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Todenhoefer stellte sich...

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sahar

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Um es gleich vorweg zu nehmen - Todenhoefer war schon mal souveraener.
Nichtsdestotrotz war die Sendung mit Sandra Maischberger mit ihrem Gast Juergen Todenhoefer sehenswert. Allerdings waren zu viele "Nebensaechlichkeiten" in die Diskussion gepackt und der Faktencheck mit dem Journalisten Nikolaus Blome,in der Todenhoefer nicht gerade gut aussah, waere ein spannender, sendungsfuellender Schlagabtausch gewesen, haette man diesem mehr Zeit zugewiesen. Todenhoefer wurde von Blome mit einem Zitat konfrontiert, von dem er bestritt, dass es in seinem Buch steht, (das aktuell auf der Bestsellerliste rangiert) - und es kam, wie es kommen musste - Maischberger fand die Stelle in dem Buch doch.
Was aber auch besonders bemerkenswert ist - und dies blieb aufgrund dieser Auseinandersetzung ueber das Zitat leider unkommentiert-- wobei es um die Frage ging, wer der groessere Terrorist sei, bin Laden oder Bush. Blome, der den Vergleich voellig daneben und unverhaeltnismaessig fand, kommentierte so;" Ich halte es fuer einen Unterschied, wenn man Unschuldige mit voller Absicht als Ziel waehlt, so wie bin Laden es tat, oder aber wenn Unschuldige in einem "legitimen Kriegsziel" zu Schaden kommen.
Mal abgesehen davon, dass nach UN-Schaetzungen etwa 300 000 Zivilisten ("Unschuldige") infolge des Angriffs ums Leben gekommen sind, da stellt sich schon die Frage an Herrn Blome: "Legitimes Kriegsziel?"
Wer so argumentiert, sollte sich nicht so laut ueber den Vergleich bin Laden - Bush entruesten.
 
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Um es gleich vorweg zu nehmen - Todenhoefer war schon mal souveraener.
Nichtsdestotrotz war die Sendung mit Sandra Maischberger mit ihrem Gast Juergen Todenhoefer sehenswert. Allerdings waren zu viele "Nebensaechlichkeiten" in die Diskussion gepackt und der Faktencheck mit dem Journalisten Nikolaus Blome,in der Todenhoefer nicht gerade gut aussah, waere ein spannender, sendungsfuellender Schlagabtausch gewesen, haette man diesem mehr Zeit zugewiesen. Todenhoefer wurde von Blome mit einem Zitat konfrontiert, von dem er bestritt, dass es in seinem Buch steht, (das aktuell auf der Bestsellerliste rangiert) - und es kam, wie es kommen musste - Maischberger fand die Stelle in dem Buch doch.
Was aber auch besonders bemerkenswert ist - und dies blieb aufgrund dieser Auseinandersetzung ueber das Zitat leider unkommentiert-- wobei es um die Frage ging, wer der groessere Terrorist sei, bin Laden oder Bush. Blome, der den Vergleich voellig daneben und unverhaeltnismaessig fand, kommentierte so;" Ich halte es fuer einen Unterschied, wenn man Unschuldige mit voller Absicht als Ziel waehlt, so wie bin Laden es tat, oder aber wenn Unschuldige in einem "legitimen Kriegsziel" zu Schaden kommen.
Mal abgesehen davon, dass nach UN-Schaetzungen etwa 300 000 Zivilisten ("Unschuldige") infolge des Angriffs ums Leben gekommen sind, da stellt sich schon die Frage an Herrn Blome: "Legitimes Kriegsziel?"
Wer so argumentiert, sollte sich nicht so laut ueber den Vergleich bin Laden - Bush entruesten.

Was soll das - Du hast Fähnseen geguckt - und verbalen Schlagabtausch - Junge das sind alles leere Phrasen - ob nun von Blome oder sonstwem - Ziel der ganzen Veranstaltung ist kleinlogisch und unbewiesen Recht zu behalten - aber doch nicht die Wahrheit zu sagen und als solche zu bekräftigen , die ist für solche Leute viel zu berufsschädigend.
 
