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Reform im Schulsystem?

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zwei2Raben

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Mit Masochismus hat das wohl eher wenig zu tun und Angst ist auch nicht im Spiel, jedenfalls hatte ich vor meinem Alten keine Angst, es war wohl eher Respekt, denn er hatte das Gewaltmonopol.
Und wie gesagt, zu meiner Zeit wurden auf Bahnhöfen keine Menschen von gefrusteten Jugendlichen tot getreten.

Dazu kommt das dich die Realität überholt, die nächste Station hieß zu meiner Zeit Bundeswehr und da haben die Kameraden nicht lange gefackelt, und mach einer sah den heiligen Geist täglich.:happy:

und heute belasten sowohl die Täter als auch die Opfer die Sozialsysteme. Mit jeder Rechnung zahlst Du den heiligen Geist von damals. ich sehe die gefrusteten Jugendlichen als direkte Folge davon an.
 

Pommes

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und heute belasten sowohl die Täter als auch die Opfer die Sozialsysteme. Mit jeder Rechnung zahlst Du den heiligen Geist von damals. ich sehe die gefrusteten Jugendlichen als direkte Folge davon an.

Natürlich sind die gefrusteten Jugendlichen Opfer der Gesellschaft, das ist gar keine Frage, ich sehe die Ursache aber darin das man die Jugendlichen allein gelassen hat, man hat sie dem Kommerz ausgeliefert, antiautoritär erzogen, die Probleme der Schule angedreht um seine Ruhe zu haben.
 

Anarchist

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Natürlich sind die gefrusteten Jugendlichen Opfer der Gesellschaft, das ist gar keine Frage, ich sehe die Ursache aber darin das man die Jugendlichen allein gelassen hat, man hat sie dem Kommerz ausgeliefert, antiautoritär erzogen, die Probleme der Schule angedreht um seine Ruhe zu haben.

Zwischen Deiner Gewalt- Erziehung und "antiautoritär" gibt es viele Grauzonen.
Ich kann meinem Kind sagen: "Es reicht". So, wie es mir dasselbe auch sagen kann.
Schläge gehören nicht zu unserer Kommunikation. Denn das bedeutet Gehorsam aus Angst.
Dadurch wird verhindert, dass das kind seine eigene Identität entdeckt. Es identifiziert sich dann über Erwachsene und spielt eine Rolle. So etwas kann bis zur autoritären persönlichkeit führen.
Siehe F(aschismus)- Skala, autoritäre Persönlichkeit:

Die F-Skala enthält neun Bereiche (sog. Subskalen):

Konventionalismus. Starre Bindung an die konventionellen Werte des Mittelstandes.
Autoritäre Unterwürfigkeit. Unkritische Unterwerfung unter idealisierte Autoritäten der Eigengruppe.
Autoritäre Aggression. Tendenz, nach Menschen Ausschau zu halten, die konventionelle Werte missachten, um sie verurteilen, ablehnen und bestrafen zu können.
Anti-Intrazeption. Abwehr des Subjektiven, des Phantasievollen, Sensiblen.
Aberglaube und Stereotypie. Glaube an die mystische Bestimmung des eigenen Schicksals, die Disposition in rigiden Kategorien zu denken.
Machtdenken und „Kraftmeierei“. Denken in Dimensionen wie Herrschaft - Unterwerfung, stark - schwach, Führer - Gefolgschaft; Identifizierung mit Machtgestalten; Überbetonung der konventionalisierten Attribute des Ich; übertriebene Zurschaustellung von Stärke und Robustheit.
Destruktivität und Zynismus. Allgemeine Feindseligkeit, Diffamierung des Menschlichen.
Projektivität. Disposition, an wüste und gefährliche Vorgänge in der Welt zu glauben; die Projektion unbewusster Triebimpulse auf die Außenwelt.
Sexualität. Übertriebene Beschäftigung mit sexuellen „Vorgängen“.

http://de.wikipedia.org/wiki/F-Skala_(Autoritäre_Persönlichkeit)

Professor Arno Gruen, 2013:

Die Konsequenzen des Gehors ams für die Entwicklung von Identität und Kreativität


Ferenczi beschreibt nämlich, wie die ängstliche Identifizierung mit dem Erwachsenen im Seelenleben des Kindes auch Schuldgefühle hervorruft. Das Kind introjiziert die Schuldgefühle des Erwachsenen. Durch die Identifikation übernimmt das Kind, was der Erwachsene sich selbst nicht wissen lässt. Zusätzlich jedoch passiert noch etwas: Schuldgefühle halten die Bindung an die Eltern aufrecht, denn sie geben ihm
vermeintliche Hoffnung, aus eigener Kraft eine Besserung der Beziehung zu den Eltern herbeizuführen.
Schuldgefühle, die einerseits das Gefühl von Wertlosigkeit auslösen, werden so andererseits zur Rettung. Sie scheinen eine Erlösung aus der unerträglichen Lage
des Ausgeliefertseins möglich zu machen. Das ist eben das Paradoxon: Einerseits weisen wir Schuld ab, andererseits gibt sie uns in der Tiefe unseres
Unterbewussten eine Verbindung zu den ablehnenden und bestrafenden Eltern.
Das hält unser Sein zusammen.

