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olitologe: Debatte um muslimischen Judenhass wird missbraucht, um von Rechtsruck abzulenken
In Deutschland ist die Diskussion über muslimischen Judenhass in vollem Gange.
Auslöser für die neu entfachte Debatte war ein Vorfall an einer Berliner Grundschule. Demnach griffen muslimische Schüler ein jüdisches Mädchen an, „weil sie nicht an Allah glaubt“.
Einer, der sich in die Antisemitismus-Diskussion eingeschaltet hat, ist der israelische Politologe David Ranan. Für sein neues Buch hat er mit mehr als 70 Muslimen in Deutschland und Amerika über ihre Einstellung zu Juden gesprochen.
Ranans Erkenntnis: Trotz Anfeindungen und kruden Verschwörungstheorien, sei die Debatte um Judenhass hysterisch.
Auch, weil die aktuell geführte Diskussion um muslimischen Antisemitismus von manchen Deutschen oft missbraucht werde, um von dem Rechtsruck im eigenen Land abzulenken. Ranan sagt gegenüber der „Süddeutschen Zeitung“:
Die „Perfidie“ der Debatte läge darin, „dass die Deutschen sich freuen, wenn man ihnen zeigt, dass die Muslime mit ihrem Antisemitismus schlimmer sind.“
„Eine komische Art des Persilscheins“
Dies sei „eine komische Art des Persilscheins“, mit dem sich Deutschland vom Schock des eigenen Rechtsrucks reinwaschen wolle, heißt es in dem Bericht. Denn trotz der nationalsozialistischen Vergangenheit würden Rechte in Deutschland ihren Antisemitismus inzwischen offen zeigen. Statt sich damit auseinanderzusetzen, konzentriere sich die deutsche Gesellschaft auf das Problem des muslimischen Judenhasses.
„Die Behauptung, dass es unter Muslimen viel mehr Antisemitismus gibt als unter Nicht-Muslimen, kam mir damals schon merkwürdig und erklärungsbedürftig vor“, so der Antisemitismusforscher.
Judenfeindlichkeit unter Muslimen ist laut Ranan meist gegen die israelische Politik – und weniger gegen die Religion – gerichtet.
„Christlicher Judenhass basierte nicht auf einem realen Problem. Dagegen haben die Muslime im Nahen Osten einen realen, nicht gelösten territorialen Konflikt mit den Juden (…)“, so der Antisemitismusforscher weiter.
https://www.focus.de/politik/deutsc...-um-von-rechtsruck-abzulenken_id_8704454.html
Was eine billige Nummer, wenn die Argumente ausgehen. Ein Deutscher würde sich wegen Repressalien niemals wagen, etwas gegen Juden sagen. Also dafür können wir nun mal nichts, wenn sie sich bei ihrer Umvolkung, Feinde in unser Haus holen.
Die nächste billige Nummer:
Rechter Kampfbegriff
Wie das Gerücht vom "Bevölkerungsaustausch" in die Welt kam
Wird Europa von Fremden erobert? Erleben wir einen "Bevölkerungsaustausch"? Über die rasante Karriere eines rechten Kampfbegriffs.
Wenn man in diesen Tagen über die deutsch-französische Grenze bei Saarbrücken fährt und einige Tage später wieder zurück, schaut man mit ganz besonderer Aufmerksamkeit aus dem Zugfenster.
Aber man entdeckt nichts, es herrscht die glorreiche Normalität des kleinen Grenzverkehrs. Keine wüsten Lager von Migrantenhorden, keine Massen, keine Krise. Und die Staatsmacht? Geht in deutsch-französischen Teams durch die Gänge des Zuges und bemüht sich, nicht immer nur Personen mit dunkler Hautfarbe zu kontrollieren.
Und doch bestehen bezüglich des Zustands unserer Grenzen Sorgen. Oder geht es um etwas anderes?
In einem vornehm "Erklärung 2018" benannten Manifest bekunden Publizisten, Wissenschaftler und Bürger zwei Absichten: Sie warnen vor einer "Beschädigung" Deutschlands durch "illegale Masseneinwanderung" und unterstützen die Forderung nach "Wiederherstellung" der "rechtsstaatlichen Ordnung an den Grenzen unseres Landes".
Die Erklärung, deren praktische politische Forderung vage bleibt, suggeriert ein Bild: Fremde Massen schaden Deutschland, und niemand schützt das Recht.
Diese Suggestion basiert auf dem derzeit wirkmächtigsten rechten Konzept, dem des Bevölkerungsaustauschs.
Kein anderes Thema, kein anderes Bild entfaltet im Lager jenseits der politischen Mitte eine solche Dynamik - weder die Eurokrise noch die Ehe für alle.
Schon ein flüchtiger Besuch einschlägiger Internetseiten zeigt, dass sich um diese Vorstellung einer "Umvolkung" alle selbst ernannten Retter des Abendlandes versammeln, Skandalautor Akif Pirinçci ist dabei, der AfD-Philosoph Marc Jongen und natürlich AfD-Chef Alexander Gauland selbst, der markig erklärt: "Der Bevölkerungsaustausch in Deutschland läuft auf Hochtouren!"
http://www.spiegel.de/spiegel/bevoe...er-kampfbegriff-karriere-macht-a-1200829.html
Es ist schon lachhaft mit welch billigen Lügen sie daher kommen, als ob irgend jemand den Schwachsinn noch glaubt, den sie schreiben.