Es ist doch fraglich, ob der Autor das beurteilen kann.
Es gibt keinen Doktor der Chemie oder Physik sondern einen Dr. rer. nat., der wiederum in zahlreichen Fachbereichen erworben werden kann. Da sie an einem Institut für physikalische Chemie gearbeitet hat und diese beiden Fächer viele Überschenidungen haben, sehe ich hier nicht gerade einen fraglichen Punkt.
Und dann kommt noch dazu, dass die Bearbeitungszeit ja auch eine Frage der zur damaligen Zeit üblichen Verfahren und Prüfungsordnungen in der DDR ist. Ich bin selber promoviert und könnte dir nicht sagen, wie viel Lehrtätigkeit die Doktoranden in der DDR machen mussten, wie viel Hilfe ihnen zur Verfügung stand oder wie viel Zeit der Nachweis der Vertiefung leninistisch-marxistischer Lehren in Anspruch nahm, den man zur Verleihung des Doktorgrades an DDR Instituten erbringen musste. Solange solche Faktoren nicht beachtet werden, also garnicht geprüft wird, ob das für Fach und System übermäßig lange war, ist der Artikel ehrlich gesagt, mehr als fragwürdig, von den anderen massiven Problemen abgesehen.