http://www.lptw.de/archiv/vortrag/2003/gruen_arno.pdf
 

Pommes

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Zwischen Deiner Gewalt- Erziehung und "antiautoritär" gibt es viele Grauzonen.
Ich kann meinem Kind sagen: "Es reicht". So, wie es mir dasselbe auch sagen kann.
Schläge gehören nicht zu unserer Kommunikation. Denn das bedeutet Gehorsam aus Angst.
Dadurch wird verhindert, dass das kind seine eigene Identität entdeckt. Es identifiziert sich dann über Erwachsene und spielt eine Rolle. So etwas kann bis zur autoritären persönlichkeit führen.
Siehe F(aschismus)- Skala, autoritäre Persönlichkeit:

Ich hab meine Identität nicht verloren, im Gegenteil ich wußte wo die Glocken hängen, was geht und was nicht und das hat mir immer geholfen, das Leben hat nämlich jeden Fehltritt furchtbar bestraft und heute bin ich meinem Alten für manche Tracht Prügel dankbar, der hat mir damit viel Theater erspart.
Gehorsam aus Angst, ja klar, sind wir alle, fängt schon morgens auf dem Weg zur Arbeit an, Straßenverkehrsregeln beachten, Gehorsam aus Angst vor der Strafe.
In der Firma, überall bist du gehorsam und zwar aus Angst irgendwelche Regeln zu verletzen.
Eine Gesellschaft funktioniert nun mal nicht ohne Spielregeln und wer sich weigert die anzuerkennen wird bestraft, überall!
 

zwei2Raben

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Natürlich sind die gefrusteten Jugendlichen Opfer der Gesellschaft, das ist gar keine Frage, ich sehe die Ursache aber darin das man die Jugendlichen allein gelassen hat, man hat sie dem Kommerz ausgeliefert, antiautoritär erzogen, die Probleme der Schule angedreht um seine Ruhe zu haben.

Über den Komerz denke ich genauso.

Schon der Begriff "autoritär" bedeutet: "So tun als ob Autorität vorhanden wäre". Das ist undiskutabel, weil es durchschaut wird. Andererseits ist eine antiautoritäre Erziehung nur eine vermeidende Reaktion darauf. Das greift ebenfalls nicht. Weder in der Schule noch in der Erziehung wird genügend erklärt. Alle setzen darauf, dass Dinge durch Gewöhnung erlernt werden. Das ist nicht falsch, Gewöhnung hat ihren Platz aber andererseits müssen Sachverhalte erklärt werden. Ich sehe es genauso, dass man die J alleine gelassen hat. So langsam merkt man, dass die sozialen Gefüge auseinanderfallen. Die J suchen sich dann ihre Vorbilder selbst und finden sie dort wo leistungslos kassiert wird, bei Fußballern, Models und bei Dieter Bohlen. In Kombinatoion mit zu wenig Erklärung und den technischen Möglichkeiten pulverisiert alles.
 

zwei2Raben

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Gehorsam aus Angst, ja klar, sind wir alle, fängt schon morgens auf dem Weg zur Arbeit an, Straßenverkehrsregeln beachten, Gehorsam aus Angst vor der Strafe.
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Und am Ende steht hinter jedem ein Polizist. Eine Gesellschaft, die nur so funktioniert bricht daran zu sammen, dass das Geld für die Polizei fehlt.
Ethische Bildung, intrinsische Motivation und brauchbare Erklärungen würde ich vorziehen. Ein Freund von mir ist Polizist, er sieht das genauso.
 

Pommes

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Und am Ende steht hinter jedem ein Polizist. Eine Gesellschaft, die nur so funktioniert bricht daran zu sammen, dass das Geld für die Polizei fehlt.
Ethische Bildung, intrinsische Motivation und brauchbare Erklärungen würde ich vorziehen. Ein Freund von mir ist Polizist, er sieht das genauso.

Erkläre das mal zum Beispiel den Steuerhinterziehern.
Ein Freund von mir hatte vor seinem Alten mehr Angst als vor der Polizei, heute isser froh drüber.
 

