Ja, das glaube ich nicht nur, das ist sogar nachgewiesen so: die Aufklärung beförderte das wissenschaftliche, außer-transzendentale, außer-esoterische und säkulare Denken großer Teile der Menschheit, weil es das Denken von Dogmen, von Zwängen und von krudem Unsinn befreit hat und damit rationale Energien und Kräfte freisetzen konnte, die es niemals zuvor in dieser Entfaltungskraft und einer extremen Beschleunigung, Dynamik und Geschwindigkeit wie bald erreichte, in tausenden Jahren Menschheitsgeschichte je gegeben hat.
Zeit, einmal noch konkreter zu werden, an dieser Stelle.
Wer sich Brücken zwischen Physik und Transzendenz/Esoterik/Religion bauen will, angelehnt an Dürr, sucht sich ein ganzheitliches Weltbild zu schönen, der versucht das über die Brücke der Quantentheorie, die noch nicht einmal annähernd zu Ende gebracht werden konnte und die wesentliche Teilerkenntnisse bisher enthält, die von jeder Tranzendenz wegführen können.
Zitat:
„Es entspricht der naturalistischen Methode, Gott dort wegzulassen, wo seine Existenz keinen Unterschied macht, und dort nach alternativen weltimmanenten Erklärungen oder Orientierungen zu suchen, wo ein solcher Unterschied behauptet wird.
Jenseits pantheistischer Nacherzählungen dessen, was ohnehin schon Gegenstand säkularer Wissenschaft ist, sind fünf Gebiete noch immer besonders beliebt als mögliche Handlungsfelder Gottes:
1. Begründung der Existenz von allem und seiner Geordnetheit (Gott als Existenzialist)
2. Festlegung von Anfangsbedingungen und Kontingenzbearbeitung (Gott als Entscheider)
3. Schaffung qualitativ neuer Systemeigenschaften wie Leben, Geist, Bewusstsein (Gott als Erfinder)
4. Vorgabe von Bewertungen, Moralvorstellungen und Entwicklungszielen (Gott als Wertestifter)
5. Persönliches Gegenüber im subjektiven Erleben und Erfahren (Gott als Therapeut).
Gläubige Menschen und Theologen müssen sich überlegen, auf welchen dieser fünf Gebiete ihnen ein Wirken Gottes tatsächlich zu besseren Erklärungen oder Orientierungen verhilft als ein säkulares Herangehen – mit anderen Worten: wo sie Gott in ihrer Weltanschauung unterbringen.
Atheisten haben dieses Problem nicht.“
Aus einer Arbeit „Die Quantentheorie und der liebe Gott. Eine Absage an theologische und esoterische Annäherungsversuche gegenüber der modernen Physik“ von Helmut Fink et. al.