Ein sehr heikles Thema, das in Deutschland gerne ausgeblendet wird,- und m. E. keine Quelle benötigt. Vor einigen Jahrzehnten wuchsen die Kinder noch in Großfamilien auf. 4 - 5 Kinder / Familie waren damals noch keine Seltenheit. Oft lebten die Menschen in Mehrgenerationshäuser zusammen. Freunde und Verwandte rundeten das intakte soziale Leben ab. Jeder war für jeden da. Was ist daraus geworden? Alte Menschen werden nun in Altenheime abgeschoben, sobald sie den Familienagehörigen auf die "Last" fallen. Leben ohne Bindung und soziale Kontakte. Singlehaushalte machen fast 50% aus. Kann ein Volk mit diesen Parametern fortbestehen?
Dafür gibt es verschiedene Gründe: Sicherlich kennst du auch das Experiment mit den Ratten? Ab einer gewissen Überpopulation stellen die die Produktion von Nachwuchs ein und die männlichen Ratten werden zu einem großen Prozentsatz homosexuell.
Aber mal davon ab: Die Lebens- und Arbeitsbedingungen in Deutschland haben sich enorm verändert. Zwar sind einige Konsumartikel plötzlich erschwinglich wie zum Beispiel Fernseher, andere nötig, wie zum Beispiel das Auto (nebenbei erwähnt). aber das alltägliche Leben ist sehr viel teurer geworden. Mal einfach so wohnen und essen und kleiden, dazu reicht oft ein Verdienst nicht. Wenn aber die Frau ebenfalls arbeitet, sind mehrere Kinder eine nicht zu bewältigende Aufgabe, rein organisatorisch, oft auch finanziell. Dazu kommt, dass die Wohnungsgrößen schrumpfen und man oberhalb von 3-Zimmer-Wohnungen nur schwer Angebote findet und ein Haus hat nicht jeder - wobei auch die Hausgrößen abgenommen haben. Die Entfernungen innerhalb der Familien sind ebenfalls größer, weil viele heute gezwungen sind, ihrer Heimat aus beruflichen Gründen den Rücken zu kehren. Die Eltern bleiben da, könnten aber auch nicht mitziehen, weil es die Mehrgenerationenhäuser kaum gibt, sofern sie überhaupt finanzierbar wären. Und schon sind wir bei der Pflege: Wie sollen Eheleute, die beide berufstätig sind und ansonsten keine räumlichen Voraussetzungen mitbringen, die Pflege ihrer Eltern bewerkstelligen? Dazu kommt, dass die Pflegebedürftigen Krankheiten haben, die früher wenig häufig waren und wenn, doch nur sehr kurz dauerten. Das fängt mit dem Schlaganfall an, der meistens eine Halbseitenlähmung mit sich bringt, aber eben nicht wie früher schnell zum Tode führt, sondern zu einer mehrjährigen Pflegebedürftigkeit führt, man findet Tracheostomen, die Demenz etc. pp., Krankheiten, die nicht zu Hause versorgt und behandelt werden können und wenn, dann nur unter 24/7-Einsatz, der eine Berufstätigkeit ausschließt und bis zur Selbstaufgabe führt.
Dazu fehlen die Anreize des Staates: Wer Kinder großzieht, muss nicht nur finanziell und in seinem Lebensstil auf vieles verzichten, sondern er bekommt als Dank dann auch noch eine kleine Rente im Gegensatz zu allen anderen. Im Fall der Scheidung, soll es geben, sind beide Ehepartner die Gelackmeierten, weil Scheidungen im Regelfall für beide Seiten zu einer finanziellen Mangelsituation führen.
Ich könnte jetzt noch weiter ausführen, weil es viel zu dem Thema zu sagen gäbe, aber ich lasse es erst mal dabei.