Was aber nicht bedeuten sollte, das man den Kampf dagegen aufgibt.
Er kann dazu werden, wenn er seinen Vorurteilen und Ressentiments nachgibt und sich eben weigert sich zu informieren und eine echte Meinung zu bilden und stattdessen jubelnd auf dem Zug und den Intentionen aufspringt, die ihm bspw. AfD und Pegida anbieten. Schon mal darüber nachgedacht, das es eben auch eine Frage der Herkunft ist, wie sich jemand radikalisiert? Ein Schwarzer wird in den USA wohl kaum dem Ku-Klux-Klan beitreten, so werden hier wohl kaum türkischstämmige zur AfD rennen. Genauso werden die meisten sich selbst als "deutschstämmig" ansehende, bis auf ein paar Konvertiten, eben an einer rechtsextremen Partei orientieren. Diese Radikalisierung entsteht aus dem Wunsch seines eigenen eher unbedeutenden Lebens auszubrechen und weil man eben kaum was Anderes besitzt, worauf man stolz sein könnte, selbst zu erhöhen. Kommt noch eine Perspektivlosigkeit hinzu, ist es fast vorprogrammiert. Nationalismus, Rassismus haben meistens diese Ursachen und sind vorher aufgrund von Fehlinformationen und -entwicklungen schon mindestens latent vorhanden. Warum nicht? Mehr Bildung und Förderung für alle, würde einen Großteil zumindest schon auffangen.
Das wird Vielen eingeredet, aber eine offene pluralistische und humane Gesellschaft sollte dieses leisten können. Das Problem sind die konservativen und rechten Kräfte, die genau das blockieren, weil sie Vielen einreden, das man soziale Errungenschaften "sich leisten können muß", also davon ausgehen, das andere Prioritäten, wie eine Armee oder die Subventionen der Gewinne von Großunternehmen "wichtiger" sei, als dies. Darum ist auch seit der Ära Kohl massiver Sozialabbau betrieben worden, zugunsten der eigenen Klientel von Wirtschaft und den Superreichen. Würde man beispielsweise nur die Bildung auf ein Optimum anheben, könnte man die Transfer- und Sozialleistungen mindestens halbieren. Würde man bundesweit die selben Mittel für dies zur Verfügung stellen, wie den Wehretat, könnte man die Schulklassen auf maximal 15 Schüler reduzieren, viel mehr Lehrer einstellen, kostenloses Lernmaterial zur Verfügung stellen und auch den Schultransport kostenlos gestalten. Natürlich gehört das gesamte Bildungssystem reformiert und optimiert und auch bundesweit auf den höchsten Standard vereinheitlicht, so das die Anforderungen eines Abiturs überall die selben sind. Auch sollte die Förderung dann individueller sein, die Ausbildung der Lehrer höher qualifiziert werden, dann ist auch Inklusion kein Thema mehr, denn man könnte beispielsweise in jeder Klasse zwei Klassenlehrer einsetzten.
Ich sehe es auch, habe sogar beruflich damit zu tun und sehe aber auch die staatlich gemachten Perspektivlosigkeiten und die Folgen total versagender staatlicher Wohnungsbaupolitik. Arbeitslosigkeit und soziale Verschiebungen werden nur noch "verwaltet" und man übt Druck auf diejenigen aus, die eh schon unter Druck stehen. Somit schafft man diese sozialen Verschiebungen nicht ab, sondern akzeptiert und fördert sie noch mehr. Ganze Generationen von H4er werden geschaffen, weil vernünftige und echte Angebote nicht existieren. Dazu stigmatisiert man diese Menschen noch. Ist jemand deutscher Herkunft und aufgrund gesundheitlicher Probleme, (die insbesondere durch eine längere Arbeitslosigkeit verstärkt werden) hat er es schon schwer wieder Fuß zu fassen, insbesondere, wenn er nicht mehr der Jüngste ist. Hat jemand Migrationshintergrund ist es noch schwieriger.
