Das ideale System zur Führung von Staat und Volk
"Die Technokratie ist eine Form der Regierung oder Verwaltung, in der alle Handlungen auf wissenschaftlichem und technischem Wissen aufbauen sollen. Wissenschaftler, Ingenieure und andere naturwissenschaftlich und technisch fähige Personen, oft auch aus der Praxis der Wirtschaft, ersetzen dabei Politiker. Im Vordergrund steht die rationale, effektive Planung und Durchführung zielorientierter Vorhaben. Während sich die Aufmerksamkeit ganz auf Mittel und Wege konzentriert, verringert sich die Bedeutung der Parteien, der demokratischen Willensbildung und politischer Entscheidungsprozesse hinsichtlich der Wahl gesellschaftlicher Ziele. ..."
http://de.wikipedia.org/wiki/Technokratie
Netter Gedanke aber wer bestimmt die Experten? Man könnte nach Noten und Meriten urteilen und mit einer wirksamen Verbrechensbekämpfung mit gezielter Suche nach schlechten Menschen in Machtpositionen Gangster von der Macht fernhalten. Angesichts der derzeitigen Mißstände eine verlockende Idee.
Allerdings ist das mit der Demokratie auch nicht doof. Demokratie alleine reicht zwar nicht, kann nicht für die Führung durch die Besten sorgen (weil ggf. miese Kandidaten aufgestellt und gehypt werden, weil gute Menschen im Parteiensumpf untergehen) aber auch hier könnte man mit einer wirksamen Verbrechensbekämpfung mit gezielter Suche nach schlechten Menschen in Machtpositionen dagegen halten.
Der Grundgedanke, die demokratische Legitimierung von Parlament und Regierung, ist schon gut. Technokraten sind allerdings nicht unbedingt gute Politiker und bei einer Demokratie müssen sich alle oder wenigstens die meisten zur Wahl stellen können.
Dann kann man noch argumentieren, dass neben ziemlich willkürlichen politischen Parteien auch bedeutende gesellschaftliche Gruppen wie z.B. Kirche, Islam, Wirtschaft, usw. vertreten sein sollten. Das macht Sinn, wie auch immer diese Organisationen aufgebaut sind, weil sie nun mal bedeutende Element der Gesellschaft sind. Das mit Lobbyparteien ist Mist, wie man derzeit sieht. Eine politische Partei sollte alle Themen möglichst gut abdecken.
Allgemein sollte sich zwar jeder zur Wahl stellen können aber es sollte auch eine gezielte Ausbildung zum Führer (im weiteren Sinne) geben: hochbegabte Menschen, die gezielt für Führungsaufgaben ausgebildet werden und sich je nach neigung spezialisieren können: Politik, Wirtschaft, Militär, Verwaltung, Justiz, usw. Das sollte sehr viel bessere Ergebnisse als derzeit bringen. Die Führerausbildung ist wie ein Studium, dann auch mit großem Praxisanteil und Möglichkeit zur Vertiefung für Begabte, mit Zusatzausbildung zu ersten Jobs. Abgeordnete sollten schon etwas älter sein, z.B. typischerweise über 40 oder wenigstens über 35 Jahre.
Nach wie vor können sich alle zur Wahl stellen aber dem Volk wird klargemacht, dass gute Experten zu bevorzugen sind. Dazu gibt es knallharte Transparenz für Kandidaten und Ermittlungen gegen Verdächtige. Ein sehr technokratischer Anssatz können
Lügendetektorbefragungen und eine KI-Analyse/Bewertung des Kandidatencharakters sein - natürlich freiwillig aber wer sich da verweigert, der steht vor dem Volk erstmal doof da.
Übrigens müssen die Fachexperten gar nicht im Parlament sitzen - es reicht, wenn es gute staatliche Expertengremien gibt, welche öffentlich und transparent Expertisen und Ratschläge ausarbeiten, welche dann den Parteien (die kann's auch noch geben) und dem Parlament vorgelegt werden. In Zukunft werden KI da eine sehr starke und quasi fast konkurrenzlose Rolle spielen.
Das Volk darf sich auch beteiligen und zwar mit guten Verbesserungsvorschlägen in einem staatlichen Internetforum, die von einer statalichen Expertenkommission gesammelt und transparent aufbereitet werden. Siehe auch
Deutschland braucht ein gutes staatliches Bürgerforum.
Noch eine wie ich finde sehr gute Idee, die das Volk begeistern kann: ein wie auch immer gewählter Volkstribun - quasi eine Art Ersatzkaiser, der keine besonderen (keine exekutive, legislative, judikative) Befugnisse aber ein paar Sonderrechte hat, z.B. Rederecht im Parlament, diplomatische Immunität, eigene staatliche Webseite, usw. Der Volkstribun kann rehct üppig bezahlt werden, z.B. auch eine Million Euro pro Jahr und so auch ein bisschen Show machen. Der Volkstribun wird jährlich neu gewählt (irgendwie vereinfacht online) und kann beliebig oft wiedergewählt werden. Parallel können sich Anwärter auf den Job melden und zur Wahl stellen. Ein gute Volkstribun kann lange im Amt bleiben oder auch schnell wieder ersetzt werden. Der Volkstribun ist frei, er kann ein Ideal oder das Volk vertreten, Meinungen aus dem Volk aufgreifen. Details muss man sich noch überlegen aber das ist einfach ein harmloser Zusatz, der die Politik etwas interessanter machen kann.
