- Registriert
- 24 Feb 2019
- Zuletzt online:
- Beiträge
- 36.482
- Punkte Reaktionen
- 49.231
- Punkte
- 88.820
- Geschlecht
- --
Die Worte hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube.Sagt der vulgärneoliberale Aberglaube. Seine Anhänger haben in den letzten 50 Jahren die Industriekapazitäten des Westens gründlich zerstört. Im blinden Vertrauen, dass diese Industrien irgendwie mit Marktmagie und Geld zur Rückkehr aus dem Totenreich beschworen werden können, sobald man sie wieder braucht. Jetzt braucht man sie und gar nichts kehrt zurück. Große Überraschung. In der Realität gelten nämlich ganz andere Regeln. Rohstoffe werden nicht aus Geld gemacht. Maschinen werden nicht aus Geld gemacht. Erfahrene Spezialisten werden nicht aus Geld gemacht. Waffen werden nicht aus Geld gemacht. Bewirf eine Mangelwirtschaft mit Geld und das einzige, was du erreichst, ist eine Preisinflation. Willkommen in der realen Welt. Eine nahezu baugleiche Artilleriegranate kostet in Deutschland zehnmal soviel Geld wie in Russland. Und nein, das sind nicht die Sozialversicherungskosten der Fabrikarbeiter. Das ist der Mangel an Artilleriegranaten in Deutschland. Resultierend aus dem Mangel an so ziemlich allem, was man in Deutschland für die Granatenproduktion braucht. Marktmechanismen schöpfen nämlich keine Resourcen aus dem Nichts. Sie zaubern auch keine Produktionskapazitäten aus dem Nichts herbei. Sie steuern lediglich die Allokation der vorhandenen Resourcen.
Während des 1. Weltkriegs war Deutschland so ziemlich isoliert, der Nachschub auf dem Seeweg praktisch völlig abgeschnitten. Was nicht verhindern konnte, dass die Munition für's Trommelfeuer im Stellungskrieg produziert wurde.
Was vor über 100 Jahren möglich war, ist es auch heute noch.