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Anlässlich des Putschversuches in der Türkei outeten sich viele als Nicht-Demokraten: Weil sie den politischen Kurs von Erdogan nicht gutheißen, hätten sie sich einen erfolgreichen Putsch gewünscht.
Wie kann man nur befürworten, dass demokratische Mehrheitsentscheidungen mit Waffengewalt ausgehebelt werden? Etwa weil die Mehrheitsentscheidung nicht der eigenen Meinung entspricht? Eine zutiefst undemokratische Gesinnung wäre dies. Eine Gesinnung die faschistoiden diktatorischen Systemen Vorschub leistete.
Nein, als Demokrat muss man immer den demokratisch ermittelten Willen akzeptieren. Man muss ihn nicht gutheißen, aber akzeptieren.
Und wenn die Mehrheit des türkischen Volkes hinter Erdogan steht und ihn gewählt hat, dann hat man das zu akzeptieren. Wer hier für die Gewalt eines Putsches gegen diese Mehrheitsentscheidung ist, der hat ganz prinzipiell etwas gegen Demokratie.
Dabei ist eine demokratische Entscheidung natürlich nicht notwendigerweise die Beste. Aber: Das Volk verdient genau die Regierung, die es hat (weil es sie mehrheitlich gewählt hat).
Und wenn ein Volk sich falsch entschieden hat, dann verdient es genau das: Die Erfahrung der Konsequenzen dieser falschen Entscheidung.
Wollte man dem Volk diese Erfahrung der eigenen Entscheidung rauben, gewaltsam, z.B. mittels eines Putsches, dann hätte es keine Gelegenheit zu lernen. Im Gegenteil: alles was dann in Zukunft nicht funktionieren würde, würde es auf diese ungerechte Missachtung des demokratischen Willlens zurückführen. Genau deswegen sind demokratische Entscheidungen auch zu akzeptieren: Dass das Volk die Gelegenheit hat aus den eigene Fehlern zu lernen und selbst Verantwortung zu übernehmen.
Genau deswegen ist das Scheitern des Putsches in der Türkei ein Sieg für die Demokratie. Das türkische Volk hat die Regierung die es verdient, weil es sie gewählt hat, und die sollte man ihm auch lassen. Und das türkische Volk wird die Konsequenzen der eigenen demokratischen Entscheidung erfahren dürfen ... (vielleicht besser: müssen).
Ich bin fest davon überzeugt, dass es für das türkische Volk ein böses Erwachen geben wird .... früher oder später. Aber das türkische Volk hat sich dafür entschieden und als Demokrat akzeptiere ich das nicht nur, nein ich bestehe darauf, dass das türkische Volk seinen Willen bekommt und wünsche ihm heilsame Erkenntnis.
Die Wahl zu haben wer einen Vertreten soll, ist das höchste Gut was wir haben. Ist man jedoch demokratisch gewählt worden und versucht dieses System auszuhüllen indem man den Zugang zu Informationen gleich schaltet und unliebsame Gegner ausschaltet, dann ist es nicht mehr relevant ob 50% der Bürger AKP Anhänger sind weil er die Religion fördert und die Leute Satt macht. Das ist ja das Problem an der Sache. Mach die Leute Satt und du kannst machen was Du willst. Diese Situation ist keine, die eine Gesellschaft lange aushält. Es ist schon immer so gewesen, dass solche Konstrukte früher oder später in eine Teilung des Landes führt oder Bürgerkrieg. Währen die Verhältnisse 70 zu 30 ist das was anderes aber 1:1 völlig unterschiedlicher Ansichten führt zum Krieg früher oder später.
Jetzt mal die wichtigste Frage von allen.
Wie hoch ist die Chance, das 2500 Soldaten geführt von der unteren Offiziersschicht in der Lage sind 800.000 Soldaten, abgesehen von Russland, die stärkste Armee Europas auszuschalten?
Sollte man sich da nicht mal drüber Gedanken machen? Erinnert mich am Staufenberg Attentat.