Du meintest, dass in der DDR die bürgerlichen Vereine zerschlagen wurden ... was gab es denn da tatsächlich zu zerschlagen ... zwischen 45 und 48 waren doch eh alle Vereine von den Alliierten verboten, 49 die DDR gegründet ?
Natürlich waren die verboten, der Unterschied war das sich alle Westvereine nach Entnazifizierung anmelden konnten und somit Vereinsname und Strukturen erhalten konnten um sie in den Spielbetrieb zu übernehmen.
Zwei Beispiele im Osten , der Dresdner SC (Helmut Schön) wurde radikal umbenannt in SG Dresden Friedrichstadt, an der Spitze des Vereins ein SED Genosse gesetzt.
Die Fußballer kamen in das DDR Endspiel im Dresdner Ostragehege vor fast 50 000 Zuschauern gegen den "Arbeiterclub" BSG Horch Zwickau (später BSG Sachsenring Zwickau, heute FSV Zwickau) das Spiel ist von Schiri verpfiffen worden weil man den "Arbeiterclub" als Sieger vom Platz gehen lassen wollte (Stasiunterlagen belegen dies) 1:5 verloren die Dresdner, der Platz wurde von den aufgebrachten Zuschauern gestürmt, so dass es zu keiner Pokalübergabe kam und berittende Volkspolizei den Platz räumen mußte. Danach wurde die SG Dresden Friedrichstadt verboten und der DSC erst nach der Wende wiedergegründet. Helmut Schön und die meisten der Spieler schlossen sich Hertha BSC an.
Zweites Beispiel Union 06/1. FC Union Berlin. Die Genehmigung an der Teilnahme zur Endrunde der deutschen Meisterschaft wurde dem Ostberliner Verein verwehrt. Aus diesem Grunde zogen die meisten Spieler nach Westberlin und gründeten da ihren Verein Union 06 neu. An der "Alten Försterei" Stadion wechselte der Name des Verein häufig, wie Motor Oberschöneweide, TSC Berlin bis es zur Neustrukturierung des DDR Fußballs zu einer Neugründung des Vereins kam (wie bei fast alle DDR Vereine).
In Berlin wurde von der obersten Sportführung entschieden das neben dem Armeeverein Vorwärts Berlin und den schon beschriebenen BFC Dynamo ein "ziviler" Verein für das Volk installiertwerden müsse. In nie gekannter Beteiligung der sportinteressierten Berliner Bevölkerung wurde der Name und das Vereinwappen per Stimmabgabe gewählt, also heutiger Name 1. FC Union Berlin, wo die Bevölkerung den Namen Union wieder ins Rampenlicht schob.
Alle anderen relevanten Vereine sind zerschlagen worden und auf Ortsebene mit Kleinsponsoren (Handwerker, Gewerbetreibende) durften "Privatvereine" mit der Bezeichnung SG (Spielgemeinschaft ) weiter existieren, sie nahmen nach der Wende ihre alten Namen zum größten Teil wieder an.
Benno, Ablenkung vom grauen Arbeitsalltag bringt der Sport größtenteils für Menschen. das diese, wenn es den Sport nicht gäbe, sich für die Veränderung der Welt einsetzen würden, glaubst Du doch selbst nicht, oder ?
busse
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