Ich bin erstaunt, wie mangelhaft das Wissen und die Funktion von Elektoren in den USA von Politikern und Journalisten ist. Ein Wahlmann ist nicht einfach ein Grüß August, der das Ergebnis verkündet. Ein Wahlmann beurteilt wer gewonnen hat und ist nicht gebunden an die Wahlresultate.
Vielleicht haben wir jetzt den Fall, der diese mangelnden Kenntnisse und den Grund wieso ein Wahlmann so handeln kann, eintritt. Die Verfassungsgründer waren eben kluge Leute.
Beispiel: Das oberste Gericht sagt, die Änderung des Wahlprozedere von Briefwahlen beruht nicht auf einem Parlamentsentscheid und es wurde dazu noch kein Gesetz geschaffen. Das Oberste Gericht kann nicht Recht schöpfen, sondern nur Gesetze auslegen und aufgrund derer Recht sprechen. Nun mal angenommen das Oberste Gericht beurteilt die Briefwahlstimmen, welche nicht am 03.11.2020 auf dem Tisch lagen als formal unzulässig. Dies würde dann bedeuten, dass Trump entgegen dem Volkswillen aber streng genommen nach formal korrekter Stimmabgaben die Wahl gewonnen hätte.
Die Wahlmänner sind aber nicht gebunden an eine Stimmenmehrheit, welche formal korrekt ist. Sie könnten getrost sagen, der Volkwille spricht für Biden mit den gültigen Stimmen plus den formal nicht korrekten Stimmen. Diese formal nicht korrekten Stimmen sind ja entstanden, weil die Leute sich nicht mit Corona infizieren wollten und somit brieflich ihr Recht wahrgenommen haben. Unter Würdigung aller Umstände ist der Volkwille höher zu gewichten als die Korrektur des Volkwillens mit juristischen Formalmängel.
Aus demokratischer Perspektive könnte ich so einem Entscheid der Wahlmänner folgen. Dazu sind sie da gemäß Verfassung. Ein Resultat würdigen und nicht eine simple Zahl zu verkünden. Eine Wahl sollten letztlich die Bürger entscheiden und nicht ein Gericht.
BG, New York