder meint abschaffen bzw. überwinden zu müssen, ist automatisch
a) menschenverachtend und
b) diktatorisch.
Daher ist auch jede Ideologie, die den "bisherigen Menschen" ablehnt und einen "neuen Menschen" zu kreieren sucht, vollautomatisch menschenverachtend und diktatorisch.
Übrigens ist Egoismus nicht automatisch etwas Schlechtes. Jeder Mensch kann und sollte immer auch mal schauen, dass seine eigenen Interessen und Bedürfnisse nicht zu kurz kommen.
Abgesehen davon strebt jeder Mensch ganz individuell für sich genommen danach, seine eigene Lebensqualität und die Lebensqualität derer, die er liebt und schätzt, zu verbessern. Das ist ein ganz natürlicher Ur-Egoismus, der auch die grundlegende Triebfeder von Fortschritt (kulturell, künstlerisch, technisch, soziologisch, politisch) darstellt.
Gegen diese Triebfeder verstoßen alle Ideologien, die das als "abzuschaffenden" bzw. "zu verbietenden" "Egoismus" ansehen. Damit scheitert nicht nur jede entsprechende Ideologie, sondern mit ihr auch tausende oder millionen an Menschen, die bis zum Zusammenbruch der jeweiligen Ideologie zuvor zum Zusammenbruch (in Arbeitslagern/Gulags, KZ, Folterlagern, etc.) gebracht wurden.
Und das ist doch auch ganz klar: jeder Mensch möchte auch mal einen Vorteil für sich aus einer Sache ziehen. Wer arbeiten geht, möchte für seine Arbeit so hohen Lohn wie möglich. Wer Arbeitgeber ist und z.B. eine Pommesbude betreibt, möchte so wenig Lohn wie möglich zahlen. Wer in ein Geschäft geht, um was zu kaufen, möchte das Gewünschte so billig wie möglich. Wer das Gewünschte verkauft, der möchte es so teuer wie möglich verkaufen. Wer Kinder hat, möchte ihnen die bestmöglichen Startchancen ins Leben ermöglichen. Wer in die Politik geht, möchte so viel Zuspruch wie möglich bei den Wählern. Der Pfarrer möchte so viele Gläubige wie möglich in seiner Kirche. Deine Freundin oder Dein Freund so viele Küsse oder Sex oder Streicheleinheiten oder Anerkennung von Dir wie möglich (in jedem Fall
mehr, als Du anderen gewährst). Usw.usf.etc.
All diese Ansinnen waren und sind auch stets bei allen Menschen in sozialistischen Ländern zugegen. Gerade in kommunistischen Ländern blüht beispielsweise der Schwarzmarkt, die Vetternwirtschaft und der Klüngel unter den Polit-Bonzen (die erhebliche Privilegien genießen und weswegen auch viele Polit-Bonze wurden).
Der Kommunismus ist eine Dystopie, also eine a) unmögliche Utopie und b) auch eine gar nicht wünschenswerte. Der Kommunismus missachtet zentrale menschliche Eigenschaften und meint, diese (mit Gewalt, Verboten, Umerziehung, etc.) überwinden zu müssen.
Wo kann ich mich am besten erkundigen, was der Kommunismus wirklich ist? Das ist jetzt wirklich eine ernst gemeinte Frage... Ich möchte mich wirklich in dieser Hinsicht weiterbilden.
Fange doch mal mit dieser 3-teiligen Doku an:
http://www.youtube.com/watch?v=pW1RnhHz4yI
http://www.youtube.com/watch?v=ViHDkgM5C3g
http://www.youtube.com/watch?v=_jvm9wUzWls
Und wollen die Linken wirklich den Kommunismus oder einfach nur Gutes für die (schwachen) Menschen und mehr Gerechtigkeit?
Die Linken wollen einen idealtypischen Menschen, den es nie gab und nie geben wird (und der auch gar nicht wünschenswert ist). Weil sie das jedoch nicht einsehen wollen, greifen sie auf Verbote, Gebote, Unterdrückung, Gewalt und kontinuierliche Bekämpfung Andersdenkender zurück. Dabei übersehen sie, dass sie nicht mal selbst - nicht mal im Entferntesten - ihrem idealtypischen Menschenbild entsprechen.
Am 22. sind Wahlen :winken:
Jetlag