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Um es gleich vorweg zu nehmen - Todenhoefer war schon mal souveraener.
Nichtsdestotrotz war die Sendung mit Sandra Maischberger mit ihrem Gast Juergen Todenhoefer sehenswert. Allerdings waren zu viele "Nebensaechlichkeiten" in die Diskussion gepackt und der Faktencheck mit dem Journalisten Nikolaus Blome,in der Todenhoefer nicht gerade gut aussah, waere ein spannender, sendungsfuellender Schlagabtausch gewesen, haette man diesem mehr Zeit zugewiesen. Todenhoefer wurde von Blome mit einem Zitat konfrontiert, von dem er bestritt, dass es in seinem Buch steht, (das aktuell auf der Bestsellerliste rangiert) - und es kam, wie es kommen musste - Maischberger fand die Stelle in dem Buch doch.
Was aber auch besonders bemerkenswert ist - und dies blieb aufgrund dieser Auseinandersetzung ueber das Zitat leider unkommentiert-- wobei es um die Frage ging, wer der groessere Terrorist sei, bin Laden oder Bush. Blome, der den Vergleich voellig daneben und unverhaeltnismaessig fand, kommentierte so;" Ich halte es fuer einen Unterschied, wenn man Unschuldige mit voller Absicht als Ziel waehlt, so wie bin Laden es tat, oder aber wenn Unschuldige in einem "legitimen Kriegsziel" zu Schaden kommen.
Mal abgesehen davon, dass nach UN-Schaetzungen etwa 300 000 Zivilisten ("Unschuldige") infolge des Angriffs ums Leben gekommen sind, da stellt sich schon die Frage an Herrn Blome: "Legitimes Kriegsziel?"
Wer so argumentiert, sollte sich nicht so laut ueber den Vergleich bin Laden - Bush entruesten.


Liebe Sahar, es war nicht Todenhöfers stärkster Auftritt gestern. Es wäre besser gewesen, mehr und schneller "auf den Punkt" zu kommen. Es war zuviel "Drumherum", wenn er redete. So vermisste ich z.B. - allerdings wurde die Frage von Frau Maischberger auch nicht explizit gestellt - WARUM er eigentlich in die gewissermaßen "Höhle des Löwen" gegangen war. Er trägt ja auch den Titel "Friedensbotschafter". Und da hätte ich erwartet, dass er einen Erfolg hätte präsentieren können. Und nicht nur quasi als Erfolg eine Materialsammlung für sein Buch.

Es missfiel mir - was ich selten bei ihm hatte - dass er z.B. dieses komische IS-Mitglied zu ausführlich beschrieb. Ein hochintelligenter Mensch etc... Mag ja alles sein, aber brachte ihn die "Psychoanalyse" weiter? Ist er da in seinem Buch ausführlicher?

Gegen Nikolaus Blome, den ich im Übrigen auch sehr mag, geriet er deutlich ins Hintertreffen.
Stellenweise fragte ich mich, da Todenhöfer im Gespräch nicht sonderlich rhetorisch bewandert herüberkam, ob er eigentlich seine Bücher selbst oder via Ghostwriter verfasst? Aber Letzteres ist ja nicht unüblich.
Und das ist auch zweitrangig, so lange die Inhalte stimmen.

Was nun seinen "Opfervergleich" oder Größeneinstufung von Terroristen anbelangte, womit Blome nicht einverstanden war, so denke ich, Letzteren da schon richtig verstanden zu haben. Er hat nicht die Toten zum Maßstab nehmen wollen sondern die Art und Weise. Die Vokabel "legitim" war in meinen Augen unglücklich gewählt.

