Zitat:
[COLOR="RoyalBlue"]5. Das Fundamentalparadoxon der Geldwirtschaft:
die Ohnmacht der Schuldner[/COLOR]
Es steht nicht im Ermessen der Schuldner, die Gesamtheit der Schulden durch zusätzliche Warenproduktion oder Dienstleistungen (dh. durch Fleiß) abzubauen. In einer Geldwirtschaft entscheiden über den Abbau der Gesamtheit der Schulden letztlich nur die Gesamtheit der Gläubiger und nicht die Schuldner.
Diese Aussage ist zwar fundamental, aber leider nicht evident, [COLOR="DeepSkyBlue"]weil man sich leicht dadurch täuschen läßt, daß diese Aussage für den individuellen Schuldner natürlich falsch ist. [/COLOR]Daher ist es berechtigt, diesen Sachverhalt als Fundamentalparadoxon der Geldwirtschaft zu bezeichnen.
Die Gesamtheit der Schulden kann (...) ohne Geldschöpfung und ohne Aus*gabenkürzungen nur in dem Ausmaß von den Schuldnern abgebaut werden, in dem die Gesamtheit der Gläubiger bereit ist, ihre Gutha*ben abzubauen und damit Waren oder Dienstleistungen der Schuld*ner zu kaufen. Insbesondere können auch Kreditzinsen nur in dem Ausmaß zurückgezahlt werden, wie die Gläubiger bereit sind, Waren oder Dienstleistungen von den Schuldnern zu kaufen.
Da Zinsen zu einem automatischen Anwachsen der Schulden führen, ergibt sich aus den Zinsen für den Schuldner der Zwang, seine Schulden zurückzuzahlen. Dieser zinsbedingte Zwang zur Schuldentilgung führt im Zusammenhang mit der für eine Geldwirtschaft charakteristischen Unterlegenheit der Schuldner zur sogenannten Ohnmacht der Schuldner. Die Ohnmacht der Schuldner ist die Ursache für Wachstumszwang, Wettbewerb und Konkurrenz in einer „Geld“-Wirtschaft mit Soll- und Habenzinsen.
[COLOR="RoyalBlue"]
6. Das Wachstum von Guthaben und Schulden[/COLOR]
(...)
Für Gläubiger gilt aber im Mittel tendenziell, daß sie insbesondere wegen der Zinseinkommen kein Interesse haben, die Guthaben abzubauen, son*dern ein Interesse haben, diese zu vergrößern, um die Zinseinkommen zu erhöhen.
Wenn die Kapitalgeber (Geldvermögensbesitzer) nicht bereit sind, Waren oder Dienstleistungen im Ausmaß ihrer Zinseinkommen zu kaufen, dh. ihr Kapitaleinkommen zu verkonsumieren oder zu verinvestieren, müssen die Geldvermögen systemnotwendigerweise rascher wachsen als das Bruttosozialprodukt, wie dies in der Realität auch tatsächlich der Fall ist (siehe auch beiliegende Grafik ‚).