Vor einigen Jahren musste ich zum Orthopäden, es ging nicht anders. Also angerufen, Termin vereinbart. Termin ging fix. Tja und dann kam ich in der Praxis an und dachte ich bin im falschen Film. Das Wartezimmer war proppenvoll. Nun gut ich hatte mich vorbereitet, etwas zu trinken und ein Buch befanden sich in meiner Tasche. Und ich machte es mir bequem, sofern man auf den Stühlen im überfüllten Warteraum diesen Begriff überhaupt benutzen kann. etwa fünf Minuten später wurde ich aufgerufen. "Hä? Das kann doch gar nicht sein!" Alos fragte ich, ob es vielleicht eine Verwechslung gab. Aber nein: "Sie sind Privatpatientin".
Also es kommt tatsächlich vor, dass man als Privatpatient besser behandelt wird. In einer Stuttgarter Klinik gibt es sogar das, was ich nur noch vom Hörensagen kannte: Wartezimmer für Privatpatienten. Dort ist es richtig kuschelig. Ich war drin. Das hätte ich nicht mal bemerkt, wenn ich nicht hätte zu einer Untersuchung müssen und dort standen die "Zweitklässler" in den Gängen und warteten. Na ja, ich durfte dran vorbeimarschieren, geradewegs zum Ultraschall.
Tja und dann ist da noch mein Hausarzt, dem es egal ist, wen er behandelt, es geht da einfach der Reihe nach. Auch ich habe dort schon Stunden gewartet.
Und generell finde ich: Die Zweiklassen-Medizin gehört abgeschafft. Wenn mir dann einer mit den Arbeitsplätzen kommt, bekomme ich einen Lachkrampf. Es geht da eher um Villa und Porsche für den Arzt, denn mit den Kassenpatienten wird der Zweitprosche etwas schwerer erreichbar. Also kein Wunder, warum die meisten Ärzte absolut gegen eine Kasse für alle sind.
Ach ja, wenn du einmal in der Privaten bist, dann zahlst du für diesen Luxus und das kräftig. Je älter du wirst, je mehr wird dir in die Geldbörse gegriffen. Ich wollte, ich hätte mich nicht ködern lassen.