Natürlich ist Krieg schrecklich. Und jeder Tote ist einer zu viel. Überall, wo dies auf nicht natürliche Weise geschieht.
Aber es ist schon - irgendwie - etwas anderes, wenn in einem Land Kriegshandlungen stattfinden, wo ein jeder weiß, dass es zwangsläufig unschuldige Opfer geben wird. Das liegt in der Natur der verwerflichen und eigentlich niemals tolerierbaren Sache "Krieg". Etwas anders zu sehen jedenfalls, als wenn feige Terroristen wie Al Kaida oder IS oder wie diese verbrecherischen Idioten heißen, aus dem Hinterhalt irgendwo zuschlagen.

Bush ist natürlich ein Verbrecher und hat sich - unsühnbar - schuldig gemacht.
Aber Vergleiche anzustellen der Art: Verbrecher (Terrorist), mehr Verbrecher, größerer Verbrecher halte ich für verfehlt.
Jedes Verbrechen an Menschen ist einzigartig. Einzigartig schrecklich.
 
OP
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sahar

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Hallo Olivia,
einig sind wir uns wohl in der Sache, dass Todenhoefer schon besser argumentierte als in der Sendung der Sandra Maischberger.
Kommen wir zu Ihrem besonderern "Missfallen", dass er dieses "komische IS-Mitglied zu ausfuehrlich beschrieb"und ihrer Frage, ob seine "Psychoanalyse" in wirklich weiterbrachte.
Was eigentlich wird von einer solchen "Psychoanalyse" erwartet? Wochenlang haben sich Psychologen mit dem Massenmoerder Breivik beschaeftigt und mit ihnen die Medien. Wirklich weiterbringen uns solche Befragungen und Untersuchungen nicht. Fassungslos und hilflos schaut die Welt zu, wie scharenweise junge Menschen blind in ihr Unglueck nach Syrien rennen und wenn einer versucht, die Faszination zu hinterfragen, die "normale", intelligente Menschen dazu bewegt, sich dieser Terrororganisation auszuliefern, dann darf er m.E.n. nicht auf der Anklagebank landen. Dieses "Phaenomen" von der Ferne zu beurteilen ist eine Sache, eine ganz andere es vor Ort zu tun.
Kriegs- und Krisengebiete zu bereisen, das tat Totenhoefer zuvor in Afghanistan, im Irak und in Gaza - und das sehr eindrucksvoll. Wirkliche Patentrezepte gegen die idiotische Poltiik des Westens im Nahen Osten kann natuerlich auch er nicht liefern, aber ihm zuhoeren taete doch ganz gut.
Er hat ja soooooo recht, wenn er behauptet, dass der IS Bushs Baby ist und sein Vergleich bin Laden mit Bush halte ich fuer durchaus angebracht.
Ja, Kriegshandlungen sind schon "irgendwie anders".
Lt. Newsweek vom Januar 2005 lief ein Vorhaben, intern unter der Bezeichnung "Salvador Option" in Anknuepfung an die erfolgreiche Anwendung von staatlichem Terror, Folter und Mord in Mittelamerika. Die USA rekrutierten, trainierten und finanzierten mindestens 27 dieser beruechtigten paramilitaerischen Verbaende, die in den folgenden Zehntausende inhaftierten, folterten und ermordeten. Dieser schmutzige Krieg richtete sich nicht allein gegen die bewaffneten Widerstandsgruppen, sondern gegen die gesamte Bevoelkerung in den ueberwiegend sunnitischen Zentren des Widerstands.
Wie Augenzeugen berichten, gab es seitens der US-Einheiten nach dem Fall Bagdads Pluenderungen und Brandschatzungen oeffentlicher und HISTORISCHER Gebaueden der Stadt, Raub und Zerstoerung unschaetzbarer Kulturgueter.
Die US-Einheiten haben lt. Augenzeugen die Pluenderungen selbst eingeleitet, indem sie mit Panzern Tueren einbrachen und Bewohner zur Selbstbedienung aufgefordert.
Wie Robert Fisk, der renommierte Reporter der britschen Independent berichtete, brachen die Braende erst aus, als die Pluenderer mit ihrer Beute schon laengst abgezogen waren. Sie wurden, wie Fisk zum Teil selbst beobachten konnte, systematisch gelegt. Innerhalb von fuenf Tagen waren nach seiner Zaehlung 158 Regierungsgebauede und mit ihm die "Basis einer neuen Regierung und der kulturellen Identitaet des Irak" ausgebrannt.

