Leute wenn ich euch etwas zur Ordnung rufen darf, dass hier soll nicht in einen Kapitalismuskritik Thread ausarten.
Ich möchte mal ein paar Punkte der Antworten auf meinen Eingangsbeitrag aufgreifen. Zuerst "Populismus": Schauen wir uns da doch einfach mal die Definition an:
das halte ich so nicht für schlecht. Im Gegenteil, ich würde mir mehr "populistische" Parteien wünschen. - Eine am Volk orientierte Politik. Die Menschen sind Unzufrieden, sie haben Angst und hoffen. Da ist es nicht verkehrt wenn eine Partei sich zb ein Einwanderungsmodell nach kanadischem Vorbild oder einen evtl Euroausstieg auf die Fahnen schreibt, um [MENTION=853]Slowmotions[/MENTION] Beispiel mit der AfD heranzuziehen. Meiner Meinung nach ist der Vorwurf man sei ein Populist, gar ein "Rechtspopulist" eine Art Totschlagargument. Die Gegenseite scheint mir da Angst um ihre Felle zu haben da eine weit volksnähere Partei brisante Themen anspricht die für die andere Seite ggf sogar total tabu sind. Ähnlich der Nazikeule oder auch teils dem Gutmenschen. Meiner Meinung nach versagen hier sogar die Parteien wenn sie solche Schlagworte in den Raum werfen. Denn dem "dummen" Wähler wird hier ein Schwarz - Weiß Bild vorgesetzt das so nicht existiert und ihm wird suggeriert die eine Seite wären die "bösen", man dürfe nicht auf ihre Argumente "hereinfallen" und müsse die "Guten" wählen. Das ist Manipulation auf niedrigstem Niveau.
Nun zu [MENTION=976]Männekens[/MENTION] Einwurf, "Rechts sei pfui und gesellschaftlich nicht aktzeptiert". Dieses Gefühl drängt sich einem wirklich auf und an dieser Stelle werde ich nie müde darauf hinzuweißen, dass selbst die Union einmal als rechts/konservativ galt. Mittlerweile ist das Schlagwort "rechts" ebenso ein Totschlagargument geworden wie Populismus, die Nazikeule oder der Gutmensch. Dabei ist eben "rechte" Politik an sich per se nichts schlechtes und sogar wichtig, da sie einen Gegenpol zur in Europa vorherrschenden linken Politik bilden muss, damit sich quasi beide Seiten gegenseitig "zügeln", dieses Gleichgewicht wurde aber leider schon vor geraumer Zeit zerstört. Ich will nun hier angesichts dessen auch keine Diskussion über die paar schlechten Jahre unter Hitler der deutschen Vergangenheit lostreten. Das ist Unsinn und eben vergangen, also lassen wir es ruhen und die Moralapostel bitte die Zeigefinger stecken.
Aber was soll man eigentlich unter rechter bzw linker Politik verstehen? Nun nach dem allgemeinen Tenor zu Urteilen bezieht sich rechte Politik zb zuerst auf nationale Interessen und das eigene Volk. Das ist doch eigentlich nicht schlechtes. Daher rührt auch meine Einstellung, da ich mich eher im rechten Lager verordnen würde: Ich sehe die europäische Entwicklung sehr skeptisch und mit viel Sorge, um es mal zu umreisen. Ausserdem schlägt es mir sehr unangenehm auf den Magen, dass sich Deutschland 2013 mit Problemen wie Altersarmut und einem verschwindenden Mittelstand herumschlagen muss während sogar Asylbewerbern üppige Sozialleistungen winken. Trotzdem vertrete ich an anderer Stelle wiederum "linke" Ansichten, zb wenn es um Homosexualität, den Mindestlohn oder Drogenpolitik geht. Und da kommt nun [MENTION=808]Anarchists[/MENTION] Einwurf ins Spiel. Denn rechts/links ist heute wirklich teilweiße fließend und vermischt. Auch wenn er gerne bei seinem Gegenüber die Glatze unter dem Haaransatz vermutet....
Und irgendwo schließt sich dann auch dieser Argumentationskreis und es läuft auf das von [Mention=1120]2Raben[/MENTION] hinaus: Umverteilung, Konkurrenz, Unzufriedenheit, Uneinigkeit in der Bevölkerung, teile und herrsche. Das ist auch der Unterschied zwischen Volk und Bevölkerung, die Bevölkerung ist in sich zerstritten. So lange der Arbeiter über die Hartzer schimpfen kann, Anarchist den bösen weißen Mann verteufelt, ich vor dem Islam oder der EU warne usw, ja so lange hat die kleine Gruppe der Herrscher hier ihre Schäfchen im Trockenen.
Und diese Gruppe hat sich so weit von denen, zu deren "Wohl" sie regieren sollten entfernt, dass dieser Teufelskreis erst möglich wurde.
Ich habe mal in einem schicken Streitgespräch mit einer Person, es ging um generelle Ansichten zb über Europa, Russland, den Iran usw erwähnt, dass ein iranischer Politiker einem europäischen Politiker eins voraus hat. Er würde sein Land, sein Volk, nicht an so einen lobbyhörigen Völkerkerker, wie es die EU ist verkaufen. Und zwar um des Landes und des Volkes Willen!
Und genau da will ich drauf hinaus! Die europäischen Staaten brauchen einen gesunden Nationalismus, der traditionell eher aus dem rechten Lager kommt, um von der schiefen Bahn wegzukommen. Und da dann eben auch ein politisches rechts/links Gleichgewicht um auch wieder dieses Nationalismus in normalen Bahnen zu halten. Das ist die Entwicklung die ich sehe, in Österreich, in Frankreich, in Tschechien usw usf. Leider noch nicht in Deutschland. Und dann kann man sich in Europa auch wieder auf Augenhöhe begegnen, ohne Brüssel und ohne ideologische Grabenkämpfe.
Ansonsten noch ein Top für [MENTION=272]Theo[/MENTION], für seine belustigenden Einwürfe hier.