Das korreliert aber mit einem ganz anderen Grund: Meine Schwägerin wollte für ihre Töchter unbedingt eine kopftuchfreie Schule haben. In einer westdeutschen Großstadt geht das nur noch über das Gymnasium. Selbst Gesamtschule ist schon Scheiße! Und ich bestehe darauf: Das Gymnasium ist mittlerweile für uns Deutsche die Hauptschule – und! – das ultimative Refugium der deutschen Mittelschicht. Dort bildet sie sich, dort findet sie sich, dort ist sie unter sich, und dort wird sie überhaupt erst. VÖLLIG EGAL ob sie links, grün oder rechts sind, ob städtischer Altbau oder Reihenhaus, ob Fahrrad oder SUV – das Kind muß aufs Gymnasium! Das Bildungssystem in Deutschland ist längst ethnisch determiniert. Wenn ich jeden morgen und mittag die bunte Schülerprozession durch meine Straße zum Berufskolleg pilgern sehe, dann denkt man sich, das könnte auch ein irgendwo in Kairo oder Istanbul sein. Hätte man sowas für sein Kind gewollt? Nein!
Dieser Staat schützt uns Deutsche nicht vor unkontrollierter Einwanderung, Migranten und dem Islam, also versuchen wir Deutsche uns subversiv selbst zu schützen: Wir geben unsere Kinder in die Gymnasien, wohin es Muslime meist nicht schaffen werden. Wir finanzieren ihnen ein teures Studium, auch wenn die Abschlüsse zunehmend von Bildungsverwesern entwertet werden. Dann versammeln wir uns alle in den „weißen Berufen“ und verdienen viel Geld, doppelt verdienend selbstverständlich. Denn endlich sind wir in der Lage, die hohen Mieten zu bezahlen oder selber zu kaufen, und so bleiben wir, wie durch Zauberhand in den wilhelminischen Altbauvierteln, Lofts und Dachterrassen unter uns, denn Türken oder Afghanen können sich diese Luxus-Wohnungen gar nicht leisten, finden dort nicht die Bedingungen für ihre schmuddelige Parallelwelt. Noch funktioniert das alles. Und ja, dann sind wir grün, links, libertär, progressiv, essen vegan Kost oder beim Thai, fahren Rad, gendern und machen nur noch eine Fernreise pro Jahr und bekommen irgendwann mit 38 ein Einzelkind, weil alles so teuer ist und Tinder vorher nicht die/den Richtige/n fand. Wir wählen Merkel, wir sind weltoffen und bunt – und wenn das Kind dann endlich da ist, dann geht der Kampf aufs neue los – deutsch zu sein, deutsch zu bleiben. Zwischen dem Versuch, das Kind unter Deutschen zu halten und SPON als Startseite besteht für kaum einen ein Widerspruch. Im Gegenteil, für viele ist es Win-Win. Sie können vor sich selbst linksgrün und gut sein und leben trotzdem so monokulturell wie die Identitären entlang der B96. Ein solches System landet zwangsläufig da, wo es jetzt ist, und es geht noch schlimmer.
Ihre Sicht ist die eines Bildungsspezialisten, und Ihre Kritik ist berechtigt, sie blendet aber die Ursachen aus, weil sie sie einseitig auf „die Politik“ abwälzt. Doch die – natürlich hat sie die große Einwanderungsinvasion seit den 60ern organnisiert – reagiert nur auf das, was von uns kommt. Das greift ineinander. In Städten wie Köln, Frankfurt, Bremen oder Dortmund sind schon heute mehr als zwei Drittel der Schüler keine Deutschen mehr; haben zum Beispiel Deutsch nicht als Muttersprache. In ein paar Jahren sind wir da bei 80 Prozent, oder auch 100 in verschiedenen Stadtteilen. Die Deutschen werden sich in Privatschulen zurückziehen, wenn das Gymnasium sie nicht mehr vor Migranten schützen kann. Dieser Zeitpunkt wird kommen. Es wird eine weitere bittere Kostenrunde für die Mittelschicht bedeuten, und ich sehe das bei Freunden in den USA, wo das schon lange so ist.
Man kann also alles nicht voneinander trennen. Erinnern Sie sich noch, als ein SPD-Minister begeistert den 1-Millionsten Gastarbeiter begrüßte und ihm ein Moped schenkte? Damals wurde der Grundstein gelegt. Den Rest besorgte die Wohlstandverwahrlosung seit den 68ern. So sieht's aus!