Wenn einem da keine Parallelen einfallen.....
Welches Interesse, fragte sich Fisk, koennte hinter der" Zerstoerung des kultuerellen Erbes" des Landes stecken, der "Pluenderung der archaeologischen Schaetze des Nationalmuseums, dem Niederbrennen des gesamten Osmanischen-Koeniglichen - und Staats-Archivs, der Koranbibliothek und der gesamten Infrastruktur einer Nation, die wir angeblich befreien und aufbauen wollten?
 
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Hier muss ich vehement widersprechen

Liebe Sahar, es war nicht Todenhöfers stärkster Auftritt gestern. Es wäre besser gewesen, mehr und schneller "auf den Punkt" zu kommen. Es war zuviel "Drumherum", wenn er redete. So vermisste ich z.B. - allerdings wurde die Frage von Frau Maischberger auch nicht explizit gestellt - WARUM er eigentlich in die gewissermaßen "Höhle des Löwen" gegangen war. Er trägt ja auch den Titel "Friedensbotschafter". Und da hätte ich erwartet, dass er einen Erfolg hätte präsentieren können. Und nicht nur quasi als Erfolg eine Materialsammlung für sein Buch.

Es missfiel mir - was ich selten bei ihm hatte - dass er z.B. dieses komische IS-Mitglied zu ausführlich beschrieb. Ein hochintelligenter Mensch etc... Mag ja alles sein, aber brachte ihn die "Psychoanalyse" weiter? Ist er da in seinem Buch ausführlicher?

Gegen Nikolaus Blome, den ich im Übrigen auch sehr mag, geriet er deutlich ins Hintertreffen.
Stellenweise fragte ich mich, da Todenhöfer im Gespräch nicht sonderlich rhetorisch bewandert herüberkam, ob er eigentlich seine Bücher selbst oder via Ghostwriter verfasst? Aber Letzteres ist ja nicht unüblich.
Und das ist auch zweitrangig, so lange die Inhalte stimmen.

Was nun seinen "Opfervergleich" oder Größeneinstufung von Terroristen anbelangte, womit Blome nicht einverstanden war, so denke ich, Letzteren da schon richtig verstanden zu haben. Er hat nicht die Toten zum Maßstab nehmen wollen sondern die Art und Weise. Die Vokabel "legitim" war in meinen Augen unglücklich gewählt.

Natürlich ist Krieg schrecklich. Und jeder Tote ist einer zu viel. Überall, wo dies auf nicht natürliche Weise geschieht.
Aber es ist schon - irgendwie - etwas anderes, wenn in einem Land Kriegshandlungen stattfinden, wo ein jeder weiß, dass es zwangsläufig unschuldige Opfer geben wird. Das liegt in der Natur der verwerflichen und eigentlich niemals tolerierbaren Sache "Krieg". Etwas anders zu sehen jedenfalls, als wenn feige Terroristen wie Al Kaida oder IS oder wie diese verbrecherischen Idioten heißen, aus dem Hinterhalt irgendwo zuschlagen.

Bush ist natürlich ein Verbrecher und hat sich - unsühnbar - schuldig gemacht.
Aber Vergleiche anzustellen der Art: Verbrecher (Terrorist), mehr Verbrecher, größerer Verbrecher halte ich für verfehlt.
Jedes Verbrechen an Menschen ist einzigartig. Einzigartig schrecklich.

