Halten wir einfach fest, es war ne andere Zeit. Unter anderen Umständen würd ich Bandera kritisch und die ukrainische Verehrung desselben problematisch sehen. Dieser Krieg ändert vieles.
Die waren aber schon vor dem Krieg da, haben den bis dato friedlichen Maidan massgeblich als effektive US-Proxies gewaltsam in die gewünschte Richtung gelenkt.
Und die sind auch vorher nicht vom Himmel gefallen. Schon gleich zu Beginn des kalten Krieges bediente sich die CIA ukrainischer Nazis, die keine 10 Jahre vorher noch ihre Massenmorde begangen hatten, um der Sovjetunion Ärger zu machen (Operation Red Sox) - andere wanderten hingegen nach Nordamerika aus, das markanteste Beispiel war Mykola Lebed, der auch weiter mit der CIA kollaborierte, um die Ideologie von einer unabhänigen und gesäuberten Ukraine zu verbreiten.
Ukrainische Nazis wurden in den USA wohl behütet, und so wurde ihre Ideologie problemlos weitervererbt - bis die Zeit reif war, um eine verdeckte Aktion wie die damals gescheiterte Operation Red Sox diesmal erfolgreicher zu gestalten. - und damit landen wir direkt bei der orangenen Revolution 2004. Obwohl die in der Folge politisch im Sande verlief, wurde der westukrainische Ultranationalismus damals wieder ein Faktor in der Ukraine - dh heisst, die USA hatten ihre Leute für eventuell anstehende politische Drecksarbeit von da an im Lande. Das Thema von der Ukraine in die NATO kam auch damals erstmals auf.
Die Finnen haben genauso mit den Nazis kollaboriert wie seinerzeit die Ukrainer. Du wirst doch sonst nicht müde, überall Nazis zu sehen, nur nicht in Russland.
Ich sehe absolut nicht überall Nazis, das sind deine olivgrünwoken Freunde vor allem, aber natürlich auch die anderen Beteiligten im degenerierten politischen Einheitsbrei. Das Label "Nazi" eignet sich ja vor allem in Deutschland Bestens, um abweichende Meinungen zu delegitimieren, ich war ja selbst plötzlich einer während der Coronahochzeit.
Wohl aber sehe ich Nazis, die wie die Elefanten im ukrainischen Raum stehen !
Die Finnen haben keine Massenmorde begangen, sondern sich lediglich gegen die Sovjets gewehrt.
Die Ukrainer hingegen waren bei der Judenvernichtung und Massenmorden gegen Polen, Ungarn und Russen ganz vorne mit dabei - in vorauseilendem Gehorsam sozusagen. Den Job in Babyn Jar haben sie erledigt, nicht die deutschen Besatzer !
Militärisch betrachtet ist die Kritik berechtigt. Dass das für ihn politisch nicht zu machen war, sollte auch klar sein.
Kann man so sehen...zur Beurteilung dessen fehlt uns beiden aber Insider- und Hintergrundwissen
Putin redet immerzu, auch jetzt noch, vom Brudervolk, und das ist ein weiterer Grund, wenn nicht sogar der Hauptgrund, warum kein "shock & awe" veranstaltet wurde. Aus allen Reden Putins im Laufe des Jahres trieft es nur so von Bedauern und Widerwillen, militärisch in der Ukraine intervenieren zu müssen.
Gibt nen Grund, warum nicht nur Leute wie ich der Meinung sind, Russland hat diesen Krieg längst verloren.
Ja, weil ihr keine universale Sichtweise darauf habt, sondern alles nur aus einer ganz engen, und auch nur westlichen Perspektive seht, die alleine schon deshalb in die Irre führt, da der Russe ein komplett anderes Mindset hat, eine andere Geschichte, eine andere Kultur.
Im Übrigen sind solche Meinungen vernachlässigbar. Im Westen hat man vergessen, was konventionelle Kriegsführung mit hoher Intensität bedeutet - desweiteren gibt es genug Beispiele dafür, dass man sich ein ums andere Mal übel verrechnet hat, angefangen in Vietnam, über Afghanistan, Libyen bis Syrien.
Russland allerdings ist ein völlig anderes Kaliber !
Und überhaupt ist es nur vordergründig ein Krieg zwischen der Ukraine und Russland - wer das nicht versteht, oder nicht verstehen will, blickt eh nicht durch. Es ist ein westlicher Proxykrieg gegen die Russen auf mehreren Ebenen, und daraus hat sich schnell ein Krieg entwickelt, der einen Paradigmenwechsel in der künftigen Weltordnung befeuert hat, der schon in vollem Gange ist.
Alleine das ist schon jetzt ein grandioser Sieg für Russland, und auf dem Schlachtfeld wird die Ukraine mittelfristig auch kollabieren müssen, alles andere ist wishful thinking
Die Taktik, die man am Anfang des Krieges hätte fahren müssen, wirkt jetzt nicht mehr.
Das können wir nicht beurteilen, denn wir kennen die angestrebte Taktik gar nicht - ausserdem kannst du dich darauf verlassen, dass eine Taktik, zB das Nazinest Lviv, gl
Ich gehe davon aus, dass zunächst eine Landverbindung zur Krim geschaffen werden sollte, und dass man den Gegenpart endlich an den Verhandlungstisch zwingen wollte.
a) hat geklappt, b) ist gescheitert, weil der Westen egal wie, eh kein Interesse an Verhandlungen hat, sondern nur daran, Russland so stark wie möglich auf allen Ebenen zu schwächen, optimalerweise eine Destabilisierung Russlands mit einem regime change am Ende zu erreichen,- und das geht am Besten, wenn "ruchlose Barbaren" einen "unprovozierten Überfall" auf "unschuldige, total demokratische Ukrainer" begeht, denn dann steht der Bösewicht ja vor der gesamten Weltgemeinschaft ja fest.
Nun, der Plan ist allerdings total in die Hosen gegangen - das ging sogar ganz kräftig nach hinten los und auch du wirst es noch zur Kenntnis nehmen müssen. Irgendwann wirst auch du keine Lust mehr auf "Frieren für die Ukraine" haben...
Die ganze Welt ausserhalb NATOstans und den 5 Eyes hat den Köder nicht geschluckt, sondern das Spiel durchschaut und vorgeführt bekommen, was mit eigenen Assets im Westen passiert, wenn man sich dem US-Diktat nicht beugt. Nun steht der Westen zunehmend isoliert da - ganz im Gegenteil zu Russland, das das eigentliche Isolationsobjekt war..
Viele sind auch der Ansicht, dass der russische Geheimdienst versagt hat, und die falsche Annahme vermittelt hat, die Ukro-Armee bliebe lieber in ihren Baracken anstatt den Russen ernsthaft gegenüberzutreten - das ist durchaus möglich wenn man sich anschaut, wie die ersten 2-3 Wochen verlaufen sind. Die Annahme war nur teilweise richtig, zB in Richtung Kherson, das man kampflos übernehmen konnte, woanders war es eine glatte Fehleinschätzung. Ob da was dran ist, kann man natürlich nicht mit Gewissheit sagen.