Kein Tag wie jeder Andere, Kurzgeschichte

[immernochIch]

Und wiedereinmal habe ich die VR-Kontaktlinsen nicht herausgenommen.
Ich vertrage einfach die Wirklichkeit kaum noch, obwohl angeraten wird, dies in 27 Stunden mindetens einmal zu tun.
Beim Gang auf die Toilette bin ich schon wieder an die Raumgrenze gestossen und Eio hat mich wie immer gefragt, ob er sie permanent veraendern soll. Ich sage wie immer "Nein", weil das Auswirkungen auf meinen Klimakredit hat, wenn der Bewegungsraum vergroessert wird. Ich halte zwar die Temperaturgrenzen schon sehr offen, aber im Prinzip bin ich doch sehr verfroren und moechte es weder unter 15 noch ueber 35 Grad haben.
Das Fitnessprogramm lasse ich heute schon zum x-ten mal ausfallen, bin aber scheinbar nicht der Einzige. Habe das letzte mal kaum noch bekannte Gesichter gesehen.
Beim Ernaehrungszusammenstellen faellt mir wieder der Programmfehler auf, den ich schon so lange melden wollte, mache es dieses mal aber trotzdem wieder nicht.
Ich weiss, ich sollte Essen und Nachrichten nicht gleichzeitig machen, aber es ist halt ein sehr hartnaeckinge Angewohnheit und ich brauche weniger auf die Auswahl zu achten.
Dieses mal sind die Nachrichten sogar schon vor dem Essen zu Ende. Also nix weltbewegendes.
Breche das Essensprogramm auch ab und logge mich in meine Spielwiese.
Kaum Jemand da. Wo sind die denn Alle?
Auf Adrenalin habe ich zwar weniger Lust, gehe aber trotzdem mal schauen. Auch hier kaum was los.
Breche auch hier ab.
Jetzt werde ich so richtig Neugierig und mache ein paar Trace, komme aber immer nur auf Abbrueche.
Etwas schon wieder ein GIWurm? Habe ich eine Warnung ueberhoert? Ich schaue in die History. Nein. Wenn es einer ist, dann ist er noch nicht entdeckt.
Ueberpruefe meine Ports. Nichts auffaelliges, ausser, dass wirklich sehr wenig Aktivitaet da ist.
Als ich eine Datenanalyse starte, faellt mir ein riesiges Loch auf. Da sollten an sich Daten sein.
Noch in die Analyse vertieft, reisst mich auf einmal ein Realwoldimpuls aus der Konzentration.
Ich nehme meine VR-Linsen raus und die Knopflautspreche aus den Ohren und hoere
"Alles gute zu Geburtstag!" von einigen meiner Bekannten im Chor.
Die Ueberraschung war ihnen wirklich gelungen, aber wie sie es gemacht haben, kann ich mir wirklich nicht erklaeren.

 

[Tooraj]

Na ja, kann ich leider nix mit anfangen.
Schreib doch mal was Realistisches.
Hier mal ein Vorschlag, nur so als Aufhänger.

Als Herr T. an diesem Morgen aufwachte, schlurfte er in die Küche und goß sich einen Nescafé auf. Der Wein des Vorhabens erwies sich als ein "Chateau Migrän" und er musste sich eine Aspirin einwerfen.
Da er im Home-Office arbeitete, wäre er am liebsten im Bademantel geblieben, aber diese Teams-Software war heimtückisch: es konnte ihm passieren, dass ihn eine wichtige vorgesetzte Kollegin anrief und prompt zu ihm sagte: ach, schalt doch mal die Kamera ein.
Darauf musste er vorbereitet sein und halbwegs akkurat aussehen.
Das Ankleiden war auch kein so großer Aufwand, aber als immer größeres Problem erwiesen sich die Socken. Die konnten ihn in den Wahnsinn treiben.
Als er gestern die Nachbarin getroffen hatte und ihr Hund sich nicht satt an seinen Füßen schnüffeln konnte, wusste er, dass es Zeit sei, die Socken zu wechseln.
Aber er hatte keine mehr, alle waren kaputt - obwohl er stets nur die Socken mit den großen Löchern wegwarf, die mit den kleinen Löchern konnte man ja noch so lange anziehen, bis die Löcher erwachsen waren .
Herr T. überlegte: in diesem Jahr hatte er sich schon 2 Fünfer-Packs Socken gekauft. Das nächste Fünfer-Pack würde er sich erst in 2024 kaufen.
Und Herr T. dachte sich: Socken wären wirklich ein schönes Weihnachtsgeschenk . Insbesondere für Männer mit schwierigen Füßen, bei denen sich die Nägel der großen Zehe nur noch mit einer Gartenschere schneiden lassen.