Es wird jede Enthauptung eines Menschen oder mehrerer Menschen durch IS als besonders gräßlich und unvergleichbar grausam dargestellt. Krieg dagegen "sei nun mal mit Toten und Verletzten verbunden" - liest und hört man bezüglich der militärischen Opferung von Menschen in Form von Massakern. Man versucht, uns - fernab vom infernalischen Raketen,-und Bomben-Spektakel
- mit dem Begriff "Krieg" eine relativ "saubere" und irgendwie klinische Seite von Massenmord zu suggerieren. Immerhin sind die Bomberpiloten ja "taffe, mutige Helden", die aus unerreichbarer Höhe die von ihnen per Bomben und Raketen erzeugte Höllenglut - und das, was diese an Menschen anrichten - nicht wahrnehmen. Und damit werden auch wir zu Glotzern des TV, in welchem uns nur die Zielkreuze - und der erfolgreiche blow-out - gezeigt werden. Wieviele Menschen sich am Boden blutüberströmt, verstümmelt, verbrannt in Schmerzen winden und verrecken - existiert in diesen Bildern nicht.
Es ist eine dumme Bagatellisierung und Verhöhnung der mittlerweile weit über 3 Millionen Opfer US-geführter anti-islamischer Kriege, wenn das gleichgesetzt wird mit der Mordserie eines IS - so schlimm diese auch sein mögen.
Millionen Opfer sind nicht gleichzusetzen mit 100 oder tausend Opfern der Gegenseite. Andernfalls müsste die Geschichte des III.Reiches auch neu interpretiert werden.
kataskopos
 
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Es wird jede Enthauptung eines Menschen oder mehrerer Menschen durch IS als besonders gräßlich und unvergleichbar grausam dargestellt. Krieg dagegen "sei nun mal mit Toten und Verletzten verbunden" - liest und hört man bezüglich der militärischen Opferung von Menschen in Form von Massakern. Man versucht, uns - fernab vom infernalischen Raketen,-und Bomben-Spektakel
- mit dem Begriff "Krieg" eine relativ "saubere" und irgendwie klinische Seite von Massenmord zu suggerieren. Immerhin sind die Bomberpiloten ja "taffe, mutige Helden", die aus unerreichbarer Höhe die von ihnen per Bomben und Raketen erzeugte Höllenglut - und das, was diese an Menschen anrichten - nicht wahrnehmen. Und damit werden auch wir zu Glotzern des TV, in welchem uns nur die Zielkreuze - und der erfolgreiche blow-out - gezeigt werden. Wieviele Menschen sich am Boden blutüberströmt, verstümmelt, verbrannt in Schmerzen winden und verrecken - existiert in diesen Bildern nicht.
Es ist eine dumme Bagatellisierung und Verhöhnung der mittlerweile weit über 3 Millionen Opfer US-geführter anti-islamischer Kriege, wenn das gleichgesetzt wird mit der Mordserie eines IS - so schlimm diese auch sein mögen.
Millionen Opfer sind nicht gleichzusetzen mit 100 oder tausend Opfern der Gegenseite. Andernfalls müsste die Geschichte des III.Reiches auch neu interpretiert werden.
kataskopos

Lieber kataskopos, mir ist nicht so ganz klar, warum Sie "vehement widersprechen".
Ich bin doch selbst gegen jede Gleichsetzung oder Relativierung von Taten durch andere Taten!

Ich denke jedoch, dass Blome etwas missverstanden wurde und versuchte, dies zu erklären. Allerdings hörte sich das bei ihm schon so an, als sei "Krieg" und diese Toten besser oder "seriöser" als die von Terroristen gemordeten Opfer.

Man kann sich natürlich auch trefflich über Ideologien ereifern. Welche denn Tote/Tötungen mehr rechtfertigt - oder so. Dann kann man zu den Kreuzzügen kommen u.a.
Das bringt nichts. Es sollte doch nur einen gemeinsamen Nenner geben: Jedwede Gewalt ist abzulehnen.
 
