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Der Neue Mensch - Kommt die Matrix?

PSW - Foristen die dieses Thema gelesen haben: » 10 «  

A

aristo

Wer den Film kennt, kann erahnen, was kommt, wer ihn nicht kennt, dem empfehle ich den ersten Teil.

Eine besonder Gruppe von Matrix-Fans sind die Transhumanisten.

Nein, es handelt sich hier nicht um eine neue sexuelle Orientierung.

Transhumanismus (zusammengesetzt aus lat. trans ‚jenseits, über, hinaus‘ und humanus ‚menschlich‘) ist eine philosophische Denkrichtung, die die Grenzen menschlicher Möglichkeiten durch den Einsatz technologischer Verfahren erweitern will. Die Interessen und Werte der Menschheit werden als "Verpflichtung zum Fortschritt" angesehen.

wiki

Grundsätzlich gilt, was technologisch unter "vertretbaren" Kosten realisiert werden kann, wird realisiert werden, egal wie moralisch oder ethisch verwerflich es ist.

Als Einstieg zum Thema verweise ich auf folgendes Interview:

Globale Bewusstseinsindustrie

Die globalisierte Bewusstseinsindustrie, zentriert in der Neurotechnologie, so die beiden Reports, greift auf immer mehr Bereiche aus und verändert auch die globalen Machtspiele. Vor allem eine Entwicklung gibt dabei zu denken: die zunehmende Verbindung von Mensch und Maschine, unter anderem durch Direktschaltungen zwischen Gehirn und Computer, sogenannten "BCIs" oder "Brain Computer Interfaces".

Roland Benedikter: Ja. Diese neue Technologie verspricht, wie die beiden Reports in zahlreichen Details darstellen, viele Vorteile. Im Raum steht zum Beispiel für die Mobilität der Zukunft eine Art Omnipräsenz des Geistes durch die Verbindung des Gehirns mit Technologien wie Gehirnimplantaten, um auf große Entfernungen in Echtzeit komplexe Operationen auszuüben. Dadurch kann ich, so die Hoffnung der Proponenten dieser Entwicklung, global aktiv sein, ohne mich vom Stuhl zu bewegen.

Auf der anderen Seite steht im Rahmen der Anwendung dieser Technologie das bisherige Menschsein zumindest in Teilen zur Disposition. Was man bisher als menschliche Identität, als menschliche Verfassung (conditio humana), als "Ich" begriffen hat, wird zunehmend in Frage gestellt, wenn sich die Einheit von körperlicher und geistiger Präsenz des Menschen in Raum und Zeit auflöst. Die Bewusstseinsindustrie will den Menschen entkörperlichen, um seine Freiheit zu steigern. Aber niemand weiß, was dabei mit diesem Menschen, vor allem: mit seinem Selbstbild und seinem Selbstverständnis geschehen wird.


[color=red]weiterlesen.....[/color]

Hier ein Hinweis auf eine Veranstaltung, die auf den ersten Blick nichts mit dem Threadthema zu tun hat, jedoch bei näherer Betrachtung sehr wohl.


Kranke, gefährliche Gehirne?

Beim dritten Telepolis-Gespräch geht es vor allem um den Schwerpunkt psychischer Störungen sowie kriminellen Verhaltens. Neuesten Schätzungen zufolge leiden ca. 40% aller Europäer innerhalb eines Jahres an mindestens einer psychischen Störung. Nach wie vor werden dafür viele Medikamente verschrieben.
Gemäß dem verbreiteten biologischen Modell beruhen diese Störungen auf einer Funktionsstörung des Gehirns oder nachteiligen Genvarianten. Die Forschung hierzu ist aber keineswegs unumstritten und es bleibt ferner die Frage, ob die biologische Ebene die beste zur Behandlung psychisch gestörter Menschen ist.
Zum Kriminalverhalten wird eine ähnliche Diskussion geführt. Einige Hirnforscher und Psychologen vertreten eine neue biologische Sichtweise vom gefährlichen Menschen. In den letzten Jahren wurden viele Gen- und Gehirnvarianten gefunden, die mit einem erhöhten Risiko für kriminelles Verhalten verbunden sein sollen. Die Effekte hierfür sind allerdings klein und es gibt kein strikt deterministisches Kriminalitäts-Gen oder -Gehirnareal.


Hier der Link.

Das fett markierte bestreite ich. Später dazu mehr.

Wer in München wohnt und Zeit hat, bitte besuchen.
 
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Daraus:
Auch jenseits der großen Frage um die Willensfreiheit wirft diese Forschung das Problem auf, wie mit einem erhöhten biologischen Risiko für Kriminalverhalten umzugehen ist.

