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Freigeld nach Silvio Gesell - Pro und Contra

Wehrwolf

Mythbuster
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Keynes hat den kapitalistischen Mechanismus von Wachstum, Marktsättigung, fallendem Kapitalmarktzins, mit der daraus resultierenden Notwendigkeit von Rüstung und Krieg bestätigt.
Man kann das selbstverständlich ignorieren, aber mit Gegenargumentationen tun sich alle schwer.
Mir ist dieser Aspekt eines Zinsgeldsystems so unangenehm, das ich ihn selten thematisiere.

Die Zwangsjacken, welche Zinswirtschaft der Gesellschaft überstreift, sind seit Jahrtausenden unverändert, mit immer denselben Auswirkungen. Warum glaubst Du haben die Römer eine derart „expansive“ Außenpolitik betrieben, und das mit den Mitteln der damaligen Zeit? Zinseszins und Zwangswachstum ist die simple Antwort.

Nach der Geld und Bodenreform braucht „Krieg“ nicht mehr organisiert werden, weil die wirtschaftlichen Interessen einfach nicht mehr vorhanden sind. Niemand wird auf die Idee kommen, sich bewaffnen und schützen zu müssen, oder Ressourcen eines Nachbarlandes zu beanspruchen, weil durch die Freilandreform jedem die Welt offensteht und frei zugänglich ist. Man kann sich ja nur an einem Ort niederlassen, den man sich nach eigenen Bedürfnissen aussuchen kann. Bodenschätze werden weltweit verstaatlicht und von unter Vertrag genommenen Privatunternehmen abgebaut, die keinen Anspruch darauf haben. Bodenschätze sind dann frei verkäuflich, Spekulation und Preistreiberei unmöglich. Materieller Wohlstand und wirtschaftliche Sicherheit wird kommenden Generationen selbstverständlich sein. Jeder kann unabhängig von Hautfarbe oder Religion wohnen wo er möchte.

Unter solchen Umständen gibt es z.B. keine Wirtschaftsflüchtlinge mehr. Jemand der unbedingt in Bayern oder Kenia wohnen möchte, hat dafür 1000 Gründe, die nach den Reformen aber nicht länger aus wirtschaftlichen Defiziten resultieren. Weil es dann überall ausreichend Arbeit und Lohn gibt, um ein in materieller Hinsicht zufriedenes Leben zu führen.

Simple Antworten sind selten richtig. Ich halte den Drang der römischen Herrscher ihre Macht auszubauen für den wahrscheinlicheren Grund. Geld ist Macht und daher ist das zusammenraffen von Geld von jeher eine starke Motivation für jeden Machtaffinen. Wenn es diesen unterstellten Mechanismus des exponentiellen Zinswachstums in der Realtät gäbe bräuchten der Mächtige ja nur zu warten und seine Macht wächst automatisch. Dann hätten sie sich die Kriege und die Gefahr des getötetwerdens sparen können. Offenbar haben auch die antiken Herrscher erkannt das die Nummer so nicht funktioniert.

Zu glauben das diese Motivation einfach entfällt wenn man den Zins abschafft hat einen gewissen naiven Charme, ist aber aus meiner Sicht völlig absurd. Nochmal: Reiche werden nicht durch den Zins reich sondern durch unternehmerische Tätigkeit, Besitz von Bodenschätzen oder einem guten Riecher für lohnende Investments im Finanzmarkt. Warum es nicht mehr lukrativ sein soll auf die Preise von Bodenschätzen zu spekulieren erschließt sich mir übrigens nicht. Fördermenge und Nachfrage sind Parameter die unabhängig davon sind wer die Ressource besitzt. Abgesehen davon das für diesen Fall alle Staaten der Welt gleichzeitig die Freiwirtschaft einführen müssten und die Wahrscheinlichkeit das dieser Fall eintritt dürfte ziemlich exakt 0 sein.