OP
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sahar

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Lieber kataskopos, mir ist nicht so ganz klar, warum Sie "vehement widersprechen".
Ich bin doch selbst gegen jede Gleichsetzung oder Relativierung von Taten durch andere Taten!

Ich denke jedoch, dass Blome etwas missverstanden wurde und versuchte, dies zu erklären. Allerdings hörte sich das bei ihm schon so an, als sei "Krieg" und diese Toten besser oder "seriöser" als die von Terroristen gemordeten Opfer.

Man kann sich natürlich auch trefflich über Ideologien ereifern. Welche denn Tote/Tötungen mehr rechtfertigt - oder so. Dann kann man zu den Kreuzzügen kommen u.a.
Das bringt nichts. Es sollte doch nur einen gemeinsamen Nenner geben: Jedwede Gewalt ist abzulehnen.

In der Sendung wurde Blome zu seiner Aussage ueber den "legitimen Irakkrieg" ueberhaupt nicht kommentiert, liebe Olivia. Deswegen kann ich mich nicht an einen Versuch der Rechtfertigung seinerseits erinnern.

Ich denke schon, dass es einen gemeinsamen Nenner der beiden Kontrahenten samt Moderatorin gibt, der da heisst, dass jedwede Gewalt abzulehnen ist.

Der Punkt dagegen ist, und diesen haben Sie vortrefflich getroffen, ich zitiere Sie:
"Aber es ist schon - irgendwie etwas anderes, wenn in einem Land Kriegshandlungen stattfinden, wo einer jeder weiss, dass es zwangslauefig unschuldige Opfer geben wird. Das liegt in der Natur ...."

Ich sehe auch Unterschiede - aber nur insofern, dass Terroristen medienwirksam ihre menschenverachtenden, grausige Taten zur Schau stellen.
Einen sauberen Staatsmann wie Bush macht den Unterschied aus, dass seine Militaers die Realitaet verschleiern, dass diese nicht an die Oeffentlichkeit gelangen darf - und natuerlich seine Rhetorik.
In einer Internetplattform von Wikileaks ist ein Video aufgetaucht, das nie in die Oeffentlichkeit gelangen sollte. Frontal 21 berichtete seinerzeit darueber - naemlich ueber die gezielte Toetung von irakischen Zivilisten
"Gezielte Toetung von Zivilisten macht Spass", wie zwei Apache Hubschrauber der US-Armee am 12 Juli 2007 ein Massaker anrichteten und deren zynischen Kommentare.
Wenn ein Mensch sehen wuerde, was es bedeutet, wenn ein Koerper durch eine Granate zerrissen wird, wenn Phosphor die Haut bis auf die Knochen verbrennt..... die Iraker haben es gesehen und Georg Bush hat ihnen die Pforte zur Hoelle geoeffnet.
 
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QUOTE=sahar;356626]Hallo Olivia,
einig sind wir uns wohl in der Sache, dass Todenhoefer schon besser argumentierte als in der Sendung der Sandra Maischberger.
Kommen wir zu Ihrem besonderern "Missfallen", dass er dieses "komische IS-Mitglied zu ausfuehrlich beschrieb"und ihrer Frage, ob seine "Psychoanalyse" in wirklich weiterbrachte.
Was eigentlich wird von einer solchen "Psychoanalyse" erwartet? Wochenlang haben sich Psychologen mit dem Massenmoerder Breivik beschaeftigt und mit ihnen die Medien. Wirklich weiterbringen uns solche Befragungen und Untersuchungen nicht. Fassungslos und hilflos schaut die Welt zu, wie scharenweise junge Menschen blind in ihr Unglueck nach Syrien rennen und wenn einer versucht, die Faszination zu hinterfragen, die "normale", intelligente Menschen dazu bewegt, sich dieser Terrororganisation auszuliefern, dann darf er m.E.n. nicht auf der Anklagebank landen. Dieses "Phaenomen" von der Ferne zu beurteilen ist eine Sache, eine ganz andere es vor Ort zu tun.

