schön wäre es ja (gewesen), aber ein kurzer Blick hinter die Kulissen sagt u.A:: ... haben die Atomkraftwerksbetreiber 2017 erreicht, dass sie nur noch für den Nach- und Restbetrieb und den Rückbau der Atomkraftwerke bis zur Verpackung der radioaktiven Abfälle und ihrer Ablieferung bei einem Endlager oder einem Zwischenlager, das von einem vom Bund beauftragten Dritten betrieben wird, finanziell verantwortlich sind. Alle finanziellen Risiken der weiteren Zwischenlagerung, Konditionierung, Transporte zwischen Lagern und Endlagerung konnten sie gegen Zahlung von pauschal 24,1 Mrd. Euro auf den Staat übertragen. Damit knüpft die Atomwirtschaft an die jahrzehntelange Praxis an, die öffentliche Hand für Forschungen, Haftungsrisiken, gescheiterte Projekte und Altlasten der Atomindustrie bezahlen zu lassen. aus vom BUND erstellter Untersuchung.das geschieht doch in den Zwischenlagern; und das weißt du auch. Grundsätzlich ist meine Ansicht, dass wir von dieser Technologie die Finger lassen sollten. Und wenn es nur ein 'durchgeknallter' Techniker ist, welcher mal eben eine Notschaltung simuliert (welcher dann aber den Hexenmeister vergeblich suchte). So sind in Weißrussland / Ukraine 3500 km² nicht mehr für den Menschen nutzbar, weil Atom eben doch nicht die kuschelige Technologie ist, mit welcher man Dampf erzeugen sollte.
Klar, Americium-241 (Halbwertszeit: 432 Jahre; α-Strahler; reichert sich in Knochen (biologische Halbwertszeit: 50 Jahre) und Leber (biologische Halbwertszeit: 20 Jahre) sowie den Keimdrüsen (permanent) an), könnte man aussitzen. Was aber, wenn ein anderer Katastrophen-Reaktor, auch den Geist aufgibt? Von der Endlichkeit der Uranlagerstätten mal abgesehen.
Ich bin eigentlich kein ängstlicher Typ, aber eine Technologie, welche derart sensibel ist und dann mglw. auch noch in Länder geliefert wird, welche mit Sicherheit und Kontrollen weniger am Hut haben, macht mich nicht euphorisch.
Ergänzend: Mit Fukushima haben wir ja auch den Beleg, dass in einem durchaus entwickelten Land auf hohem technischen Niveau die Risikolage nicht korrekt eingeschätzt wurde - und die Folgekosten dann auch eintreten.
Die tatsächlichen Erdbebenrisiken werden auch immer wieder mal in Deutschland neu bewertet - ein AKW entlang des Rheins muss beständig an die angepasste Erkenntnislage technologisch angepasst werden. Anpassen bedeutete auch schon in den vergangenen Jahren immer, dass nachgerüstet werden musste......
Was, wenn ein Erdbeben mal schneller ist, als die nächste Nachrüstung?
Ich bin auch kein sonderlich ängstlicher Typ - und prinzipiell hat mich der Bestand an AKWs in Deutschland auch mehr geärgert, als verängstigt - aber der Umstand, dass wir die Kosten NACH dem Ende der AKW-Ära bis heute noch nicht mal beziffern können, der ärgert mich wirklich! Da wird Atomstrom schön gerechnet - und gleichzeitig kennen wir die konkrete Kostenlage noch nicht mal, weil niemand einen Schimmer hat, wie ein finales Endlager in Deutschland irgendwann mal aussehen wird - geschweige denn, wo es mal entstehen soll.
Über Gesamtkosten reden, ohne wesentliche Kostenfaktoren zu kennen - einige Befürworter der Atomenergie hier sind einfach nur wie üblich reichlich naiv und verbohrt unterwegs.
Es wäre mal gut, wenn wir mal irgendwann eine Regierung bekämen, die eine Gesamtstrategie für unsere Energieversorgung für die nächsten 50 Jahre vorlegen würde....eine Art Fahrplan. Dann würde sich die Wirtschaft locker darauf einstellen, gut damit verdienen und den Bürgern dennoch noch ausreichend Kleingeld in der Tasche lassen. Das eigentliche Problem ist die Politik, die nicht in der Lage ist, mal ein stimmiges Konzept für die nächsten 20 Jahre zu liefern und dann auch ernsthaft umzusetzen.