Lese dir nochmal die Sache mit dem blockierenden Geldumlauf (Liquiditäts-präferenz/falle) durch. Dann kann man sich viel Schreibarbeit sparen. Creutz hat eigentlich nur Zahlenmaterial veröffentlicht, das diesen Mechanismus nochmals bestätigt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Liquiditätsfalle

Eine Liquiditätsfalle kann es in unserem aktuellen Geldsystem nicht geben denn die Banken schaffen das Geld für die Kredite selbst. Ob Keynes mit seiner Vermutung, die Kapitalbesitzer würde ihr Geld bei Zinsen unter 3% nicht mehr verleihen, richtig lag kannst Du leicht selbst herausfinden, zur Erinnerung: Die Zinssätze auf Girokonten liegen aktuell bei ca. 0,25%, bei Tagesgeld unter 1%. Kurzfristige deutsche Staatsanleihen haben aktuell einen Zinssatz von -0,494% und sogar die wird Schäuble los.

http://de.investing.com/rates-bonds/germany-government-bonds

Sollte Creutz also mit seiner Grafik die aktuelle Existenz einer Liquiditätsfalle belegen (was ich nicht erkennen kann) dann ist die Grafik empirisch belegbar falsch. Wir sind meilenweit von einer Liquiditätsfalle entfernt, wir haben im Gegenteil eine Geldschwemme im Markt und niemanden der das Zeug haben will. Das kann auch der Blindeste anhand der Zinssätze erkennen.

Man kann nicht mehr Kartoffeln aus der Kiste holen, als man vorher reingelegt hat. Auch Banken können das nicht. Oder kannst Du konkret eine Bank nennen, in der Geldschöpfung schon mal nachgewiesen worden wäre? Oder die mehr Kredit vergibt als Spareinlagen hat? Das kann niemand, weil das halt nicht geht.

Du kannst ja beim nächsten Besuch Deiner Bank Deinen Bankberater fragen, der macht das vermutlich jeden Tag mehrfach.

Der Finanzmarkt ist kein Kartoffelmarkt. Es mag für Dich schwer sein Dich mit dem Gedanken anzufreunden abe so sieht die Realität nunmal aus. Wie ich schon sagte, es gibt keine Bank die das nicht so macht. Der Trick dabei ist das Giralgeld immer als Paar aus Guthaben und Schulden erschaffen wird. Denn ich bei meiner Bank einen Kredit über 1000 Euro aufnehme und mir das Geld auf dem Girokonto gutschreibt entstehen 2 Buchungsposten:
- Ich habe gegen meine Bank eine Forderung mir zu einem Zeitpunkt meiner Wahl 1000 Euro Bargeld zu beschaffen oder diese Forderung auf eine andere Person meiner Wahl zu übertragen (Überweisung)
- Ich habe eine Verbindlichkeit gegenüber der Bank 10 Monate lang monatlich 100 Euro zu zahlen.

Forderungen und Verbindlichkeiten addieren sich dabei zu Null. Trotzdem ist die Giralgeldmenge (und die Giralgeldschulden) um 1000 Euro gestiegen. Im laufe der Tilgung verringert sich beides um 100 Euro pro Monat. Nach 5 Monaten beträgt meine Verbindlichkeit gegenüber der Bank noch 500 Euro und mein Kontostand ist um 500 Euro gesunken. Nach 10 Monaten ist der Kredit getilgt, Forderungen und Verbindlichkeiten sind aus der Welt und die Giralgeldmenge ist wieder auf dem Stand vor der Kreditaufnahme.

Diesen Vorgang nennt man in der Buchhaltung eine Bilanzverlängerung (kann man googlen aber da ist die Erklärung meistens mit Fachbegriffen gespickt und daher schwerer verständlich).

Du kannst übrigens auch selbst Geld erschaffen. Geh heute abend mal zum Italiener und bezahl mit Deiner American Express Karte. Der Keller zieht Deine Karte durchs Lesegerät und druckt einen Beleg aus. Wenn Du den Beleg unterschreibst hast Du ein Zahlungsmittel erschaffen denn der Restaurandbesitzer kann damit am nächsten Tag zur Bank gehen und bekommt den Betrag sofort gutgeschrieben (oder in Bar ausgezahlt) obwohl Amex das Geld erst am Ende des Monats von Deinem Konto abbucht. Du hast also für einige Tage die Giralgeldmenge erhöht.

Praktisch oder?
 