In dem Zusammenhang muss ich grad an einen weiteren Film bzw an ein Buch denken, das die Vorlage dafür war. Minority Report** von P.K. Dick nämlich.
Hab ich zwar nicht gesehen/gelesen, aber der grobe Inhalt ist, dass Verbrecher schon bestraft werden, bevor sie die Straftat überhaupt begangen haben.

Zum Umgang mit dem erhöhten biologischen Risiko fällt mir grad nur ein: Muss man hinnehmen. Bitte Finger weg vor grober Rumfuscherei! Der Begriff Lobotomie kommt mir da auch grad in den Sinn.

Walter Freeman schrieb ohne Beschönigung: Die Psychochirurgie erlangt ihre Erfolge dadurch, dass sie die Phantasie zerschmettert, Gefühle abstumpft, abstraktes Denken vernichtet und ein roboterähnliches, kontrollierbares Individuum schafft.
(Quelle: wikipedia)

Nun ja, das ist wiederum so ähnlich längst mit diversen Psychopharmaka möglich.

Es ist eher davon auszugehen, dass auch auf den "Neuen Menschen" bezogen alles ausgeschöpft werden wird was möglich ist.

Selbst bei fast jedem wissenschaftlich/technischen Fortschritt bleibt fraglich, inwieweit dieser wirklich zu einer Verbesserung der Lebensqualität beigetragen hat.
So etwas wie in diesem Thread angerissen geht über reinen "Fortschritt" aber noch sehr weit hinaus. "Umwandlung" trifft es eher.





Nachtrag:

**Washington, D.C. im Jahre 2054: John Anderton arbeitet für die Abteilung Precrime der Washingtoner Polizei, die mittels Präkognition zukünftige Morde verhindern soll. Ermöglicht wird dies durch die drei sogenannten „Precogs“ Agatha, Arthur und Dashiell. Sie werden mit Medikamenten in einem Zustand zwischen Traum und Wachen gehalten, der für ihre hellseherischen Fähigkeiten besonders günstig ist. In ihren Visionen sehen sie die Morde der Zukunft voraus. Die Namen von Täter und Opfer werden in Holzkugeln graviert. Auch der Zeitpunkt der zukünftigen Morde ist bekannt. Weiterhin kann die Polizei die Bilder ihrer Visionen heranziehen, um die (zukünftigen) Täter zu ermitteln. Sie werden verhaftet und ohne Prozess in „Verwahrung“ gebracht, einen künstlich herbeigeführten Zustand ständiger Bewusstlosigkeit.
(wikipedia)
 
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Hier eine interessante Doku zum Thema: Hier klicken....

Ist vorgemerkt.:cool:

Inwieweit Hollywood-Blockbuster die Menschheit neben der Unterhaltung auch auf im Grunde ganz realistische Zukunftsszenarien sozusagen konditionieren bzw Insidern diverse Botschaften übermitteln, ist übrigens auch ein interessantes Thema. Neben "Matrix" fallen mir grad Streifen wie "Terminator", "Alien", "Robocop", "Blade Runner" etc ein. Desweiteren sind symbolisch aufgeladene Werke wie die von Stanley Kubrick ein interessanter Gesichtspunkt.
 
OP
A

aristo

Ist vorgemerkt.:cool:

Inwieweit Hollywood-Blockbuster die Menschheit neben der Unterhaltung auch auf im Grunde ganz realistische Zukunftsszenarien sozusagen konditionieren bzw Insidern diverse Botschaften übermitteln, ist übrigens auch ein interessantes Thema. Neben "Matrix" fallen mir grad Streifen wie "Terminator", "Alien", "Robocop", "Blade Runner" etc ein. Desweiteren sind symbolisch aufgeladene Werke wie die von Stanley Kubrick ein interessanter Gesichtspunkt.

Korrekte Einschätzung.

Wobei die Beantwortung der Frage interessant wäre, wer hier wen inspiriert.

Und diese Frage ist nicht leicht zu beantworten.

Möglicherweise liegt die Antwort in unserem Gehirn. Science-Fiction-Autoren können auch nur Denken, natürlich mit Phantasie.

Stanislav Lem, Jule Verne und Uwe Anton, um nur einige zu nennen.

Unser Gehirn lernt schnell. Ich nenne es "Treppenlogik". Mit jedem Schritt auf der Treppe wird ein höheres Niveau erreicht.

Doch das "Wissen" konzentriert sich immer mehr. Wer ist aus der "Normalbevölkerung" in der Lage einen CD-Player zu bauen oder nur einen simplen Elektromotor?

