Nach einem kurzen Blick auf die Biographie würde ich doch vermuten, dass er gar kein Kapitalist war, aber dafür ein wichtiger Mitarbeiter der englischen Politik, was man heute Intelligence nennt.
Adam Smith entwickelte das Prinzip der "unsichtbaren Hand", demzufolge sich selbst überlassene Kräfte in der Wirtschaft alles zum Besten ordnen. Ich habe diese Sichtweise damit verglichen, wie wenn man dem Thermostaten an der Heizung nicht nur das
Regeln, sondern auch das
Entscheiden überlassen würde. Dass ich in einem Haus wohne, wo die Heizung schon öfters ausgefallen ist, schreibe ich hier, weil es mir wie eine Parabel im Kleinen auf den Unsinn im Großen scheint.
Dabei bin ich eigentlich für Freiheit und auch das Möglichkeit, nach Wohlstand und "mehr" zu streben,
sofern man dabei das Glück seiner Mitmenschen und ihre Existenz nicht gefährdet. Aber genaus das geschieht im Kapitalismus und mir ist auch klar geworden, woran das liegt:
Die Menschen werden ständig in "Märkte" gezwungen, wo sie eine schlechte Position gegenüber den Mächtigen haben und
aus denen sie nicht ausbrechen kann, weil für sie lebensnotwendige Dinge zu einer Ware am "Markt" werden.
Wohnungsmarkt - man kann nicht aufs Wohnen verzichten, auch wenn einem das noch so sehr verleidet wird (unbezahlbare Mieten in Großstädten und / oder schlechte Wohnungen). Weil sie ein "knappes Gut" sind lässt sich auch mit Immobilien, Grund und Boden gar trefflich spekulieren, obwohl da kein Wachstumspotenzial ist. Zumindest auf der Erde wird der Boden nicht mehr und die teure Münchner Innenstadt hat auch immer die gleiche Fläche.
Arbeitsmarkt - im Kapitalismus soll man sich dem nicht entziehen, auch wenn man da nur verarscht wird.
Heerscharen von Transferleistungsempfängern (Erwerbslose, Rentner, Pensionäre, Frührentner so ab 30 ff...) und zahllose Bezieher nutzloser Pfründen (siehe unsere Nachwuchspolitiker) in allen Bereichen der Gesellschaft haben es trotzdem geschafft
Ich will sie dafür nicht schelten, denn ich gehöre ja ebenso dazu wie der Guido Westerwelle oder die Frührentner in meinem Bekanntenkreis. Nur sollten die alle nicht von Anderen das fordern, was sie selbst nicht zu tun bereit sind: am Arbeitsmarkt um Jobs für 3 Euro Stundenlohn betteln
!
Gesundheit als "Markt" - wenn man nicht leiden oder gar sterben will, kann man sich den Dottores und ihren Leistungen nicht entziehen.
Bildung als Markt, Studiengebühren, Schulgeld und co. - wer sich oder seinen Kindern in einer modernen Gesellschaft eine Perspektive geben will, kann nicht auf Bildung verzichten. Analphaten braucht keiner
! Auch das ein so toller "Markt" wo man die Kunden nicht werben muss, weil sie gezwungen werden.
Fazit: die besten Geschäfte werden mit der Not und der Angst der Menschen gemacht und deswegen finde ich das System so scheiße!
Ginge es nur im Dinge wie 8-Sterne-Hotels in Dubai, Kinos oder Restaurants ... ich brauch das nicht, um zu leben und kann gut darauf verzichten, wenn es mir zu teuer oder zu schlecht ist.
Aber Wohnen, Lebensunterhalt und Gesundheit sowie Bildung sollten aus dem Marktwahn heraus genommen werden.
Ob er es nun wollte oder nicht - letztendlich hat Mr. Smith die Grundlagen für ein perfides Zwangssystem gelegt, dass den eigenen hehren Ansprüchen ebensowenig gercht wird, wie der Sozialismus/Kommunismus, der es angeblich überwinden sollte.