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Simple Antworten sind selten richtig. Ich halte den Drang der römischen Herrscher ihre Macht auszubauen für den wahrscheinlicheren Grund. Geld ist Macht und daher ist das zusammenraffen von Geld von jeher eine starke Motivation für jeden Machtaffinen. Wenn es diesen unterstellten Mechanismus des exponentiellen Zinswachstums in der Realtät gäbe bräuchten der Mächtige ja nur zu warten und seine Macht wächst automatisch. Dann hätten sie sich die Kriege und die Gefahr des getötetwerdens sparen können. Offenbar haben auch die antiken Herrscher erkannt das die Nummer so nicht funktioniert.

Zu glauben das diese Motivation einfach entfällt wenn man den Zins abschafft hat einen gewissen naiven Charme, ist aber aus meiner Sicht völlig absurd. Nochmal: Reiche werden nicht durch den Zins reich sondern durch unternehmerische Tätigkeit, Besitz von Bodenschätzen oder einem guten Riecher für lohnende Investments im Finanzmarkt. Warum es nicht mehr lukrativ sein soll auf die Preise von Bodenschätzen zu spekulieren erschließt sich mir übrigens nicht. Fördermenge und Nachfrage sind Parameter die unabhängig davon sind wer die Ressource besitzt. Abgesehen davon das für diesen Fall alle Staaten der Welt gleichzeitig die Freiwirtschaft einführen müssten und die Wahrscheinlichkeit das dieser Fall eintritt dürfte ziemlich exakt 0 sein.

Wenn es sich nicht mehr lohnt geld zu "raffen" weil das "Raffen" von Geld schlicht und ergreifend durch die Umlaufgebühr unrentabel wird, entfällt diese Motivation.....
Die Freiwirtschaft will den Zins nicht abschaffen........:rolleyes2:
 

Wehrwolf

Mythbuster
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Wenn es sich nicht mehr lohnt geld zu "raffen" weil das "Raffen" von Geld schlicht und ergreifend durch die Umlaufgebühr unrentabel wird, entfällt diese Motivation.....
Die Freiwirtschaft will den Zins nicht abschaffen........:rolleyes2:

Große Vermögen werden üblicherweise auch nicht in Cash gehalten und Sachvermögen sind von der Umlaufgebühr nicht betroffen.

Wenn es das Ziel ist das der Zins dauerhaft 0 ist (warum auch immer das der Fall sein sollte) ist der Zins faktisch abgeschafft.
 
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Große Vermögen werden üblicherweise auch nicht in Cash gehalten und Sachvermögen sind von der Umlaufgebühr nicht betroffen.

Wenn es das Ziel ist das der Zins dauerhaft 0 ist (warum auch immer das der Fall sein sollte) ist der Zins faktisch abgeschafft.

Angeblich wollen ja die Gesellianer Gerechtigkeit auf der Welt, die sich unter anderem durch 0-Zins einstellen soll. Komischerweise ist in den Regionen des Zinsverbotes kein Stückchen mehr materielle Gerechtigkeit vorhanden.
 

sportsgeist

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Angeblich wollen ja die Gesellianer Gerechtigkeit auf der Welt, die sich unter anderem durch 0-Zins einstellen soll. Komischerweise ist in den Regionen des Zinsverbotes kein Stückchen mehr materielle Gerechtigkeit vorhanden.
auch in Regionen mit eigentlichem Zinsverbot lassen sich Fremdkapitalgeber selbstverständlich ihre Fremdkapitalgabe entschädigen, was de facto wieder einen Zins darstellt.
 
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auch in Regionen mit eigentlichem Zinsverbot lassen sich Fremdkapitalgeber selbstverständlich ihre Fremdkapitalgabe entschädigen, was de facto wieder einen Zins darstellt.
Das ist doch gerade die Pointe der Zinsabschaffung, welche ich die Gesellianer selbst erklären lassen wollte, damit sie über den Unsinn ihres Planes stolpern.
 

sportsgeist

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Große Vermögen werden üblicherweise auch nicht in Cash gehalten und Sachvermögen sind von der Umlaufgebühr nicht betroffen.

Wenn es das Ziel ist das der Zins dauerhaft 0 ist (warum auch immer das der Fall sein sollte) ist der Zins faktisch abgeschafft.
es gibt Motive für Fremdkapitalgeber, ihr Kapital einem fremden Dritten auch für 0 Zins zur Verfügung zu stellen. Allerdings lassen sie sich ihr damit verbundenes Risiko und ihre Fremdkapitalgabe dann allermeist anderweitig vergüten, was dann de facto wieder einen Zins darstellt.

