Dazu folgendes, was eher für mich Sinn machen würde ...
Verhandeln statt Waffen liefern: Mit Putin reden
Waffenlieferungen werden den Krieg in der Ukraine nur verlängern. Um ihn zu beenden, sind Verhandlungen nötig – und ein Deal mit Russland.
Verhandeln statt Waffen liefern: Mit Putin reden | https://taz.de/Verhandeln-statt-Waffen-liefern/!5847813/
Mein Lieber, der Artikel stammt vom 5.5. diesen Jahres, und er war schon damals nicht angebracht. Er ist es jetzt noch weniger.
Ich find es sowieso witzig, wenn ein Artikel soetwas schreibt:
Putin sei einmarschiert, weil der Westen schwach sei, heißt es. Das ist Unsinn. Er ist einmarschiert, weil er auf unsere Gleichgültigkeit setzte. Sein Wüten in Aleppo war uns egal. Er hat die Stadt Grosny dem Erdboden gleichgemacht und in Tschetschenien neun Jahre einen brutalen Krieg geführt. Das hat uns hier nicht wirklich interessiert. Diese Gleichgültigkeit musste er als Einladung verstehen, genauso weiterzumachen.
...nur um im gleichen Atemzug an genau diese Gleichgültigkeit zu appellieren:
Putin wird diesen Krieg nicht verlieren. Er wird sich die Ostprovinzen holen und die Landzunge zur Krim. Dieses Ziel wird er erreichen. Entweder mit sehr viel Blutvergießen – oder etwas weniger. Unsere Sanktionen treffen die russische Bevölkerung, aber nicht die russische Armee. Diese ist ein Staat im Staat, mit eigener Energieversorgung und nahezu unendlichen Ressourcen.
Daher wäre es richtig, mit ihm zu verhandeln und, ja – einen „dreckigen“ Deal vorzuschlagen: Anerkennung der Krim und der Ostprovinzen auf der Basis von Minsk II. „Neutraler Schutzstatus“ für die Ukraine, Finnland und Schweden. Neutral im Sinne von: keine Stationierung von Nato-Truppen und Angriffswaffen. Schutzstatus im Sinne von: Sollte er angreifen, tritt sofort der Bündnisfall ein. Putin hätte dann keine Raketen „vor der Nase“, die „neutralen Staaten“ hätten den Schutz der Nato.
Dabei gilt als gesichert:
- Putin ist in Donezk gescheitert, und dabei, Luhansk wieder zu verlieren - auch dank westlicher Waffen
- Putin ist auf dem Weg nach Odessa gescheitert und jetzt dabei, auch Kherson zu verlieren - auch dank westlicher Waffen
- die russischen Truppen haben einen Monat lang an Artillerie herausgehauen, was ging, in der Annahme, man habe ja "unendlich Resourcen" - nur dass man damit die eigene Artillerie extrem abgenutzt hat, bis zum Reparaturbedarf, und die Ukraine dafür mit ihren HIMARS-Schlägen (wieder westliche Waffen) auf die riesigen Munitiionslager und Nachschubwege den Russen ihre einzig wirksame Waffe genommen haben
- die Russen hatten nie wirklich Lufthoheit über der Ukraine, schon gar nicht derart, wie die NATO das im Kosovo-Krieg hatte - ebenfalls dank westlicher Waffen
Und das ist das, was du nicht wahrhaben willst: die Ukraine hatte eine Chance, diesen Krieg zu gewinnen, und sie macht derzeit das Beste draus.
Putin ist nicht unschlagbar.
Die Ukraine wird sich nicht nur den Donbass, sondern auch die Krim zurückholen.
Und das ist gut so.