Wer hätte wohl vor einigen hundert Jahren die meisten Nobelpreise bekommen?
Vielleicht der Mathematiker Khawarizmi wegen seiner Ausführungen zur Algebra. Oder sein Kollege al-Battani wegen seiner Arbeiten zur Trigonometrie, zur Planetenberechnung oder zur bis auf zwei Minuten exakten Bestimmung des Sonnenjahres. al-Biruni böte sich vielleicht an wegen seiner nahezu exakten Berechnung des Erdradius oder der Erfindung des Pyknometers, mit dessen Hilfe bis heute die Dichte von Flüssigkeiten und Pulvern ermittelt wird. Auch der berühmte Mediziner Ibn Sina wäre gewiss nicht leer ausgegangen. Ebenso der große Naturwissenschaftler Ibn al-Haytham, der maßgebliche Wegbereiter der Optik und Erfinder der Lupe. Oder der Konstrukteur al-Jazari, Vordenker der Kybernetik und Pionier der Zeitmessung. Oder al-Fazari, dem der Bau des ersten Astrolabs in der islamischen Welt zugeschrieben wird. Heiße Anwärter wären sicher auch der Geograf al-Idrisi mit seiner Weltbeschreibung und der dazugehörigen Karte („Tabula Rogeriana“) gewesen sowie der Botaniker al-Baitar für seine systematische Darstellung von mehr als 1.000 Heilpflanzen und Rezepturen. In den Fokus würde sich vermutlich auch der osmanische Erfinder Taqi al-Din drängen, von dem im 16. Jahrhundert – also auch noch nach dem so genannten goldenen Zeitalter des Islam – die Beschreibung einer Dampfmaschine überliefert ist; lange bevor sie in Europa entdeckt und zum Motor der Industrialisierung wurde. Die Liste der potenziellen Nobelpreiskandidaten ließe sich noch beliebig verlängern…
Quelle:
http://www.migazin.de/2010/12/10/wa...=Feed:+migazin+(MiGAZIN)&utm_content=FaceBook
Siehst du, da kommt doch ein wenig.
Das sint also die ganzen Gelehrten aus 1400 Jahren "Hochkultur". Schön.
Wie ich erwähnte, ca. 10 Leute kommen zusammen, das dürften sie alle sein. Aber:
Es ist ein Absatz, alleine der Westen bringt jedes Jahr wesentlich mehr raus.
Was kam eigentlich vom Islam seit 1350? Na?
(PS: da das der erste konstruktive Post ist, werde ich mir die Quelle gut durchlesen und mich später melden).
Zu Kawarizmi:
https://de.wikipedia.org/wiki/Al-Chwarizmi
In seinem Buch über die Indische Zahlschrift (um 825)[3] – die arabische Urfassung dieses Buches ist verlorengegangen, es blieb nur in einer lateinischen Übersetzung mit dem Titel De numero Indorum erhalten – stellte al-Chwarizmi die Arbeit mit Dezimalzahlen vor und führte die Ziffer Null (arabisch.: sefr) aus dem indischen in das arabische Zahlensystem und damit in alle modernen Zahlensysteme ein. Eine lateinische Ausgabe dieser Schrift trug den Titel Algoritmi de numero Indorum („Al-Chwarizmi über die indischen Zahlen“, Rom 1857).[4] Daraus entstand später die Bezeichnung „Algorithmus“, mit der generell genau definierte Rechenverfahren gemeint sind. Die indische Zahlschrift und die Null waren den Arabern und spätantiken Gelehrten (Severus Sebokht) schon vorher durch Kontakte aus Indien bekannt, fanden aber durch Al-Chwarizmi weite Verbreitung.
Hm, er hat das aus Indien gewaltsam geklaute Zahlensystem verbreitet.
Daher hätte nicht er, sondern einer der Inder, von denen die Araber gestohlen haben, den Nobelpreis erhalten.
Was seinen "erfundenen" Algorithmus betrifft:
Ein Algorithmus ist eine eindeutige Handlungsvorschrift zur Lösung eines Problems oder einer Klasse von Problemen. Algorithmen bestehen aus endlich vielen, wohldefinierten Einzelschritten
Arbeitsanweisungen, nicht mehr.
al-Batani, ja, einer der ganz wenigen islamischen Gelehrten, die die Menschheit voran gebracht haben.
al-Biruni - zum Erdradius habe ich nichts gefunden, weiß aber, das diesen die Griechen bereits sehr genau bestimmt haben. Was das Pyknometer betrifft, so hat Archimedes ein solches bereits eingesetzt, aber OK.
Was auffällt: all diese Leute stammen aus Persien, also aus einer kurz zuvor islamisierten Hochkultur. Es dürfte sich also um zoroastrisch-teils byzantinischen Einfluss handeln, was auch erklärt, dass dieses Wissen heute in islamischen Ländern völlig verschüttet ist.
Später mehr.