Was willst du denn wirklich wissen?
ich will wissen, wie die linke Theorie, oder DEINE Theorie des menschlichen Miteinander funktioniert, so dass die Menschen ihren Beitrag dazu leisten können, ich und Du und andere auch.
Denn die Liberalen schauen zu, ok. Die Christen schauen nicht nur zu, die Buddhisten schauen auch nicht nur zu. Es gibt so etwas von ThvAquin, Bonhoeffer... Sie haben jedenfalls eine Theorie des Miteinander, die so lalla funktioniert. Die Kapitalisten schauen machmal zu und manchmal nicht. Sie beuten vor allem aus... aber das wissen wir ja alles.
JETZT suche ich danach, wie die Linken nicht nur zuschauen. Dazu brauchen sie eine Theorie des menschlichen Miteinander. Also die Art und Weise, wie sie in der menschlichen Population zusammenleben wollen. Aus der Biologie wissen wir, dass das Konkurrenz-Ausschluss-Prinzip dadurch außer Kraft gesetzt wird, dass sich die Teilnehmer der Population von einander abnischen können und dadurch einen Teil zum Ganzen beitragen. Wie wollen die Linken diese Grundlage des Miteinander schaffen? Das ist die Frage, die wir lösen müssen, wenn wir eine linke Gesellschaft gründen wollen, denn sonst wird sie rechts vorbeiwatscheln. Rechts will ich nicht, daran ist mein Großvater gestorben. Darüber sind wir uns absolut einig.
Darum die Gretchenfrage: Wie schaffen es die Linken, ihre individuellen Beiträge so abzustimmen, damit sie zusammenleben können? Gleichsein reicht dazu nicht, denn dadurch entsteht ja keine Entropie. CSLewis sagt dazu: "Wir werden uns mit Gleichheit kleiden, sie ist jedoch nicht unser Wesen. Das Wesen der Kleidung ist nämlich, dass wir sie ausziehen können. Er meint damit genau das, dass nämlich in der Gesellschaft eine positve Entropie entstehen muss, damit die Leistungen hin und her fließen können. Das kann man als soziologisches Gesetz gelten lassen oder ein Gegenkonzept dazu entwickeln. Für mich gilt das, solange noch niemand ein Gegenkonzept entwickelt hat...
Das soziologische Konzept besagt also, dass wir unseren individuellen Beitrag, unsere individuellen Bedürfnisse, Fähigkeiten, Rechte, Pflichen kennen und wahrnehmen müssen, damit der Leistungsaustausch zum Wohle aller gelingen kann. Gleichheit wäre damit erst einmal in Ordnung, danach müssen wir aber an der Unterscheidung arbeiten, weil wir sonst dem Entropietod anheimfallen, wonach kein Austausch und keine Gemeinschaft mehr möglich ist. Du benötigst nach Luhmann also einen individuellen Beitrag oder ein GEGENkonzept zum Entropietod der Gemeinschaft.
Daher meine ernstgemeinte Frage.
Du kannst daher ein Gegenkonzept zum Entropietod der Gemeinschaft (nach Luhmann ua.) aufstellen ODER Deinen spezifischen Beitrag in die Gemeinschaft einbringen. Den musst Du mir nicht nennen (darum geht es mir nicht) Du musst nur wissen wodurch Du Dich unterscheidest und dadurch die Grenze des Gleichseins definieren. Die Kleidung mit genug Gleichheit haben wir also schon erreicht, jetzt geht es um die Unterscheidung. Das ist alles. Sonst sagt Dir nämlich Bill Gates, dass er gleich ist wie Du und dann fängt das Problem von Neuem an. Du musst ihm also, wenn Du eine funktionierende menschliche Gemeinschaft willst, ein Gegenkonzept zu seiner Gleichheit vorlegen. Das schaffst Du am einfachsten, wenn Du weißt, wie Du Dich dann unterscheiden willst. Was also Dein Beitrag ist.
Habe ich mich jetzt verständlich machen können?
Die Anderen können auch sagen, ob sie es verstanden haben...