Wer sich den "Zionismus" im 19. Jahrhundert zu welchen Zwecken hat einfallen lassen, wird da sicher nicht angesprochen.
Im Kontext von "alle sind Scheiße und lügen was das Zeug hält" ist der Sinn und Zweck des (rechten) Zionismus schon klar: da haben sich Juden eine Ideologie ausgekaspert, um damit andere Juden zu unterdrücken. Das wird bei all dem Getöse um den Nahost-Konflikt immer übersehen, dabei muss man nur nach "Armut in Israel" googeln. Ein Freund meinte sogar, die Enkel derjenigen, die in gutem Glauben den Staat Israel mit aufgebaut hätten, kämen wieder nach Deutschland, weil das Leben hier besser als da unten ist. Was ich erschreckend finde, weil es hier so toll nicht ist und Tel Aviv wettertechnisch Berlin mit Sicherheit toppt :rolleyes2:
Sonst dient der Staat Israel nach Meinung von Karam Khella ("Die Geschichte der arabischen Völker") den USA als Stützpunkt und Vorposten im Nahen Osten ("unsinkbarer Flugzeugträger"). Eine Palästinenserin charakterisierte das als Verhältnis zwischen Herrn und Kettenhund, wo jede der beiden Seiten durchaus eigene Interesse hatt und oft die Kette gespannt wird.
Nachtrag: der Nahostkonflikt wird auch deshalb mit so viel Getöse geführt, um Palästinensern und Israelis zu verschleiern, dass sie ihren "Führern" egal sind bzw. nur als Kanonenfutter und Manövriermasse dienen. Hoch kommt das dann z. B. bei den Klagen über die Korruption und den moralischen Niedergang der PLO, die ich seit den 1980er Jahren kenne und wo Arafat & Fatah seit Jahr und Tag als die Oberkorrumpel gehandelt werden. Ein Kader der Palästinenser macht dadurch auf sich aufmerksam, dass er mit Mafiamethoden den Bausektor kontrolliert (sofern er nicht umgebracht wurde). Der palästinensische Kinderarzt mit Karrierestau wird Kader religiöser Fanatiker und schickt Kinder als Selbstmordattentäter in den Tod. In Israel gibt es immer wieder einschlägige Affären und der eine oder andere da hochrangige Politiker ist so daneben, dass er ohne den rechten Zionismus es zu nix mehr als zum von den anderen Juden verachteten Kleinkriminellen gebracht hätte. Die religiösen Autoritäten in der "heiligen Stadt" Jerusalem haben dann nichts besseres zu tun, als gegen den Christopher Street Day zu hetzen.
Eigentlich kann man in der Gegend zwischen Jordan und Mittelmeer sozusagen als überschaubare Fallstudie für Bigotterie, Korruption, Fanatismus und Menschenverachtung ansehen. Explizite Parteinahme für eine Seite ist da sinnlos, weil die Grenzen nicht zwischen Israelis und Arabern, Juden, Christen und Moslems verlaufen. Sie verlaufen zwischen anständigen Menschen und kriminellem Pack, dass seine Verbrechen mit nationalfundamentalistischen Diskursen bemäntelt.