Direkt taten sie das nicht.
Der historische Fehler der Sozialdemokratie liegt im ideologischen Charakter zwischen Kapitalismus und Kommunismus. Es wird versucht, eine Versöhnung zwischen zwei materialistischen Ideologien herbeizuführen, ohne die beiden Ideologien inhaltlich zu durchdringen. Der Kapitalismus scheitert am Menschenbild. Das Bedürfnis wird nicht auf seine Legitimität geprüft und auf seine Auswirkung auf die Gemeinschaft. Es darf alles angeboten und nachgefragt werden, was der Markt bereitstellen kann, unabhängig auf die Anderen. Wer nicht teilnimmt, kann den Markt nicht beeinflussen. Dadurch findet eine Machtverschiebung zur Illegitimität statt. Das Eigentum steht dadurch über dem Leben und über dem Inhalt.
Das Problem des Marxismus ist die Übernahme der Metaphysik von Hegel, welche ebenfalls materialistisch, mechanistisch und automatisch ist. Der Kommunismus kann daher keine Fundamentalkritik am Kapitalismus üben, sondern muss die Verteilung der Güter zum Konsens machen. Es geht aber nicht um die Verteilung der Güter, sondern um die Bereitstellung der Güter, welche vom Bedürfnis gedeckt sind. Diese sind aber durch den Bedarf unkenntlich gemacht. Kapitalismus und Kommunismus haben daher gemeinsam, dass sie nicht das Bedürfnis befriedigen, sondern nur den unkenntlichen Bedarf. Die Sozialdemokratie kann das nicht anzweifeln. Sie wirtschaftet daher am Bedürfnis des Menschen vorbei. Bedarfe können Computer besser stillen. Zum Bedürfnis braucht es den Menschen in seiner Ganzheitlichkeit. Dazu ist die Sozialdemokratie aber nicht fähig.
Wer sich auf Verteilungskampf einlässt, hat schon verloren. Wer anbietet, was er am besten entwickelt hat, hat schon gewonnen.