Ich finde es einigermaßen erstaunlich, dass gerade die Union Leute wie Angela Merkel und Joachim Gauck
an die vorderste politische Front geschickt hat.
Denn es war doch gerade die Union, welche in den Zeiten vor der Wende in der DDR
und dem dortigen System immer den Erzfeind Nummer 1 gesehen hat.
Man muss kein ausgewiesener DDR-Kenner sein, um zu wissen, dass bereits ein Universitätstudium
innerhalb der DDR beinahe unmöglich war, wenn man sich als Gegner des DDR-Systems positionierte.
Eine Doktorantenstelle bekam man sowieso nicht, ohne die Staatssicherheit auf den Plan zu rufen.
Angela Merkel äußerte zwar einst, dass sie auf die Bitte der Stasi um Zusammenarbeit mit Nein geantwortet hätte.
Was dann allerdings verwundert, ist die Tatsache, dass sie unmittelbar nachher innnerhalb der FDJ
befördert wurde und sogar eine Doktorantenstelle in Ostberlin bekam,
obwohl sie sich ursprünglich nur um eine solche in der thüringischen Provinz beworben hatte.
Ihre politischen Weggefährdten aus den Zeiten des Aufbruchs 1989 wunderten sich später,
warum Frau Merkel nach der Wende in die CDU eingetreten war, denn man war sich vorher
ziemlich sicher, dass sie zu den Grünen gehen würde. Das entsprach ihrer politischen Gesinnung 1989.
Was ist eigentlich mit der Mutter von Angela Merkel? Jeder Mensch hat doch eine Mutter?
Darüber liest man nie etwas. Man weiß nur, dass ihr Vater, ein Pastor, in den 50er Jahren
mit seiner Tochter von West- nach Ostdeutschland emigrierte.
Eigentlich doch ein eher ungewöhnlicher Schritt, der aber seltsamerweise niemanden so recht stutzig macht.
Auch wenn ich von den ideologischen Positionen von Sarah Wagenknecht nicht viel halte,
so habe ich persönlich doch mehr Respekt vor ihr als vor Angela Merkel.
Jemand, der zu seinen politischen Positionen und seinen Wurzeln steht, ist für mich glaubwürdiger
als jemand, der sich durch jedes politische System wie ein Chamäleon durchmogelt.