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Die Achtzehnprozentpartei
Die Achtzehnprozentpartei
Ein modernes Märchen oder auch Politsatire
Ein modernes Märchen oder auch Politsatire
Es war einmal eine kleine Partei, die das wollte, was alle Kleinen wollen. Sie wollte grösser werden.
Also erfand sie das Motto von den 18 Prozent. Sie frönte dem ehrgeizigen Vorhaben, ihre Wählerstimmen zu verdreifachen.
Es gibt da den Politiker Jürgen W. in jener Partei, - der Nachname tut nichts zur Sache - bei dessen Namen manche meinen, das W. stehe für Wahnwitz oder Wahnfried und nicht für Dabbelju in Anlehnung an den in Washington, der auch nicht seriöser ist als unser Jürgen W. Diesem Jürgen W., was immer nun W. bedeuten mag, fiel die 18-Prozent-Geschichte ein. Warum eigentlich ausgerechnet 18 Prozent? Realistischer, sagt sich doch da der ein wenig mitdenkende Homo politicus, wären doch vielleicht 11 oder meinetwegen auch 13 Prozent gewesen, aber nein, ausgerechnet 18 Prozent sollten es sein.
Jürgen W. wollte es schaffen, dass das Parteilein sich von schwachbrüstigen etwa 6 Prozent bei der letzten Wahl auf achtzehn verdreifacht. Seine Mitstreiter liessen sich überreden, mitzumachen. An sich doch schon ein schwerer Anfall von Grössenwahn, gell? Dabei übersah dieser Jürgen W., oder legte es vielmehr bewusst darauf an, dass die eins und die acht im Alphabet für bestimmte Buchstaben stehen und schon kommt dem verblüfften Nachdenker, wenn dann der Groschen gefallen ist, das berüchtigte A.H.-Erlebnis und er denkt sich, Dunnerlüttchen, darauf muss eins erstmal kommen, nich? Will also Jürgen W., der Hinterlistige, der kleine Grossstratege, der grosse Staatsmann Mümmel-mann, wie Franz-Josef, der Bayer, einst ausrief, alles was rechts von der CSU herumlungert für die blaugelben Farben einfangen, in dem er in tücklistiger Hinterfotzigkeit an den mit der Rotzbremse unter der Nase erinnert. Sympathiewerbung auf psychologischer Basis nennt man das wohl. Das meinte wohl auch Lambsdorf, der blaugelbe Graf Otto, als er Jürgen W. jüngst in aller Freimütigkeit einen Dachschaden bescheinigte.
Er, Jürgen W., ist wie Eingeweihte wissen, Fallschirmspringer, der sich mit beispielloser Tollkühnheit in die Tiefe stürzt, um für seine 18-Prozent-Farben zu werben. An sich recht eindrucksvoll, wenn er sich dabei nicht hin und wieder telegen auf den Hosenboden setzt und dabei den Eindruck eines riesigen Teletubbies hervorruft, das kleinkindhaft unbeholfen auf seine vier Buchstaben plumpst.
Der andere Gaga-Liberale, der Guido, klebt sich die 18 unter seine Schuhsohlen und gibt dabei in aller gebotenen Bescheidenheit zu verstehen, was er von der Schnapsidee seines Stellvertreters hält. Besser wäre gewesen, sich den Zettel mit der 18 auf den Hintern nähen zu lassen.
Soweit, so gut.
Dann kam der Wahlabend und die Spannung bei der Spasspartei wuchs ins Unerträgliche. Das Endergebnis ist bekannt, ich kann mich kurz fassen: Es wurden ganze 7,4 Prozent. Neben mir stand eine alte Freundin, blitzgescheit und mit einem lockeren Mundwerk gesegnet und zwitscherte mir zu:
Das ganze erinnert mich stark an einen prolomässigen Kerl, den ich mal kannte. Der protzte dauernd mit seinen achtzehn Zentimetern und machte mich damit schon ganz raschelig und als es dann zur Sache ging, brachte er grad mal kümmerliche 7,4 zustande, der Maulheld. Alles lachte.
Tja, liebe Leute, so sind sie, unsere Spass-Liberalen. Zwerge, sagt ein Sprich-wort - auch politische - werfen lange Schatten...., wenn die Sonne untergeht!