Natürlich muss man die Motivationen hinterfragen, wie und wodurch Menschen "fehlgeleitet" werden.
Nun stelle ich Todenhöfer ja nicht "auf die Anklagebank". Nur hätte ich es begrüßt, wenn er ganz klar gesagt hätte, was denn SEINE Motivation war, dorthin zu reisen. Und gerade, da er "vor Ort" bessere Einblicke gewinnen konnte, so hätte er darüber berichten können. Liegen die "in der Ferne" mit ihrer Beurteilung falsch? Er hat doch auf jeden Fall so etwas anklingen lassen (ich weiß jetzt nicht, ob bei diesem Talk oder anderswo), dass der IS falsch gesehen würde...
Ich jedenfalls habe keine Neuerungen erfahren. Und die Abscheu und das Grauen haben sich nicht verkleinert, weil da irgendso ein Typ "hochintelligent" ist.
Warum also hat sich Todenhöfer in diese Gefahr begeben? Was ist das fruchtbare Produkt, das er mit nach Hause nehmen und weitergeben konnte?

Kriegs- und Krisengebiete zu bereisen, das tat Totenhoefer zuvor in Afghanistan, im Irak und in Gaza - und das sehr eindrucksvoll. Wirkliche Patentrezepte gegen die idiotische Poltiik des Westens im Nahen Osten kann natuerlich auch er nicht liefern, aber ihm zuhoeren taete doch ganz gut.

Sie wissen, dass ich Todenhöfer schätze und ihn gelesen habe. Und er eindrucksvoll, eindringlich und aufrüttend zu schildern vermag. Mit Herz!

Er hat ja soooooo recht, wenn er behauptet, dass der IS Bushs Baby ist und sein Vergleich bin Laden mit Bush halte ich fuer durchaus angebracht.

Dass der IS ein Nachfolgeprodukt von Bush war - gewissermaßen zwangsläufig - denke ich auch.

Ja, Kriegshandlungen sind schon "irgendwie anders".
Lt. Newsweek vom Januar 2005 lief ein Vorhaben, intern unter der Bezeichnung "Salvador Option" in Anknuepfung an die erfolgreiche Anwendung von staatlichem Terror, Folter und Mord in Mittelamerika. Die USA rekrutierten, trainierten und finanzierten mindestens 27 dieser beruechtigten paramilitaerischen Verbaende, die in den folgenden Zehntausende inhaftierten, folterten und ermordeten. Dieser schmutzige Krieg richtete sich nicht allein gegen die bewaffneten Widerstandsgruppen, sondern gegen die gesamte Bevoelkerung in den ueberwiegend sunnitischen Zentren des Widerstands.

"Kriegsherren" lernen von Terroristen und umgekehrt.

Wie Augenzeugen berichten, gab es seitens der US-Einheiten nach dem Fall Bagdads Pluenderungen und Brandschatzungen oeffentlicher und HISTORISCHER Gebaueden der Stadt, Raub und Zerstoerung unschaetzbarer Kulturgueter.
Die US-Einheiten haben lt. Augenzeugen die Pluenderungen selbst eingeleitet, indem sie mit Panzern Tueren einbrachen und Bewohner zur Selbstbedienung aufgefordert.

Schon glaubwürdig, wenn die Schuldzuweisung nicht direkt auf der Hand liegt, dann hilft man eben nach...

Wie Robert Fisk, der renommierte Reporter der britschen Independent berichtete, brachen die Braende erst aus, als die Pluenderer mit ihrer Beute schon laengst abgezogen waren. Sie wurden, wie Fisk zum Teil selbst beobachten konnte, systematisch gelegt. Innerhalb von fuenf Tagen waren nach seiner Zaehlung 158 Regierungsgebauede und mit ihm die "Basis einer neuen Regierung und der kulturellen Identitaet des Irak" ausgebrannt.

