Zeitgleich und deckungsgleich zur AMO schwankt die Flächenausdehnung des WHWP, s. folgende Abbildung. Hier ist der AMO-Trend aus der vorherigen Abbildung mit blau gestrichelter Linie übertragen.
Abbildung 5: Trend der WHWP seit 1950 im ca. 65-jährigen AMO-Zyklus
AMO und WHWP scheinen von demselben äußeren Antrieb synchronisiert zu werden. Ob tatsächlich die periodisch schwankende Sonnenaktivität die treibende Kraft ist, wird sicher in den nächsten Jahren geklärt werden können.
Während der Trend der Wassertemperatur bei der AMO in den drei Zyklen annähernd gleich ist (s. Abb. 4), unterscheidet sich die Flächenausdehnung des WHWP zwischen dem aktuellen (rot) und vorhergehenden Zyklus (grün) in der Mitte des 3. Hale-Zyklus (gelbes Rechteck) um ca. 4 Mio. km², mehr als der zehnfachen Fläche von Deutschland. Dieser Unterschied dürfte zumindest einen Teil des außergewöhnlich hohen Temperaturniveaus der letzten 20 Jahre in Deutschland erklären.
Da AMO und Oszillation des WHWP synchron verlaufen, kann nicht festgestellt werden, wer von beiden den größeren Einfluss auf das Temperaturniveau in Europa hat. Eventuelle geht von der WHWP ein bisher unterschätzter Beitrag aus. Wenn sich die Ausdehnung der „zweitwärmsten Badewanne der Erde“ in Zykluswarmphasen um mehr als das 10-fache der Fläche von Deutschland ausdehnt, ist wegen der hohen Wassertemperatur von >28,5 Grad und der enormen Energiemenge, die an die Luft abgegeben wird, ein bedeutender Anteil an der Erwärmung in Europa vorstellbar.
Temperaturtrend in Island eng mit der AMO und der Oszillation des WHWP verknüpft
In welchem Umfang der Temperaturtrend von Atlantik incl. der Karibik und des östlichen tropischen Pazifiks auf Europa übertragen wird, zeigt die folgende Abbildung mit dem zyklischen Temperaturtrend von Island. Wegen der Insellage im Atlantik ist in Island noch am ehesten mit einer Temperaturübertragung von der Ozeanoberfläche zu rechnen.
Abbildung 6: Trend der Temperatur im Sommerhalbjahr in Island seit 1903 im ca. 65-jährigen AMO-Zyklus
Auch in dieser Darstellung ist der Temperaturtrend der AMO eingefügt. Der Temperaturtrend in Island verläuft parallel zum AMO-Trend.
So kann der Temperaturanstieg der letzten 30 Jahre in Island von gut einem Grad allein durch den Trend der AMO und Oszillation des WHWP erklärt werden. Das gleiche gilt für den Eisverlust in der Arktis.
Arktische Meereisfläche eng mit der AMO und der Oszillation des WHWP verknüpft
Der Zusammenhang zwischen arktischer Meereisfläche und AMO-Zyklus ist in unzähligen Publikationen unübersehbar belegt, s.
google scholar. Die Arktischen Meereisfläche wird seit 1979 durch Satelliten gemessen. Die Antikorrelation zwischen AMO und der Meereisausdehnung wird durch die folgende Abbildung veranschaulicht. Hier werden die Septemberdaten am Ende der Schmelzsaison gewählt.
Abbildung 7: Trend der Arktischen Meereisfläche seit 1979 im ca. 65-jährigen AMO-Zyklus
Obwohl die Satellitendaten weniger als einen AMO-Zyklus füllen, kann am Kurvenverlauf die Antikorrelation zwischen dem AMO-Index und der arktischen Meereisfläche abgelesen werden. Je wärmer der Nordatlantik, je höher das Temperaturniveau in Island und der Arktis, umso größer der Eisverlust. Hinsichtlich der Meereisfläche befinden wir uns aktuell mitten in der Minimumphase. In den nächsten 5 bis 10 Jahren dürfte die Meereisfläche wieder zulegen.
Aktuelle Warmphase in Deutschland vom Trend der AMO und Oszillation des WHWP beeinflusst...
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