Statt zu "hinterfragen", ob Herrschaft wohl eine höheren Sinn hätte, vielleicht in der Analogie von kapitalistischer Herrschaft und der Anbetung des HERREN.
na dann "Hinterfragen" wir den Begriff der Herrschaft, mal wirklich!
Man sollte sich nämlich angesichts der mit Millionenfachen Morden einhergegangenen Herausbildung totalitär-diktatorischer sozialistischer Herrschaft eher fragen, ob Herrschaftsfreiheit realistischerweise möglich ist, dh. das sie jemals eintreten wird, oder ob sie eine infantile Utopie verlogener linker Rattenfänger ist und zwingend bleiben muss.
Wir konnten die Herausbildung einer zutiefst autoritären Herrschaft in der sozialistischen Bewegung von Anbeginn an und nicht erst nach Machtergreifung der Bolschewiki diagnostizieren und auch in meinen jungen Jahren in den 60ern und 70ern war keine soziale Gruppe derart totalitär autoritär organisiert, wie ausnahmslos alle Fraktionen der jungen Revoluzzer und zwar nicht nur der K-Gruppen, sondern auch und gerade der anti'autoritären' Sekten, mit denen ich es in den US und später der BRD primär zu tun hatte.
Das vorherrschende Charakterprofil unter den Linken war ganz klar eine extreme Variante der adornitischen autoritären Persönlichkeit. Mit dem autoritären Charakter einher ging in der sozialistischen Bewegung von Anbeginn an die Herausbildung von 'gottgleichen' Herrschern gepredigten Säkularreligionen, allen voran der in der Wolle totalitär gestrickte extrem autoritäre Neurotiker Karl Marx und sein unterwürfig gläubiges Pendant Engels. Es war diese für mich persönlich nicht nachvollziehbare Unterwürfigkeit gegenüber den geistig lächerlichen Säkularreligionen und den 'gottgleichen' Herrschern, chronologisch dicht gefolgt von Unterwürfigkeit gegenüber geistig ebenso lächerlichen Religionen mitsamt der Gurus aus der dritten Welt ('Bagwan'), nebst des von mir stets zutiefst verabscheuten leicht erkennbaren elitären Anspruchs eine höhere Wahrheit und Moral gegenüber den als Marionetten denunzierten Volksmassen zu besitzen, mit dem diktatorischen Führungsanspruch der Minderheit verbunden, der eben die totalitären Verhältnisse im Sozialismus bewirkte. Auch alle diese Aspekte kann man den Herrschaftskritikern bis in die aller frühesten Anfänge nachweisen. Der Sozialismus in all seinen Varianten war auch niemals etwas anderes, als ein Diskurs totalitärer Macht, wie der späte Foucault noch erkannte.
Auch alle meine Versuche, die Gruppen meiner (un-)politischen Aktivitäten antiautoritär-libertär zu strukturieren, schlugen allesamt ins glatte Gegenteil um. Früher oder später wurde ich gegen meinen Willen zum Diktator gekürt. Aus diesen Zeiten neige ich immer noch dazu, die direkte Demokratie in radikaldemokratischer Manier zum Massstab aller Dinge zu machen, wohl wissend, das dies eine weitere lächerliche Utopie ist, denn ich erkannte damals bei sehr vielen Gelegenheiten, das die meisten Menschen gar kein Interesse haben ihr Leben in die eigene Hand zu nehmen und das die Arbeit folge dessen niemals erste Lebensbedürfnis des eher faulen und trägen Menschen werden wird. Marx kommunistische Vision, wonach die Gesellschaft (=Mama Marx) die allgemeine Produktion regelt und der Freizeitüberschuss bewirken wird, das alle nicht der allgemeinen Produktion dienenden Funktionen von den Gesellschaftsmitgliedern nach Lust und Laune spontan übernommen werden, wird an der mangelnden Aktivität scheitern und dazu führen, dass entweder eben keiner die Funktion des 'Jägers, Fischers, Hirte oder Kritiker' übernehmen wird, oder das diejenigen, die dann doch diese Funktionen übernehmen, dies nur tun werden, wenn sie Privilegien erhalten und letztendlich Herrschaft erlangen, dh. die alte Scheisse(Marx) wird sich unter allen Umständen zwingend reproduzieren, so wie wir es nicht nur bei den sozialistischen Ländern feststellen konnten, sondern angefangen mit Owens gescheiterten Sozialexperimenten über die von Lassalle favorisierte Genossenschaftsbewegung bis hin zu den letzten alternativen Produktionsgemeinschaften der 70er.
Alle sozialistischen Experimente scheitern exakt an dem unzureichenden Wille selbst Verantwortung zu übernehmen und damit entlarven sich alle utopischen pol. Strömungen vom Libertarismus über die Sozialdemokratie bis hin zum Kommunismus und Anarchismus als basierend auf der illegitimen Übertragung der für totalitäre Fanatiker typischen eigenen utopischen Besessenheit auf eine Gesellschaft, die gänzlich anders funktioniert, als die Herrschaftskritik suggeriert. Von daher besitzen echte Liberale und vor allem Konservative ein ganz erheblich realistischeres Menschen- und Gesellschaftsbild, weshalb sie auch erfolgreicher sind, während Linke nur dümmlich fordern und nichts davon realisieren.
Aus dieser Lebenserfahrung würde ich obige Frage glatt verneinen und in guter liberaler Tradition eher auf Entbürokratisierung, Herrschaftsbegrenzung und demokratische Kontrollen pochen.