 

[immernochIch]

Na ja, kann ich leider nix mit anfangen.
Schreib doch mal was Realistisches.

X war schon wieder nur deshalb aufgewacht, weil es einfach zu heiss in seiner Behelfsunterkunft geworden ist. Dann geht er normalerweise auf die Toilette und wenn der Magen zu sehr knurrt, holt er sich was zu Essen, dass er dann wieder in der Waagrechten verspeisst. Er versucht Kalorien zu sparen und verbringt so mehr als 90% seiner Zeit liegend.
Wenn er kann, versucht er nach etwas lueften noch ein bisschen weiter zu schlafen, doch meisst bleibt es zu warm dazu. Dann schreibt er ein bisschen, verwirft aber das Meisste.
Noch ein bisschen Nachrichten schauen, er will ja informiert bleiben und vielleicht noch ein paar Reportagen. Auch Satire schaut er gerne, findet sie aber sehr oft zu flach.
Wenn wieder Alles gesperrt ist, schaut er auch ab und zu einen Spielfilm, den er aber meisst runterladen muss. Dann beschaeftigt er sich bis zu Stunden, dem blauen Balken zuzuschauen, wie er sich millimeterweise bis ans Ende frisst.
Zeit ist fuer X nichts mehr, was ihm wichtig ist.
Es scheint so, als wuerde er nur immer auf Etwas warten, von dem er weiss, dass es nicht kommt, oder zumindest nicht in der Zeit, in der noch einen Koerper besitzt.
Wenn Dieser im sagt, dass er vielleicht wieder etwas Schlaf braucht, macht X spaetestens das Radio an. Er hoert gerne Radio weil es so ein bisschen die Einsamkeit verjagt. Das kann so ziemlich zu jeder Uhrzeit sein, aber meisten, wenn es wieder unter 30 Grad ist, weil sein Koerper da erst wieder gut schlafen kann.
Oft wacht er irgendwann in der Nacht auf, nur um das Radio wieder auszumachen. Daran hat sich sein Koerper schon gewoehnt und es ist schon zum Reflex geworden.
Um dann in ein paar Stunden wieder alles von Vorne anzufangen.
Fuer Weihnachten hat sich X etwas Besonderes vorgenommen. Er moechte sich dann ein warmes Essen machen, obwohl das Wetter wirklich sehr warm sein wird.
An Neujahr denkt er noch gar nicht. Warum auch?
Es wird genau so ein Tag wie jeder Andere sein.

 

[gert friedrich]

X war schon wieder nur deshalb aufgewacht, weil es einfach zu heiss in seiner Behelfsunterkunft geworden ist. Dann geht er normalerweise auf die Toilette und wenn der Magen zu sehr knurrt, holt er sich was zu Essen, dass er dann wieder in der Waagrechten verspeisst. Er versucht Kalorien zu sparen und verbringt so mehr als 90% seiner Zeit liegend.
Wenn er kann, versucht er nach etwas lueften noch ein bisschen weiter zu schlafen, doch meisst bleibt es zu warm dazu. Dann schreibt er ein bisschen, verwirft aber das Meisste.
Noch ein bisschen Nachrichten schauen, er will ja informiert bleiben und vielleicht noch ein paar Reportagen. Auch Satire schaut er gerne, findet sie aber sehr oft zu flach.
Wenn wieder Alles gesperrt ist, schaut er auch ab und zu einen Spielfilm, den er aber meisst runterladen muss. Dann beschaeftigt er sich bis zu Stunden, dem blauen Balken zuzuschauen, wie er sich millimeterweise bis ans Ende frisst.
Zeit ist fuer X nichts mehr, was ihm wichtig ist.
Es scheint so, als wuerde er nur immer auf Etwas warten, von dem er weiss, dass es nicht kommt, oder zumindest nicht in der Zeit, in der noch einen Koerper besitzt.
Wenn Dieser im sagt, dass er vielleicht wieder etwas Schlaf braucht, macht X spaetestens das Radio an. Er hoert gerne Radio weil es so ein bisschen die Einsamkeit verjagt. Das kann so ziemlich zu jeder Uhrzeit sein, aber meisten, wenn es wieder unter 30 Grad ist, weil sein Koerper da erst wieder gut schlafen kann.
Oft wacht er irgendwann in der Nacht auf, nur um das Radio wieder auszumachen. Daran hat sich sein Koerper schon gewoehnt und es ist schon zum Reflex geworden.
Um dann in ein paar Stunden wieder alles von Vorne anzufangen.
Fuer Weihnachten hat sich X etwas besonderes vorgenommen. Er moechte sich dann ein warmes Essen machen, obwohl das Wetter wirklich sehr warm sein wird.
An Neujahr denkt er noch gar nicht. Warum auch?
Es wird genau so ein Tag wie jeder Andere sein.