"Krieg" ist und hat immer schmutziges System. "Kein Stein auf dem anderen". Die christlichen "Vandalen" vergangener Jahrhunderte konnten dies schon vortrefflich, große Kulturen zerstören.

Wenn einem da keine Parallelen einfallen.....
Welches Interesse, fragte sich Fisk, koennte hinter der" Zerstoerung des kultuerellen Erbes" des Landes stecken, der "Pluenderung der archaeologischen Schaetze des Nationalmuseums, dem Niederbrennen des gesamten Osmanischen-Koeniglichen - und Staats-Archivs, der Koranbibliothek und der gesamten Infrastruktur einer Nation, die wir angeblich befreien und aufbauen wollten?

Gier, Machtstreben, Dummheit- nach uns die Sintflut. Für solche Leute gibt es keine Werte: Wehe, wenn sie losgelassen.
Und sie werden "legal" losgelassen. ;-:)cool:
 
OP
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sahar

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Nein, natuerlich stellten nicht Sie Todenhoefer auf die "Anklagebank".
Es sah im Duell mit Blome nach Anklagebank aus, darf ich es mal zugespitzt so ausdruecken.
Ich weiss nicht, ob Sie Todenhoefers Buch gelesen haben. Ich tat es und kann nun nicht genau behaupten, ob ich diesem oder der Sendung die Motivation zu dieser Reise sehr wohl entnommen habe, jedenfalls glaube ich diese zu kennen. Natuerlich liegen "die in der Ferne" nicht falsch, aber was explizit Krisen - und Kriegsgebiete betrifft, so gibt es keine wertvolleren Informationen als Erfahrungen vor Ort - und darueber ist zu lesen in seinem Buch. Man haette die Schwerpunkte dieser Sendung darauf ausrichten sollen und uns viel ueberfluessiges Gelabere, das Sie zu Recht reklamierten, ersparen koennen.
Ja, er hat wiederholt anklingen lassen, dass der IS falsch gesehen wuerde. Wuerde man ihn naemlich richtig einschaetzen, dann waere den "Maechtigen" klar, dass die Strategie der Bombardierung voellig falsch ist. Todenhoefer hat - leider nicht in dieser Sendung und das lag sicher nicht an ihm - Loesungsvorschlaege gemacht, wie sie aehnlich auch Michael Lueders machte in seinem Buch "Wer Sturm saet"...wie sich das Grauen verkleinern liesse. Ganz sicher nicht so, wie es derzeit gehandhabt wird.
 

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Natürlich muss man die Motivationen hinterfragen, wie und wodurch Menschen "fehlgeleitet" werden.
...
Dass der IS ein Nachfolgeprodukt von Bush war - gewissermaßen zwangsläufig - denke ich auch.
...
Gier, Machtstreben, Dummheit- nach uns die Sintflut. Für solche Leute gibt es keine Werte: Wehe, wenn sie losgelassen.
Und sie werden "legal" losgelassen. ;-:)cool:

Vielleicht geht es Todenhoefer schlicht um die Wahrheit?
ich würde sogar noch weiter gehen: Vielleicht geht es Abu Qatada auch um die Wahrheit?
Eher noch um so Fragen wie die, nach dem Sinn des Lebens.
In der Kirche fragt keiner mehr danach.
AQ wäre nicht Muslim geworden, wenn er nicht hier nur mt Verbrechern zu tun gehabt hätte. Das Gleiche gilt für Abu Hamza und wenn ich etwas anders gestrickt wäre, hätte das auch für mich gelten können.
Im Einkaufszentrum sind solche Fragen gefährlich, denn sie schmälern den Umsatz.

und so furchtbar ich die Entscheidung von AQ finde, er hat seinen Weg gefunden, damit sein Leben nicht nur Maggi, VW und Monsanto dient.

Todenhoefer hat mit seinem Interview einfach ein Fass aufgemacht, das es wert ist aufgemacht zu werden. Für die Folgen ist er nicht verantwortlich, bzw. verantwortet sie leicht.
 

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