Das war offensichtlich wieder mal eine Wahl zwischen 2 Übeln. Die Mehrheit der US Bürger hat sich für das wesentlich kleinere Übel entschieden.
Da wäre ich mir nicht so sicher.
Biden hat sein ganzes Leben lang davon gefaselt Sozialleistungen kürzen zu wollen.
Biden hat den "crime bill" geschrieben und ist damit hauptverantwortlich dafür, dass die USA das Land mit den meisten Strafgefangenen der Welt ist, überproportional Schwarze wegen winziger Drogendelikte.
Bidens Vizepräsidentin Harris war seinerzeit (frag mich nicht wie die Amtsbezeichnung hiess) für die Umsetzung des "crime bill" zuständig und hat das so konsequent im Sinne der privaten Profite der Gefängnisbetreiber umgesetzt, dass selbst Strafgefangene die ihre Strafe abgesessen hatten nicht aus der Haft entlassen wurden, sondern erst nachdem die Anwälte der Strafgefangenen eine gerichtliche Anordnung zur Entlassung erwirkt hatten.
Biden war Vize unter Obama, war massgeblich daran beteiligt, dass die USA ihre Kriegsaktivitäten von 2 auf 7 Staaten ausgeweitet haben und hat BIS HEUTE kein einziges Wort der Reue darüber geäussert, dass er in der Abstimmung zum völkerrechtswidrigen Angriffskrieg im Irak seinerzeit mit "ja" gestimmt hat.
Biden war einer der Hauptverantwortlichen die die Folter in Guantanamo betrieben und ausgeweitet haben, wo unter anderem auch Chelsea Manning gefoltert wurde, obwohl die US-Verfassung den "Whistleblowern" umfassenden Schutz garantiert.
Biden war einer der Haupt-Treiber hinter den Bemühungen der USA Julian Assange in die Finger zu bekommen, bis hin zu so politischen Eklats wie dass die CIA das Flugzeug des Botschafters von Ecuador ausserhalb von US-Territorium zur Landung gezwungen und durchsucht hat, nur weil es ein Gerücht gab Assange könnte dort an Bord sein.
Biden hat schon VOR Beginn vom Wahlkampf WÖRTLICH ausgesagt, dass unter seiner Regierung NICHTS Fundamentales geändert werden wird, insbesondere, dass er das Fracking nicht einstellen will, Kriege nicht beenden will, die Reichen nicht höher besteuern will, usw., usw., usw.
Wie lange soll ich diese Liste weiter führen?
Biden ist seit einem halben Jahrhundert in der Politik und hatte spätestens unter Obama schon mal 8 Jahre Zeit all das zu tun was er jetzt im Wahlkampf versprochen hat, hat aber faktisch das genaue Gegenteil davon gemacht, warum sollte das diesmal anders sein?
Worin liegt der Unterschied zwischen Ausstieg aus dem Pariser-Klimaabkommen und Beitritt zum Abkommen aber erst nach 2050 mit den ersten Schritten anfangen wollen? Zu der Zeit wäre Biden 110 Jahre alt, sprich mit 99% Wahrscheinlichkeit liegt der Zeitpunkt an dem Biden was fürs Klima tun will nach seinem eigenen Tod, was faktisch heisst, er will GAR NICHTS tun, nur so tun als wolle er was tun.
Klar, Trump war und ist eine Katastrophe, aber dass Biden in irgendeiner Form besser wäre würde ich NICHT unterschreiben.
Das siehst du schon alleine daran, dass in Bidens voraussichtlichem Kabinett diverse Republikaner sitzen werden, aber progressiv-Liberale ganz grundsätzlich ausgeschlossen werden.
Pete Buttigieg, der im Vor-Wahlkampf der Demokraten vor Allem dadurch aufgefallen ist, dass er sich vor Ende der Auszählungen selber zum Sieger erklärt hat (kommt dir das bekannt vor?), soll einen Posten in Bidens Kabinett bekommen, Bernie Sanders, der ca. 30% aller Amerikaner hinter sich stehen hat und am Ende der Auszählung die Vorwahl in Iowa gewonnen hat, wird nicht mal in Erwägung gezogen.
Das ist (frei nach Volker Pispers): "Schei**e in verschiedenen Geschmacksrichtungen."