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Nein, das ist komplett falsch.....Die Frage lautet also, wann entsteht dann Rechtsradikalität? Politisch gesehen entsteht sie immer dann, wenn eine gewisse Majorität aus der Bevölkerung ihren Unmut über gewisse Zustände Luft macht. Richtig? ...
Erstens hat die ganze rechtsextreme Bewegung in Deutschland keine "Majorität", sondern ist trotz des Gebrülls "Wir sind das Volk" eben nicht das Volk, sondern nur ein kleiner Teil davon. Gerne freut man sich über 20% Zustimmung für die AfD, ich finde das folgerichtig, nur sollte man über den Jubel nicht vergessen, dass es offensichtlich noch 80% Ablehner gibt.
Zweitens hat in Deutschland der Unmut der Bevölkerung durchaus auch schon zu Linksradikalität geführt.
Drittens ist der Zustand unserer Gesellschaft aktuell nicht vom Unmut "der Bevölkerung" gekennzeichnet. Vielmehr sind es einzelne Hetzzellen, wie die des frustrierten und rachsüchtigen weil geschassten Julian Reichelt, oder intellektuelle Äußerungen, die von den Adressaten dem Sinn nach so gut wie nicht erfasst werden, wie etwa die pointierten Angriffe aus der Feder eines Roland Tichy.
Dein Versuch, den Rechtsextremismus als legitime und nachvollziehbare Folge eines Unmuts der Gesamtbevölkerung darzustellen ist entweder im Ursprung kindliche Naivität oder geheuchelte Rhetorik.