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Keine Lügenpresse aber ...
Seit Begin der Urkraniekriste gibt es ja von verschiedener Seite Kritik an den deutschen Main-Stream Medien. In der letzten Zeit geisterte gepusht durch den PERGIDA-Hype der Begriff "Lügenpresse" durch den Blätterwald.
Lügenpresse geht meiner Ansicht nach am eigentlichen Problem deutlich vorbei. Für das was mich an unseren Medien stört möchte ich folgende Meldung als Beispiel verwenden: Richter regeln Mitarbeiter-Überwachung.
Diese Meldung vom 19.2.2015 habe ich zuerst auf Tagesschau.de gelesen [1]. Was mir schon beim Lesen auffiehl und in den Kommentaren auch von anderen angemerkt wurde: "Schlecht recherchiert oder schlecht geschrieben -Ich kann aus dem Artikel weder Hintergründe erfahren, die den Arbeitgeber zu diesem Schritt bewogen haben, noch kann ich ersehen, ob die Mitarbeiterin eines Fehlverhaltens überführt wurde. Solange bleibt hier jede Meinung nur Flurgeflüster."[2]
Da mich der Hintergrund interessierte habe ich als nächste mal nach dem Aktenzeichen im Internet gesucht. Hier mal eine Zusammenstellung der Funde:
Zwei Beobachtungen die symptomatisch für unsere aktuell Presselandschaft finde:
1. Keiner der Artikel enthält eine Link zur eingentlichen Quelle der Information. Das, was im Internet so wie ich es kenne, eigentlich üblich sein sollte - seine Aussagen zu belegen - ist bei unseren Zeitungsredationen noch nicht angekommen. Hier ist auf Aufwand kein Argument. Ich habe mit google 2 Minuten gebraucht, um die ursprüngliche Pressemiteilung des Bundesarbeitsgerichts zu finden. Es kann mir auch niemand sagen, das ein Link auf die Seite des Bundesarbeitsgerichts mit irgend welchen "Haftungsrisiken" verbunden sei.
2. Die Artikel bestehen alle aus den gleichen Textbausteinen (wahrscheinlich aus einer dpa-Meldung oder so). Bei einigen kann man erkennen das noch etwas zusätzlich recherchiert wurde. Z.B. steht in einem Artikel, das es sich um einen kleinen Metallbetrieb handelt.
Einige Fakten fehlen aber bei allen Artikel, die ich dann in der Pressemitteilung gefunden habe:
bespitzelt unschuldige Mitarbeiterin" passt.
Genau dieses Muster des Weglassen von Details finde ich auch immer wieder bei anderen Artikeln und das ist einer meiner Kritikpunkte am Journalismus in Deutschland.
Semon
Seit Begin der Urkraniekriste gibt es ja von verschiedener Seite Kritik an den deutschen Main-Stream Medien. In der letzten Zeit geisterte gepusht durch den PERGIDA-Hype der Begriff "Lügenpresse" durch den Blätterwald.
Lügenpresse geht meiner Ansicht nach am eigentlichen Problem deutlich vorbei. Für das was mich an unseren Medien stört möchte ich folgende Meldung als Beispiel verwenden: Richter regeln Mitarbeiter-Überwachung.
Diese Meldung vom 19.2.2015 habe ich zuerst auf Tagesschau.de gelesen [1]. Was mir schon beim Lesen auffiehl und in den Kommentaren auch von anderen angemerkt wurde: "Schlecht recherchiert oder schlecht geschrieben -Ich kann aus dem Artikel weder Hintergründe erfahren, die den Arbeitgeber zu diesem Schritt bewogen haben, noch kann ich ersehen, ob die Mitarbeiterin eines Fehlverhaltens überführt wurde. Solange bleibt hier jede Meinung nur Flurgeflüster."[2]
Da mich der Hintergrund interessierte habe ich als nächste mal nach dem Aktenzeichen im Internet gesucht. Hier mal eine Zusammenstellung der Funde:
Zwei Beobachtungen die symptomatisch für unsere aktuell Presselandschaft finde:
1. Keiner der Artikel enthält eine Link zur eingentlichen Quelle der Information. Das, was im Internet so wie ich es kenne, eigentlich üblich sein sollte - seine Aussagen zu belegen - ist bei unseren Zeitungsredationen noch nicht angekommen. Hier ist auf Aufwand kein Argument. Ich habe mit google 2 Minuten gebraucht, um die ursprüngliche Pressemiteilung des Bundesarbeitsgerichts zu finden. Es kann mir auch niemand sagen, das ein Link auf die Seite des Bundesarbeitsgerichts mit irgend welchen "Haftungsrisiken" verbunden sei.
2. Die Artikel bestehen alle aus den gleichen Textbausteinen (wahrscheinlich aus einer dpa-Meldung oder so). Bei einigen kann man erkennen das noch etwas zusätzlich recherchiert wurde. Z.B. steht in einem Artikel, das es sich um einen kleinen Metallbetrieb handelt.
Einige Fakten fehlen aber bei allen Artikel, die ich dann in der Pressemitteilung gefunden habe:
- Die Frau war als Sekretärin der Geschäftsleitung seit 8 Montaten beschäftig als Sie krank wurde.
- Der Chef ließ sie erst bespitzeln, als sie 1/2 Monate krank war, wobei die Krankheit zwischendurch einmal wechselte.
bespitzelt unschuldige Mitarbeiterin" passt.
Genau dieses Muster des Weglassen von Details finde ich auch immer wieder bei anderen Artikeln und das ist einer meiner Kritikpunkte am Journalismus in Deutschland.
Semon