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Ich hab meine Identität nicht verloren, im Gegenteil ich wußte wo die Glocken hängen, was geht und was nicht und das hat mir immer geholfen, das Leben hat nämlich jeden Fehltritt furchtbar bestraft und heute bin ich meinem Alten für manche Tracht Prügel dankbar, der hat mir damit viel Theater erspart.
Gehorsam aus Angst, ja klar, sind wir alle, fängt schon morgens auf dem Weg zur Arbeit an, Straßenverkehrsregeln beachten, Gehorsam aus Angst vor der Strafe.
In der Firma, überall bist du gehorsam und zwar aus Angst irgendwelche Regeln zu verletzen.
Eine Gesellschaft funktioniert nun mal nicht ohne Spielregeln und wer sich weigert die anzuerkennen wird bestraft, überall!

Kannst Du Dir keine angstfreie Gesellschaft vorstellen? Brauchst Du Angst, um Dich selbst zu finden?
 

Pommes

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Kannst Du Dir keine angstfreie Gesellschaft vorstellen? Brauchst Du Angst, um Dich selbst zu finden?

Du verwechselst glaube ich Angst mit Respekt, ich respektiere die Spielregeln die die Gesellschaft sich gegeben hat.
 

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Du verwechselst glaube ich Angst mit Respekt, ich respektiere die Spielregeln die die Gesellschaft sich gegeben hat.

Gehört Gewalt zu den Spielregeln? Verehrst Du Deinen Vater bedingunslos?
Und ist es wirklich die ganze Gesellschaft, die Gewalt als Spielregel akzeptiert?
 
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Es freut mich, dass Du Ivan Illich kennst. (Fast hätte ich Deinen Kommentar übersehen, bitte nutze die Zitier- Funktion)

Die Trennung von Praxis und Theorie passiert nicht nebenbei, sie ist gewollt. Wer nie gelernt hat, sich kooperativ zu verhalten, etwas zu reparieren oder etwas Nützliches herzustellen, der ist belieferungs- und beratungsbedürftig. Das schafft "Bedürfnisse". Siehe auch Marianne Gronemeyer: "Die Macht der Bedürfnisse". Man begehrt, was man begehren darf.
Natürlich wird in Schulen allerlei Unnützes gelehrt, was die Schüler bald nach der Klausur wieder vergessen. Schule baut auf dem Angst- Prinzip auf- wie die ganze kapitalistische Gesellschaft.
Was ich aber unter Angst lerne, vergesse ich schnell. Anders, wenn ich mit Begeisterung lerne. Wer begeistert ist, dessen Gehirn schüttet Belohnungs- Stoffe aus (siehe Prof. Gerald Hüther)
Kultusminister und Wissenschaftler dienen dem System, dem Profit. Was soll dabei herauskommen, wenn sie ihre verschulten Köpfe zusammenstecken?
Deine Wünsche teile ich im Allgemeinen. Aber wie sind sie in unserem Wirtschafts- und Machtsystem umsetzbar?
Ivan Illich bemerkte zu den "freien" Schulen, dass sie den Teufel mit dem Beelzebub austreiben wollen. Siehe Illich: "Schulen helfen nicht".
Die Schule als "gastlicher Ort"? Sie ist eher als Ort der Schizophrenie. Kinder sollen solidarisch sein, kooperativ. Praktisch erfahren sie jedoch, dass diejenigen sich am besten "schlagen", welche gut mobben, lügen, schummeln können. Das sind die Fähigkeiten, welche auf dem Arbeits- Markt gebraucht werden. Warum müssen Gleichaltrige alle das Gleiche lernen? Damit sie besser gleichgeschaltet werden können?
Ich erziehe meine Kinder nicht. Ich lebe ihnen vor, das es anders geht- auch wenn ich kein Rezept für ein besseres Leben habe. Immerhin fragt mich meine Tochter: "Was muss ich tun, um mal so cool zu leben wie du?" - "Finde heraus, wer du bist und was du willst. Entdecke, was dich begeistert. Lass dich nicht von anderen entgeistern. Und dann tue etwas, was andere brauchen. Werde nicht zu einem, der sinnlose Waren produziert." So ähnlich rede ich mit meinem Kind. Wir brauchen viele kleine (kooperative) Rebellen, keine funktionierenden Sklaven.


Nun ist Frau Gronemeyer eine emeritierte Sozialphilosophin. Hätte ich diese Stellung, würde ich auch über die Marotten der Gesellschaft schwadronieren. Ich lese nichtsdestotrotz sehr gerne Literatur von ihr, weil sie sich einzigartig ausdrücken kann und einen weitumfassenden Blick hat, der beachtlich ist. Ich verfalle allerdings nicht ganz so in die kulturpessimistische Manier wie du und sage, dass alles schlecht ist. Man muss sich nunmal auf dem schmalen Grat zwischen Realität und Wünschen bewegen, das ist nicht immer leicht, gerade wenn man in diese idealistische Gesellschaftsdenkweise hineinverfällt. Ich finde es schön, dass du deine Kinder dahingehend erziehst, sich selbst zu finden und dazu zu stehen.
 

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