Aufpassen muss man bei solchen Konstrukten auch immer auf den Fiskus.
Wenn du deinem Nachbarn zum Beispiel gewinnbringende geldwerte Vorteile ohne Zins überlässt, wird euch beiden vermutlich sofort versuchte Steuerhinterziehung unterstellt werden. Zumindest auf gewerblicher oder gewerbsnaher Ebene. Gilt auch für Vermiet-/Mietverhältnisse, weswegen die Judikative auch oft von "Mietzins" spricht.
 

sportsgeist

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Keynes hat den kapitalistischen Mechanismus von Wachstum, Marktsättigung, fallendem Kapitalmarktzins, mit der daraus resultierenden Notwendigkeit von Rüstung und Krieg bestätigt.
Man kann das selbstverständlich ignorieren, aber mit Gegenargumentationen tun sich alle schwer.
Mir ist dieser Aspekt eines Zinsgeldsystems so unangenehm, das ich ihn selten thematisiere.

Die Zwangsjacken, welche Zinswirtschaft der Gesellschaft überstreift, sind seit Jahrtausenden unverändert, mit immer denselben Auswirkungen. Warum glaubst Du haben die Römer eine derart „expansive“ Außenpolitik betrieben, und das mit den Mitteln der damaligen Zeit? Zinseszins und Zwangswachstum ist die simple Antwort.

Nach der Geld und Bodenreform braucht „Krieg“ nicht mehr organisiert werden, weil die wirtschaftlichen Interessen einfach nicht mehr vorhanden sind. Niemand wird auf die Idee kommen, sich bewaffnen und schützen zu müssen, oder Ressourcen eines Nachbarlandes zu beanspruchen, weil durch die Freilandreform jedem die Welt offensteht und frei zugänglich ist. Man kann sich ja nur an einem Ort niederlassen, den man sich nach eigenen Bedürfnissen aussuchen kann. Bodenschätze werden weltweit verstaatlicht und von unter Vertrag genommenen Privatunternehmen abgebaut, die keinen Anspruch darauf haben. Bodenschätze sind dann frei verkäuflich, Spekulation und Preistreiberei unmöglich. Materieller Wohlstand und wirtschaftliche Sicherheit wird kommenden Generationen selbstverständlich sein. Jeder kann unabhängig von Hautfarbe oder Religion wohnen wo er möchte.

Unter solchen Umständen gibt es z.B. keine Wirtschaftsflüchtlinge mehr. Jemand der unbedingt in Bayern oder Kenia wohnen möchte, hat dafür 1000 Gründe, die nach den Reformen aber nicht länger aus wirtschaftlichen Defiziten resultieren. Weil es dann überall ausreichend Arbeit und Lohn gibt, um ein in materieller Hinsicht zufriedenes Leben zu führen.
den Absatz, dass dann auch immer die Sonne scheinen wird, wir alle den ganzen Tag Pony reiten werden und übers Wasser gehen können, hattest du noch vergessen ...
 

sportsgeist

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Das ist doch gerade die Pointe der Zinsabschaffung, welche ich die Gesellianer selbst erklären lassen wollte, damit sie über den Unsinn ihres Planes stolpern.
es gibt hier keine Gesellianer.
es gibt hier mit sich selbst unzufriedene Transferhilfeempfänger am unteren Ende der Skala, die sich an irgendwelche Strohhalme klammern, und seien es noch so abstruse volkswirtschaftliche Voodootheorien, weil dann angeblich Milch und Honig von selber zu fließen beginnen ...

selbstverständlich fordert die Leistungsgesellschaft auch ihre frustierten Opfer, damit muss man eben leben.
 
G

Gelöschtes Mitglied 2265

es gibt hier keine Gesellianer.
es gibt hier mit sich selbst unzufriedene Transferhilfeempfänger am unteren Ende der Skala, die sich an irgendwelche Strohhalme klammern, und seien es noch so abstruse volkswirtschaftliche Voodootheorien, weil dann angeblich Milch und Honig von selber zu fließen beginnen ...

selbstverständlich fordert die Leistungsgesellschaft auch ihre frustierten Opfer, damit muss man eben leben.

Ja stimmt. Kann man sogar noch genauer eingrenzen. Es sind meistens Krämerseelen, die gescheitert sind. Und damit sie nicht selbst als Schuldige überbleiben, müssen es kleinere Umstände im Geldwesen sein.
 

