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Du hättest meinen Beitrag, aus dem Du zitiert hast, nur aufmerksam zuende lesen müssen, dann hättest Du meine Antworten auf Deine Einwände gefunden.[MENTION=1959]Zweifler[/MENTION]
Wer bist du, ich oder irgendjemand sonst, den Wert eines Menschen zu be- oder gar verurteilen? Man kann über die Wertigkeit der Taten urteilen, sie verurteilen oder verabscheuen, aber ein Mensch bleibt immer noch ein Mensch. Das bedeutet auch eine Fähigkeit zur Einsicht und Reue. Ein Mensch kann sich komplett verändern und seine Taten reflektieren, das genau macht jedes Leben auch so wertvoll. Um dein Beispiel aufzugreifen: Wenn dieser Bankräuber, der den falschen Weg gewählt hat, vielleicht auch weil er als Jugendlicher keine Perspektive hatte, keine Grenzen, aufgezeigt bekam und vielleicht ein mieses Elternhaus hatte, die Haft verbüßt hat, ist er dann immer noch "weniger" wert? Oder sollte man ihm nicht lieber die Chancen aufzeigen, vielleicht eine Ausbildung im Knast machen lassen und so auch für die Gesellschaft nützlich zu werden?
Wegsperren ist ja so einfach, aber keine Alternative wenn eine Gesellschaft eine gewisse Moral und Größe erreichen möchte. Verzeihen gehört auch zur Verurteilung, dann sanktioniert sie nicht nur, sondern hat pädagogische Effekte.
Mir sind deine Aussagen zu wertend und zu einseitig. Damit rechtfertigt man auch die unsägliche Barbarei der Todesstrafe oder gar Folter im Gefängnis.
Deshalb hier nochmal der (fast) vollständige Beitrag im Zitat, der im markierten Teil Deine obigen Einwände schon beantwortet:
Wenn der Mensch geboren wird, misst ihm die Gesellschaft gewöhnlich einen Wert bei - welcher für alle gleich ist. Das ist berechtigt, weil man allen Menschenkindern einen Vertrauensvorschuss gewähren will und auch sollte.
Aber die weitere Bewertung, insbesondere des Erwachsenen, erfolgt sinnvollerweise nach dessen TATEN. Das schließt ein, dass jeder Mensch sich durch entsprechend üble Handlungen selbst entwerten kann.
Ob er das tut, oder ob er durch seine Taten die erhöhte Wertschätzung der Gesellschaft erwirbt, ist in wesentlichen Anteilen SEIN Ding. Man nennt dies EIGENVERANTWORTUNG.
Nun gibt es hochmoralische Mitmenschen (z.B. [MENTION=2940]weingeist[/MENTION]), die den Menschen vollständig als Produkt/Opfer der biografischen Umstände betrachten. Damit wäre auch der Bankräuber, der 3 Leute erschossen hat, um endlich reich zu sein, nur ein Opfer seiner traurigen Jugend und keinesfalls ein schuldiger Täter. Man darf ihn daher niemals verurteilen oder gar bestrafen, sondern muss ihn weiter als unverändert wertvolles Mitglied der Gesellschaft sehen, die ja alleine schuld ist an seinem bedauernswerten Schicksal...
Leute, die so denken, liegen daneben. Denn es ist erwiesen, dass die Umstände nur zu einem Teil das Wesen des Individuums prägen, und dass man sein Verhalten als Erwachsener nicht mit früheren Umständen entschuldigen DARF.
Man hat immer eine Wahl, heißt es zu Recht.
...
Zwei Klarstellungen bzw. Korrekturen vllt.:
1) Der "Wert" eines Menschen ist nirgends objektiv gegeben. Er ist mMn eher im Sinne von Wertschätzung durch die Gesellschaft zu verstehen.
Diese aber muss man sich durch Taten erwerben, kann sie demnach auch durch Taten oder Unterlassungen verlieren - beides gewöhnlich zu Recht.
2) Wenn ich jemand Konkreten bewerte, dann tue ich das ohne zu zögern, werde es aber immer als meine MEINUNG kennzeichnen und nicht als generell gültiges Urteil.
Da der Wert eines Menschen eben nirgends unveränderlich aufgeschrieben steht (denn es gibt keine göttliche sondern nur die gesellschaftliche Bewertungsinstanz), kann derjenige, der seine Strafe verbüßt und sich wirklich verändert hat, auch wieder eine Aufwertung erfahren, selbstverständlich.
Er muss aber eigenverantwortliche Mühe aufwenden.
Letztlich:
Das "gemeinsame Menschsein" eines Adolf Hitler und z.B. eines Albert Schweizer beschränkt sich meines Erachtens aufs Biologische, auf die Spezieszugehörigkeit zu homo sapiens.
Hitlers "Wert" war tief im negativen Bereich.
Zum letzten Satz würde mich Deine Meinung besonders interessieren...
Zweifler
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