Kennst Du das Theaterstück "Warten auf Godot" von Samuel Beckett... !?
Oder "Der Tod in Venedig" von Thomas Mann...!?

 

[immernochIch]

Er hat heute einen Termin.
Eine Minute, bevor der Wecker klingel, steht er schon im Bett.
Er macht sich einen Spass, den Wecker von seinem Handy genau in dem Moment auszuschalten, wenn er versucht anzufangen zu klingeln.
Dann ist er schon im Bad. Sein Zeitplan ist sehr genau. Zeit ist das Wichtigste fuer ihn und er verliert keine Sekunde.
Waehrend er sich anzieht wird das Fruehstueck hastig verschlungen. Fruehstueck ist wichtig, meint er.
Der Helm wird schon auf seinem Motorrad erst zugemacht. Obwohl das Adrenalin in seinem Blut schon zu kochen anfaengt, ist er schon in Gedanken in der Besprechung.
Polizeikontrolle, keine Zeit. Hinterher kann man ja immer behaupten, man haette sie nicht gesehen. Noch ein paar Lichthupen vom veraergerten Autofahrern im Rueckspiegel und schon ist er auf dem Parkplatz. Wenn der Lift gross genug waere, waere er mit seinem Motorrad hochgefahren, aber er will es ja auch nicht uebertreiben.
Er wartet nicht, bis die Saekritaerin ihm, noch waehrend er seinen Helm auszieht sagt, dass er eintreten kann.
Bei der Begruessung wird er ruhig. Seine Praesentationsvideo laed auf den Hausserver waeerend er mit den einfuehrenden Worten seine Partner an seinen Lippen kleben laesst.
Er fragt nicht, ob es noch Fragen gibt, weil Alles seiner Meinung nach schon ausgefuehrt ist und verabschiedet sich so schnell, wie er gekommen war mit den Worten:
"Meine Kontaktdaten haben sie ja in der Praesentation. Auf wiedersehen"
Im Lift nach unten setzt er sich seinen Helm schon wieder auf, doch an seinem Motorrad stehen Zwei in Blau. Er fragt hoeflich, ob er helfen kann, wartet aber nicht auf die Antwort und setzt sich auf sein Motorrad, dreht den Schluessel rum und mit den Worten "schlappe 200 PS" laesst er seinen Reifen rauchen.
Die Schranke hat genug Platz, um sich die Parkgebuehr zu sparen und schon ist er wieder auf der Stadtautobahn.
Geschwindigkeitsbegrenzungen betrachtet er als Vorschlag. Nicht einmal die Mautkameras erfassen ihn, nicht nur weil sein Nummernschild taktisch hochgefaltet ist, sondern weil diese nur bis 120 auch scharfe Bilder machen.
Ein Lkw kehrt "unerwartet" auf die rechte Spur zurueck, aber es ist nicht das erste mal, dass er die Standspur benutzt. Beim zurueckfaedeln verschaetzt er sich doch trotzdem ein bisschen. Leittragend war dieses mal wieder nur ein Rueckspiegel, aber sein Lederkombie hatte das schon oefters ausgehalten, so dieses mal auch.
Als er dann zuhause das Motorad mit nur noch 5% Akku ansteckt, hoert er beim Helmabstetzen gerade noch den Ton von einem Anruf. Er hatte vergessen das Bluetooth auszuloggen und setzt er sich seinen Helm wieder auf, um den Anruf entgegen zu nehmen.
Es war die Antwort von seiner Besprechung. Das Projekt laeuft.
Er ueberschlaegt die Ladezeit und macht gleich den Termin fuer die Unterschrift.
Dann geht er auf seinen Balkon, isst eine Kleinigkeit, meditiert bis zum naechsten Alarm von seinem Handy und denkt sich:
"Kein Tag wie jeder Andere"

 

[James Dean]

Kennst Du das Theaterstück "Warten auf Godot" von Samuel Beckett... !?
....................