Eisbär

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Wehrwolf schrieb:
Wenn es diesen unterstellten Mechanismus des exponentiellen Zinswachstums in der Realtät gäbe..

Man muss sich mit Realität beschäftigen. Dann braucht man keine „was wäre wenn..“ Fragen zu stellen.
Für mich sieht das Guthaben/Schuldenwachstum einer Exponentialfunktion verdammt ähnlich.
http://www.politikkritik.eu/wp-content/uploads/2013/06/schulden-und-vermoegen.png

Eine Liquiditätsfalle kann es in unserem aktuellen Geldsystem nicht geben denn die Banken schaffen das Geld für die Kredite selbst.

Es ist längst bewiesen das sie es nicht können. Warum kommt aus keiner Geschäftsbank mehr heraus als hinein?

Ob Keynes mit seiner Vermutung, die Kapitalbesitzer würde ihr Geld bei Zinsen unter 3% nicht mehr verleihen, richtig lag kannst Du leicht selbst herausfinden, zur Erinnerung: Die Zinssätze auf Girokonten liegen aktuell bei ca. 0,25%, bei Tagesgeld unter 1%. Kurzfristige deutsche Staatsanleihen haben aktuell einen Zinssatz von -0,494% und sogar die wird Schäuble los.

http://www.bing.com/search?q=kredit...=-1&sk=&cvid=82490FFC17E24EC9AC2D376A7A51FCB9

- Ich habe gegen meine Bank eine Forderung mir zu einem Zeitpunkt meiner Wahl 1000 Euro Bargeld zu beschaffen oder diese Forderung auf eine andere Person meiner Wahl zu übertragen (Überweisung)
- Ich habe eine Verbindlichkeit gegenüber der Bank 10 Monate lang monatlich 100 Euro zu zahlen.

Beides geht nicht ohne „richtiges“ (Zentralbank-) Geld. Mit einer Geld-Forderung oder Schuld kann niemand etwas kaufen, man braucht halt echtes Geld dafür.

Ist dir wirklich nicht der Unterschied zwischen Geld & Guthaben klar? Wenn ich einen Sack Kartoffel ausleihe und mir das auf einem Schuldschein dokumentieren lasse, habe ich nun mal keine Kartoffeln mehr sondern ein Kartoffelguthaben. Mit Schuldscheinen kann man eben so wenig Reibeplätzchen machen, wie man die Sichtguthaben auf dem Girokonto ohne Geld irgendwo hin überweisen, oder Bar auszahlen kann.

„Giralgeld“ sind nur Geldforderungen, welche "sofort", also null-fristig den Zugriff auf Zentralbankgeld zulassen. Das ist für viele verwirrend. Der Unterschied wird allerdings schnell verständlich, wenn das "richtige" Geld nicht mehr da ist.

http://blog.emergencyoutdoors.com/tala/uploads/2012/06/bank-run-04.gif
 

sportsgeist

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Ja stimmt. Kann man sogar noch genauer eingrenzen. Es sind meistens Krämerseelen, die gescheitert sind. Und damit sie nicht selbst als Schuldige überbleiben, müssen es kleinere Umstände im Geldwesen sein.
dass wir unser Geldwesen längst umgestellt haben, haben sie noch gar nicht bemerkt.

durch die Verbreitung von Kreditkarten und modernen Bezahlsystemen ist die Geldwelt sowieso schon eine ganz andere geworden.
auch das klassische FIAT money verliert zusehends seine Bedeutung.
Im Jahre 2016 ff wird zu Geld zunehmend jede Art von Schuldverschreibung.
Geld wird wird im Prinzip zum reinen abstrakten Rechts- und Schuldverhältnis.
 

sportsgeist

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Beides geht nicht ohne „richtiges“ (Zentralbank-) Geld. Mit einer Geld-Forderung oder Schuld kann niemand etwas kaufen, man braucht halt echtes Geld dafür.

Ist dir wirklich nicht der Unterschied zwischen Geld & Guthaben klar? Wenn ich einen Sack Kartoffel ausleihe und mir das auf einem Schuldschein dokumentieren lasse, habe ich nun mal keine Kartoffeln mehr sondern ein Kartoffelguthaben. Mit Schuldscheinen kann man eben so wenig Reibeplätzchen machen, wie man die Sichtguthaben auf dem Girokonto ohne Geld irgendwo hin überweisen, oder Bar auszahlen kann.