So und jetzt der Clou, wie man Demokratie, Parteien, Parlament und Expertenräte miteinander kombinieren kann:
Es gibt wie gehabt Parteien und Abgeordnete, allerdings stellen die nur ein Teil im Parlament und der andere Teil (Stimmrechte) wird von Räten gebildet. Die Räte können zusammen wahlweise (je nachdem, wie ein Staat das gewichten will) z.B. 10 % bis zu 50% Stimmen im Parlament bekommen. Derzeit würde man erstmal mit einem kleineren Stimmanteil für die Räte anfangen, z.B. 10% oder auch nur 5%.
Die Räte repräsentieren bestimmte gesellschaftliche Gruppen (Stände), es kann z.B. Wächterrat, Ältestenrat, Religionsrat, Polizei-/Militärrat, Wissenschaftsrat, Zukunftsrat, Unternehmerrat, Arbeiterrat, Bauernrat, Familienrat, Rat der Tier- und Umweltschützer, Narrenrat (z.B. Künstler, Philosophen, usw.), usw. geben.
Ein Rat kann im Parlament aus nur relativ wenigen Repräsentanten bestehen, denn dahinter steht die vertretende Organisation, also z.B. alle Unternehmer. Der Stimmanteil eines einzelnen Rates ist nicht groß aber ggf. kann man da auch etwas gewichten, so dass die Stimmen des Religionsrat z.B. mit dreifach zählen. Aber auch bei einfacher Stimme kann ein Rat sehr einflußreich sein und ein Nutzen ist ja auch die direkte Gegenwart/Teilnahme im Parlament, Rederechte, usw.
Ratsmitglieder werden von den Organisationen hinter den Räten bestimmt aber Ratsmitglieder im Parlament müssen vom Volk per Wahl bestätigt werden - wie auch immer aber derzeit wählen die meisten doch auch nur eine Partei. Eine einfache Lösung kann sein, dass der Wähler per Default den Räten zustimmt aber auch alle oder einzelne Räten seine Zustimmung verweigern kann und wenn ein Rat da negativ auffällt, dann muss er vielleicht mal eine Legislaturperiode aussetzen.
Denkbare und gewünschte Kontrollmaßnahmen:
- Die Bewerbung für einen Rat muss öffentlich erfolgen, so dass es Stress gibt, wenn irgendwelche Gangster gegenüber einem guten Experten bevorzugt werden.
- Die Räte sind gesetzlich dem Allgemeinwohl verpflichtet, d.h. sie dürfen nicht ihre Einzelinteressen (z.B. Unternehmer) über das Allgemeinwohl stellen.
- Alle Abgeordneten (also auch die Räte) sind zum Allgemeinwohl pauschal zu vereidigen (Amtseid).
Wenn alles gut läuft, dann nickt das Volk das einfach ab aber wenn ein Rat negativ auffällig wird, dann kann das Folgen haben, denn bei der Wahl kann einem Rat ganz leicht die Zustimmung entzogen werden. Natürlich muss auch zügig gegen Verdächtige ermittelt werden.
Das alles klingt vielleicht erstmal etwas komplizierter aber das muss sich nur einspielen.
Noch ein ganz einfacher Ansatz, um den Kerlen Druck zu machen, bzw. um sie zum guten Führen für Staat, Volk und Menschheit zu motiveren. Ja, auch ein ordentliches Gehalt aber ich denke da vor allem auch an eine knallharte (aber auch menschenwürdige und angemessene) Überwachung, z.B. indem Menschen in Machtpositionen (z.B. in den oben genannten Ämtern) einer umfassenden Vorratsdatenspeicherung unterliegen: Internet, eMail, Geldtransaktionen, usw. No worries, das landet erstmal nur im Computer, wo algorithmisch nach Verdachtsmomenten gescannt wird und nur Verdächtige näher untersucht werden. Dem staatstreuen, volksfreundlichen und gottgefälligen Führer (Minister, Abgeordnete, Ratsmitglied, usw.) kann die Überwachung egal sein. Alleine der Überwachungsdruck hält Gangster fern und sorgt für mehrheitlich gute Führer.
Da kann man sich fragen, was nur der derzeitige Murks soll. Nun, der soll der Lehre dienen: die Mißstände sind zu beheben, das System ist zu verbessern.
Okay, okay, das hier ist vielleicht noch nicht perfekt, das sind erstmal ein paar von guten Experten noch auszuarbeitende Stichpunkte aber ich denke doch, dass sich daraus was machen lassen sollte. (alles imho)
Erweiterung und Verbesserung der parlamentarischen Demokratie
Deutschland braucht eine gute staatliche Kontrollbehörde