Man wartet und wartet , ..auf was eigentlich ?

Man handelt nicht , ..man versucht durch die Wartestellung sich jeglicher Verantwortung zu entziehen .....
Man sabbelt und sabbelt ; ..schaut entgeistert ins Leere ....
Spielt man dann noch den Moralapostel ; bitte schön , ...ist das " Absurde Theater " perfekt ......
Man erwartet Moral ? Ist doch ein Witz ........
Orientierung wohin ?
Gilt auch für diese Unterhaltung ?
Was sind wir doch für scheinheilige Figuren im Spiel um Anerkennung und Macht ...........
Das ist es was mich immer wieder erstaunt :
Der Mensch will viel von anderen Menschen ; ..selber nicht bereit viel mehr selber zu geben .......
Ein Armutszeugnis einerseits .....
Andererseits auch ein Beleg für die beschränkte Natur des Menschen ........
Wenn Gott vorhanden sein sollte , .. was hat dieser sich nur dabei gedacht ?!

 

[gert friedrich]

Man wartet und wartet , ..auf was eigentlich ?
Anhang anzeigen 17947
Man handelt nicht , ..man versucht durch die Wartestellung sich jeglicher Verantwortung zu entziehen .....
Man sabbelt und sabbelt ; ..schaut entgeistert ins Leere ....
Spielt man dann noch den Moralapostel ; bitte schön , ...ist das " Absurde Theater " perfekt ......
Man erwartet Moral ? Ist doch ein Witz ........
Orientierung wohin ?
Gilt auch für diese Unterhaltung ?
Was sind wir doch für scheinheilige Figuren im Spiel um Anerkennung und Macht ...........
Das ist es was mich immer wieder erstaunt :
Der Mensch will viel von anderen Menschen ; ..selber nicht bereit viel mehr selber zu geben .......
Ein Armutszeugnis einerseits .....
Andererseits auch ein Beleg für die beschränkte Natur des Menschen ........
Wenn Gott vorhanden sein sollte , .. was hat dieser sich nur dabei gedacht ?!

Gott denkt sich, der Mensch soll sich in der Tugend der Geduld üben...
Das ganze Leben ist eine Prüfung...

 

[James Dean]

Auszug :
Schreib doch mal was Realistisches.
Hier mal ein Vorschlag, nur so als Aufhänger.

Als Herr T. an diesem Morgen aufwachte, schlurfte er in die Küche und goß sich einen Nescafé auf. Der Wein des Vorhabens erwies sich als ein "Château Migraine" und er musste sich eine Aspirin einwerfen.
Da er im Home-Office arbeitete, wäre er am liebsten im Bademantel geblieben, aber diese Teams-Software war heimtückisch: es konnte ihm passieren, dass ihn eine wichtige vorgesetzte Kollegin anrief und prompt zu ihm sagte: ach, schalt doch mal die Kamera ein.

Du bist ein Lebemensch ! Liebt keineswegs die Kontrolle !

 

[James Dean]

Gott denkt sich, der Mensch soll sich in der Tugend der Geduld üben...
Das ganze Leben ist eine Prüfung...

Deine Worte in Gottes Gehörgang ....
" Schönen , besinnlichen Heiligabend " ...

 

[gert friedrich]

Deine Worte in Gottes Gehörgang ....
" Schönen , besinnlichen Heiligabend " ...
Anhang anzeigen 17982

Die Zigarette ist keine ROTH-HÄNDLE oder REVAL...
Hätte er so ein gutes deutsches Kraut geraucht...würde er vielleicht heute noch leben ...

 

[Bestmann]

Die Zigarette ist keine ROTH-HÄNDLE oder REVAL...
Hätte er so ein gutes deutsches Kraut geraucht...würde er vielleicht heute noch leben ...

So ist das oft im Leben ,hätte .hätte ich nur die Klappe gehalten ,oder Ähnliches ------na ja .
Lieber Freund ich wünsche Dir einen guten Rutsch und ein Tolles 2024 .
Gruß Bestmann .

 

[immernochIch]

Naja, die Kommentare sind zwar kurz, aber irgendwie keine Geschichten.
Haben auch nix mit den Geschichten zu tun.
Haettet ihr Euch also sparen koennen.

Trotzdem schoenes Neues.