Verrückt: Deutschlands Stromerzeugung ist klimaschädlicher denn je
Es klingt absurd: Die Energiewende macht Deutschland zum Klimasünder. Zurzeit ist die Stromerzeugung des Landes CO2-intensiver als jene von Indien, Südafrika und China. Der Grund: Deutschland produziert seinen Strom zunehmend mit Kohlekraftwerken, und die sind eben besonders klimaschädlich.
Stefan Beig 2. Dezember 2022 21:07
Die Windturbine steht still, das Kohlekraftwerk nicht: Sein Anteil an der deutschen Stromerzeugung wächst gewaltig.Getty
Deutschlands Energiewende ist nicht nur teuer, sie steigert darüber hinaus den CO2-Verbrauch des Landes, und das in einem Ausmaß, das selbst Energieexperten fassungslos macht. „Deutschland verbrennt eine Menge Kohle“, stellte kürzlich Javier Blas, Kolumnist für Energie und Rohstoffe bei Bloomberg, auf Twitter fest. Die Verbrennung von Kohle macht zurzeit zirka 45 Prozent der gesamten Stromerzeugung Deutschlands aus. Dafür nennt der Energieexperte mehrere Gründe. Einer davon ist: „Der Wind weht nicht mehr.“
Der Wind bläst nicht mehr, der Kohle-Anteil wächst
Deutschland hat enorme Summen in Windenergie gesteckt, doch der Wind lässt Deutschland zu dieser Jahreszeit im Stich. Das Ergebnis: Deutschlands Energieverbrauch ist möglicherweise so CO2-intensiv wie noch nie, denn den Strom gewinnt das Land nun primär durch Kohle. In einer deutschen Kilowattstunde (kWh) steckt zunächst einmal vor allem Kohle – und dann kommt lange nichts:
Aus welchen Quellen speist sich eine deutsche Kilowattstunde Strom? Am 29. November um 10 Uhr sah das Ergebnis so aus.
„Das nenne ich Klimaheuchelei“
Das hat massive Konsequenzen für den CO2-Verbrauch.
Die Kohlenstoff-Intensität des deutschen Stroms ist „auf verrückte 745 Gramm (Gramm CO2 pro KWh) gestiegen“, sagt Blas. „Das ist höher als in Südafrika und in Indien.“
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