Die Wenigsten.

Dampfmaschine, Kommunikation, Verbrennungsmotor, Flugzeug, Elektronik (die Röhre), Transistor, Microprozessor, Computer, Internet.

Das mal so (unvollständig) als Trends genannte Innovationen.

Der nächste Baustein ist der Transhumanismus. Er wird alle o.g. Entwicklungen in den Schatten stellen.

Was hier passieren wird, kann sich kaum einer vorstellen.

Eine "Superklasse" von Mensch. Und natürlich hat das mal wieder mit Geld, halt, mit Macht zu tun.

Im nächsten Posting beschäftige ich mit "Brainfingerprinting".
 
OP
A

aristo

Interessant sind auch Comicverfilmungen. Z.b. von Spiderman.

Da wird ein Schwächling von einer Spinne gestochen und entwickelt dann Superkräfte. Biologisch "normal".

Im zweiten Teil von Spiderman taucht dann dieser Herr hier auf:



Ein durchgeknallter Wissenschaftler will die Weltherrschaft erringen, eine Maschine hat ihm Orthesen verpasst. Der Wissenschaftlermensch ist nicht mehr her im eigenen Haus.

Dieses Motiv ist übrigens in der Literatur ein gängiges.

In der Realität übrigens auch. Ich schreibe nur Edward Teller.
 
OP
A

aristo

TRANSHUMANISM – THE WORLD'S MOST DANGEROUS IDEA

For the last several decades, a strange liberation movement has grown within the developed world. Its crusaders aim much higher than civil rights campaigners, feminists, or gay-rights advocates. They want nothing less than to liberate the human race from its biological constraints. As "transhumanists" see it, humans must wrest their biological destiny from evolution's blind process of random variation and adaptation and move to the next stage as a species.

It is tempting to dismiss transhumanists as some sort of odd cult, nothing more than science fiction taken too seriously: Witness their over-the-top Web sites and recent press releases ("Cyborg Thinkers to Address Humanity's Future," proclaims one). The plans of some transhumanists to freeze themselves cryogenically in hopes of being revived in a future age seem only to confirm the movement's place on the intellectual fringe.


weiterlesen....

______________________________________

SWR2 Essay
Transhumanismus

Sendung am Montag, 11.3. | 22.03 Uhr | SWR2

Die technologische Verbesserung des Menschen
Von Hans-Georg Deggau

______________________________________

In der Tat, diese Idee ist gefährlich. Das wird aber die Transhumanisten nicht abhalten.
 
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TRANSHUMANISM – THE WORLD'S MOST DANGEROUS IDEA

For the last several decades, a strange liberation movement has grown within the developed world. Its crusaders aim much higher than civil rights campaigners, feminists, or gay-rights advocates. They want nothing less than to liberate the human race from its biological constraints. As "transhumanists" see it, humans must wrest their biological destiny from evolution's blind process of random variation and adaptation and move to the next stage as a species.

It is tempting to dismiss transhumanists as some sort of odd cult, nothing more than science fiction taken too seriously: Witness their over-the-top Web sites and recent press releases ("Cyborg Thinkers to Address Humanity's Future," proclaims one). The plans of some transhumanists to freeze themselves cryogenically in hopes of being revived in a future age seem only to confirm the movement's place on the intellectual fringe.


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Transhumanismus

Sendung am Montag, 11.3. | 22.03 Uhr | SWR2

Die technologische Verbesserung des Menschen
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In der Tat, diese Idee ist gefährlich. Das wird aber die Transhumanisten nicht abhalten.

Mein Gott, wäre es nicht ganz gut, wenn wir uns mal darum kümmerten, den alten Menschen in den Griff zu kriegen, anstatt vom neuen zu quatschen?
 
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jenau, jenau....

Mein Gott, wäre es nicht ganz gut, wenn wir uns mal darum kümmerten, den alten Menschen in den Griff zu kriegen, anstatt vom neuen zu quatschen?

Datt is wie bei de verwöhnte Kinderchens....dat alte Spielzeug wird noch nicht beherrscht und schon muss das neue her..

Der Bakelit hat man in seinem Essay " Wenn das Faustische auf den Tisch haut" ( Filousoffische Heft 3/ 2009 S 48-51 Eiermann Verlag Köln) gesagt: ...der Homunkulus muss durch den Kopf des Menschen spuken, sonst würde er sich über sich selbst in seiner Tatsächlichkeit erschrecken. Reines Ablenkungsmanöver ....

lach und echt :kopfkratz:
 
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