Ich denke die Frage kann nur jeder für sich selber beantworten, denn jeder legt Wert auf andere Dienstleistungen und Berufe, weil eben jeder anderes nutzt oder auch konsumiert, wenn es nach mir z.b ginge, sind folgende Berufe überflüssig:
1. Eisdiele, das bekomme ich im Supermarkt viel günstiger und auch mehr und kann in Ruhe zuhause essen.
2. Ordungsamt-Mitarbeiter, mal ehrlich was tun die anderes als Leuten den Tag zu versauen?
3. Luxusartikel-Hersteller, was nur eine kleine Minderheit nutzen kann ist nicht sehr notwendig.
4. Hundesalon, wer kann nicht seinem Hund selber das Fell stutzen? Dafür gibt es genug Zooläden wo man Hundekämme und dgl. kaufen kann.
5. Feinkostläden, das sind alles Produkte, die ich auch im grösseren Supermarkt bekomme, kostet eben dann mal mehr.
Und mir fielen jetzt noch viel mehr unnötige Berufe ein, aber das würde listenmässig dann doch zu lang.
Die Liste ist lustig, weil sie streng individuell ist.
Aber ganz so individuell ist das natürlich nicht gemeint. Mmn ziehlt die Frage darauf ab, was für Berufe gesellschaftlich nutzlos bis schädlich sind. Das sind selbstverständlich alle Spekulationsberufe, dh. alle Berufe die keine Leistung erbringen, der ein legitimes Bedürfnis gegenüber steht.
Preise sind ja nicht an des Bedürfnis gekoppelt, sondern an den Bedarf. Das heißt an die Preisbildung. Nun gibt es zunehmend Berufe zu deren Produkte sich ein Preis bildet, der von Bedürfnissen komplett abgetrennt ist. Wenn das damit verdiente Geld nicht so eine hohe Machtkonzentration zur Folge hätte, dann könnte man darüber schmunzeln und die Leute einfach ihre Wertpapiere verkaufen lassen. Man müsste es ethisch und gesellschafdtspolitisch gar nicht bewerten. Nun sind aber zahlreiche legitime Bedürfnisse ungestillt, und das nicht nur in Afrika. Menschen, welche illegitime Bedürfnisse verfolgen, fallen für die Befriedigung echter Bedürfnisse leider vollständig aus. Darum bildet sich für viele legitime Bedürfnisse kein Markt mehr. Der Markt bildert sich nur noch für Dinge und Dienstleistungen, welche durch Not die Befriedigung erzwingen, also Nahrungsmittel, Kleidung, Wohnen, Waffen, Transportgeräte. Das war schon fast alles.
In der Folge bedeutet das aber, dass alles was freiwillig, ohne direkten Zwang zur Befriedigung, nach und nach ausfällt. Das betrifft Kultur, Bildung, Entwicklung der Persönlichkeit, Wahrheit, Geschichte, mittlerweile sogar schon Sport, Spiel, Freizeitgestaltung, Erhohlung, Spitiualität...
Am Ende bildet sich für legitime, aber unerzwungene Bedürfnisse kein Preis mehr. Das ist nichts anderes als die Argumentation, warum der Kapitalismus die Kultur zerstört.
Daran sind also nicht Hundefrisöre oder Feinkostläden schuld. Im Gegenteil. deren Produkte würden das Geschäft beleben. Die Kulturzerstörung hingegen zerstört letztlich auch das Geschäft. In dem kürzlich geposteten Vortrag von Bazon Brock wird genau dieser Zusammenhang beleuchtet. Das chinesiche Geschäftsmodell, das alleine auf Spekulation und vorgetäuschter Gesellschaft beruht, wird am Ende scheitern, das europäische, welches auf individueller Leistung beruht, hat hingegen Zukunftscharakter. Nur die Spekulation kann das zerstören, nicht der Handel mit Luxus oder Feinkost.