Es kommt immer darauf an, was man als "wehren" ansieht und wo man die Ursachen für dieses "Abgehängtsein" sucht. Sucht man es bei den Betroffenen, was ja gerne Konservative und Rechte gerne machen, um von ihren eigenen Intentionen abzulenken oder diese zu begründen, ist es kein "wehren", sondern durch den fehlenden Blick über den Tellerrand, ein Stigmatisieren und Diffamieren, was aber eben nur jener Klientel wieder nutzt, die ohnehin schon aus solchen Situationen Profite ziehen.
Es kommt natürlich auch immer darauf an, was und wen der Betreffende damit meint, allerdings ist Rassismus, sollte er offen zutage treten immer ein Versuch einen anderen Menschen massiv abzuwerten. Das Problem ist nicht der offene Rassismus, so blöd sind in unserer Gesellschaft nur Wenige, oder sie machen es wie hier im Forum eben anonym, das eigentliche Problem ist durch geschürte Ressentiments und Ängst, der latente...
Heute sind es sogenannte "Eliten", zu denen jeder der Rechten sich zugehörig fühlt, obwohl sie von denjenigen, die ihnen dies einreden, auch nur mißbraucht werden und diese im Grunde genommen auch recht wenig "elitär" sind.
Nein, keine Gruppe hat mehr Rechte, allerdings sollte man schon im allgemeinen Sprachgebrauch Rücksichten nehmen, die eben daraus resultieren.
Vergleiche dieserart sind hanebüchen, weil sie von falschen Voraussetzungen ausgehen.
Das hat nichts mit "Schuld" oder "Schuldkomplex" zu tun, sondern nur was damit das der Sender Geld verdienen will, weil ein Interesse an dem Thema besteht. Niemand gibt Dir oder mir eine Schuld am WK 2 und die Ereignisse in jener Zeit, darum kann es auch einen "Schuldkomplex" nicht geben. Schuldig müssen sich nur Jene fühlen, die den ähnlich strukturierten Thesen aufsitzen, also die Verantwortung der Geschichte, das sich sowas nicht wiederholen darf, nicht gerecht werden.
Eben und obendrauf stigmatisiert man Jene noch als "Bedrohung".
Warum also nicht einen Politikwechsel herbeiführen, der ausnahmsweise mal die soziale Verantwortung in den Vordergrund rückt?
?
Linksextreme Gewalt halte ich für mindestens genauso schlimm, weil sie weder der Sache dient, noch Veränderung bewirkt.
Nun, die Ursachen dieser verfehlten Politik liegen aber auch wieder lange zurück. Man hätte staatlicherseits schon Jahre zuvor Vorsorge schaffen müssen, dann hätte man auch nicht so sehr auf die Mitarbeit von Ehrenamtlern zurückgreifen müssen oder anders ausgedrückt: Staatliche Aufgaben auf diese abwälzen. Auch eine Folge des Wegschiebens von Problemen konservativer Denkweise.
Davor kann man sich mittels Information schützen, die Möglichkeiten bestehen. Je weniger dies getan wird, je mehr man sich verdummt, desto anfälliger ist man für Radikalisierungen.
Bis auf das Rassismus sich selbst überholt, gebe ich Dir hier sogar recht.
Sie hält es nur nicht aus, abgeschafft zu werden und genau das sind die Intentionen Rechter.
Sie steht nur dann auf wackligen Beinen, wenn zu wenig mitmachen. Demokratie bedeutet auch Entwicklung, Reformierung und das Arbeiten an ihr. Die perfekte Demokratie gibt es sicher nicht, allerdings gibt es auch keine Alternative.
Doch Leute die nach dem "starken Mann" oder der "starken Frau" schreien und Typen wie Trump zujubeln, der via Dekrete regiert oder einem Orbán, der defakto die Demokratie abschafft indem er die Presse und Meinungsfreiheit begrenzt, einem Erdogan mit seinem "Präsidialsystem" oder eben einer AfD, die im Prinzip dies alles auch will.
Der Zweck heiligt eben nicht immer die Mittel, da diese auch unterschiedliche Intentionen beinhalten. Ich würde mich niemals zum Komplizen eines Nazis machen...