„Giralgeld“ sind nur Geldforderungen, welche "sofort", also null-fristig den Zugriff auf Zentralbankgeld zulassen. Das ist für viele verwirrend. Der Unterschied wird allerdings schnell verständlich, wenn das "richtige" Geld nicht mehr da ist.
was willst du mit diesem Mumpitz eigentlich bezwecken?

für das, dass man mit Guthaben angeblich nichts kaufen können soll, wird damit eigentlich ziemlich viel Handel getrieben.
Manche kaufen sich für ihre Guthaben sogar ganze Airbusflotten und Atomkraftwerke in Deutschland.
oder sollte ich statt "Guthaben" eher den Begriff "Kreditwürdigkeit" verwenden?

das alles hat mit Bargeldhandel schon lange nichts mehr zu tun.
es geht um reine Rechtsverhältnisse.
 
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Gelöschtes Mitglied 2265

„Giralgeld“ sind nur Geldforderungen, welche "sofort", also null-fristig den Zugriff auf Zentralbankgeld zulassen.
Nein, es ist auch selbst Zahlungsmittel und damit Geld. Bedeutenderes Geld (im Volumen) als Bargeld.
Deine Unterteilung in echtes und unechtes Geld ist abenteuerlich falsch.
 
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Beides geht nicht ohne „richtiges“ (Zentralbank-) Geld. Mit einer Geld-Forderung oder Schuld kann niemand etwas kaufen, man braucht halt echtes Geld dafür.

Daraus würde dann logischerweise folgen, daß Sichteinlage zu 100% mit Zentralbankgeld hinterlegt ist.
Denn mit Sichteinlage wird so gut wie alles bezahlt, Steuern, Internetkäufe, EC-Zahlung etc.

Ist das dein Standpunkt?
 

sportsgeist

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Daraus würde dann logischerweise folgen, daß Sichteinlage zu 100% mit Zentralbankgeld hinterlegt ist.
Denn mit Sichteinlage wird so gut wie alles bezahlt, Steuern, Internetkäufe, EC-Zahlung etc.

Ist das dein Standpunkt?
nehmen wir mal spaßeshalber nur für eine Sekunde an, jedes Sichtguthaben wäre mit Bargeld hinterlegt:

- was genau würde das eigentlich ändern?
- was genau sollte das eigentlich bringen?
 

Pommes

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Daraus würde dann logischerweise folgen, daß Sichteinlage zu 100% mit Zentralbankgeld hinterlegt ist.
Denn mit Sichteinlage wird so gut wie alles bezahlt, Steuern, Internetkäufe, EC-Zahlung etc.

Ist das dein Standpunkt?

Verbindlichkeiten die die Banken untereinander austauschen können, bedürfen meines Erachtens keines Bargeldes.
 

sportsgeist

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Verbindlichkeiten die die Banken untereinander austauschen können, bedürfen meines Erachtens keines Bargeldes.
wäre ja auch noch schöner.
die Realität ist zwar oft genug Schildbürga, besonders innerhalb unserer Staatsverwaltung, aber das wäre dann ja der Gipfel an Klamauk.
 

Commander

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Theoretisch ist Bargeld bereits überflüssig, es gibt nur 2 Gründe warum es Bargeld überhaupt noch gibt.

1. Sicherheit gegen Betrug, mit Bargeld kann außer Falschgeld nicht betrogen werden, und Falschgeld ist ein aussterbendes Betrugsmittel, da es immer schwieriger wird "gutes" Falschgeld zu produzieren.

2. Die "Kleingeldgeschäfte" wie Münzautomaten, Kiosk/Imbißbude und einige Einzelhändler die unter 5,-€ keine EC-Karten annehmen (wegen Gebühren/Kosten) da sind aber nur technische Probleme die in Zukunft noch behebar sind.

In Zukunft wird das Bargeld verschwinden, da es jetzt bereits schon eine geringfügige Bedeutung hat, ist die Einführung einer Umlaufgebühr völlig sinnbefreit.
 

sportsgeist

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es gibt noch mindestens einen dritten Grund ... :cool:
 

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