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Welches Land ist nach deiner Auffassung das freieste Land der Welt?
Worin siehst du deine Freiheit in diesem Land?
Welche Qualitäten sprichst du dieser Freiheit zu?
Nehmen wir das Wort Land ganz im deutschen Sinne: Eine Gesellschaft kann Land sein. Ein Staat kann Land sein. Eine Region kann Land sein.
Bestimmend ist, dass sich in diesem Land etwas manifestiert, das dich anspricht. In diesem Land ist etwas, das du als lebenswert empfindest.
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Was mögen sich wohl diese Menschen zu dieser Frage gedacht haben? Einige provokante Profile:
New York, 1941. Die Krankenpflegerin Hertha blickt mit Wehmut aus dem Fenster ihrer kärglichen Wohnung. Die deutsche Ärztin erinnert sich an ihre Tage in Berlin. Für unzählige Kinder trug sie als Leiterin eines Entbindungsheimes die Verantwortung. Jetzt sitzt sie mit ihren Kindern in einer kleinen Stube und wartet bis ihr Mann zurückkommt, um dann die nächste Schicht anzutreten. Als ihr Blick die Straße entlanggleitet, sieht sie einen Herrn mittleren Alters, der sich unbeholfen darin versucht, einige Kleinigkeiten zu verkaufen. Mit einem Seufzer erinnert sie sich daran, als sie selbst mit ihrem Gatten versuchte, in dieser fremden Stadt Fuß zu fassen. Das jüdische Ehepaar und seine Kinder waren mit nichts als ihrem Gepäck angekommen.
Taipeh, 1999. Die angehende Hausfrau Lan sitzt im Wartezimmer einer Agentur, welche sie einem Einheimischen vermitteln soll. Entgegen der Zweifel ihrer Eltern wagt Lan den Schritt in ein Land, dessen Sprache ihr fern und dessen Menschen ihr nur aus dem Fernsehen geläufig sind.
Wien, 2010. Die Chemiestudentin Ayse sitzt im Lesesaal der Universität und blättert durch ihre Mitschrift. Dabei fällt ihr ein Zettel aus dem Heft; ein belangloses Flugblatt, dass sie als Lesezeichen zwischen die Seiten steckte. Sie nimmt es in die Hand und blickt auf ein schrilles Foto, das junge Leute in knapper Bademode zeigt, die mit Cocktailgläsern in den Händen der Kamera zulachen. Ayse liest die Überschrift "Schaumparty am 14". Sie erinnert sich an eine lebhafte Debatte mit einem türkischen Studienkollegen. Nach wie vor ist sie der Auffassung, dass der Iran ein Vorbild sei. Sie zieht ihr Kopftuch zu recht und widmet sich wieder dem Studium.
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Worin siehst du deine Freiheit in diesem Land?
Welche Qualitäten sprichst du dieser Freiheit zu?
Nehmen wir das Wort Land ganz im deutschen Sinne: Eine Gesellschaft kann Land sein. Ein Staat kann Land sein. Eine Region kann Land sein.
Bestimmend ist, dass sich in diesem Land etwas manifestiert, das dich anspricht. In diesem Land ist etwas, das du als lebenswert empfindest.
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Was mögen sich wohl diese Menschen zu dieser Frage gedacht haben? Einige provokante Profile:
New York, 1941. Die Krankenpflegerin Hertha blickt mit Wehmut aus dem Fenster ihrer kärglichen Wohnung. Die deutsche Ärztin erinnert sich an ihre Tage in Berlin. Für unzählige Kinder trug sie als Leiterin eines Entbindungsheimes die Verantwortung. Jetzt sitzt sie mit ihren Kindern in einer kleinen Stube und wartet bis ihr Mann zurückkommt, um dann die nächste Schicht anzutreten. Als ihr Blick die Straße entlanggleitet, sieht sie einen Herrn mittleren Alters, der sich unbeholfen darin versucht, einige Kleinigkeiten zu verkaufen. Mit einem Seufzer erinnert sie sich daran, als sie selbst mit ihrem Gatten versuchte, in dieser fremden Stadt Fuß zu fassen. Das jüdische Ehepaar und seine Kinder waren mit nichts als ihrem Gepäck angekommen.
Taipeh, 1999. Die angehende Hausfrau Lan sitzt im Wartezimmer einer Agentur, welche sie einem Einheimischen vermitteln soll. Entgegen der Zweifel ihrer Eltern wagt Lan den Schritt in ein Land, dessen Sprache ihr fern und dessen Menschen ihr nur aus dem Fernsehen geläufig sind.
Wien, 2010. Die Chemiestudentin Ayse sitzt im Lesesaal der Universität und blättert durch ihre Mitschrift. Dabei fällt ihr ein Zettel aus dem Heft; ein belangloses Flugblatt, dass sie als Lesezeichen zwischen die Seiten steckte. Sie nimmt es in die Hand und blickt auf ein schrilles Foto, das junge Leute in knapper Bademode zeigt, die mit Cocktailgläsern in den Händen der Kamera zulachen. Ayse liest die Überschrift "Schaumparty am 14". Sie erinnert sich an eine lebhafte Debatte mit einem türkischen Studienkollegen. Nach wie vor ist sie der Auffassung, dass der Iran ein Vorbild sei. Sie zieht ihr Kopftuch zu recht und widmet sich wieder dem Studium.
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