Das Wallstreet Journal bezeichnet Merkel inzwischen als die schlechteste Kanzlerin Deutschlands seit der Nachkriegszeit. Die Medien schissen sich gerade auf Merkel ein scheinbar wird die Hetzjagd eröffnet.
http://www.wallstreet-online.de/nac...-die-welt-ruecktritt-merkel-totengraeberin-eu
UK ist eine Filiale der USA und Merkel wird gegenüber England insofern spuren müssen.
Im Übrigen ist es grotesk und unglaublich was für Blödsinn in der Presse steht und wie inkompetent über die Folgen des BREXIT gesprochen wird.
Einfach einmal zur Erinnerung:
Was man heute sicher sagen kann: Grossbritannien wird nicht aus seinen Wirtschaftsbeziehungen hinauskatapultiert. Wer solchen Alarmismus betreibt, ist politisch unredlich oder inkompetent. Politiker und Journalisten sollten jetzt wieder vermehrt die regulatorischen «Fundamentals» der heutigen Weltwirtschaft studieren. Die sind nämlich multilateral auch ohne EU-Binnenmarkt wirksam und viel stärker auf den freien globalen Güterverkehr ausgerichtet als etwa in den 1990er-*Jahren. Diese globalen Spielregeln verstecken sich hinter Kürzeln wie WTO, Gats, TRIPS, FSB, OECD und weiteren multilateralen Abkommen. Über 90 Prozent des europäischen Wirtschaftsverkehrs ist durch diese Abkommen konsolidiert. Sie gelten auch ohne die Regeln des EU-Binnenmarkts.
Man muss dieses zur Selbstverständlichkeit gewordene Regelsystem der Weltwirtschaft jetzt zur Situationsanalyse in Erinnerung rufen, um die Folgen eines Austritts Grossbritanniens aus der EU abzuschätzen.
Da sind erstens die Handelsregeln der Welthandelsorganisation (WTO). Sie garantieren den freien Handel Grossbritanniens. Über 95 Prozent unseres Handelsverkehrs ist WTO-konsolidiert. Das heisst, dass beim Austritt aus dem EU-Binnenmarkt kein Land die Zölle erhöhen oder nicht tarifarische Handelsschranken errichten könnte.
Da sind zweitens die Regeln des multilateralen Dienstleistungsabkommens Gats im Rahmen der WTO, die den freien Zugang zum Beispiel zu den Versicherungs-, Telecom-, Verkehrs- und weitgehend auch den Finanzmärkten sicherstellen. Dieser Verkehr ist beim Wegfallen der Dienstleistungsfreiheit des EU-Binnenmarkts nicht gefährdet.
Da ist drittens das multilaterale Abkommen über die Anerkennung des geistigen Eigentums TRIPS, das die Rechte an Patenten und Marken sowie alle Urheberrechte abdeckt und keine Abschottung der Kulturmärkte zulässt.
Da sind viertens die umfangreichen Regeln des Financial Stability Board (FSB) und des Basler Ausschusses, welche die Bankensicherheit auf einem Minimalstandard von Eigenmitteln zwingend vorschreibt. Auch sie haben nichts mit der EU-Mitgliedschaft zu tun. Da sind im Weiteren die neuen Regeln der Steuererfassung, die von der OECD (mittels schwarzer Listen) durchgesetzt werden, wie etwa der Automatische Informationsaustausch von Steuerdaten (AIA), die faire Konzernbesteuerung (Beps), die Geldwäscherei-Überwachung Fatca und viele, viele mehr.
Dank dieser multilateralen Regeln bleibt Grossbritannien auch nach dem EU-Austritt im Weltmarkt. Es wird aber keine Personenfreizügigkeit mehr gewähren. Diese war matchentscheidend bei der Brexit-Abstimmung. Sofern die EU nicht neue Konzessionen macht, wird das Land wahrscheinlich in Zukunft ein selektives Greencard-Zuwanderungssystem anwenden, wie es englischsprachige Länder wie die USA, Kanada und Australien bereits lange mit Erfolg praktizieren.
Wahrscheinlich wird die verbleibende britische Industrie mit etwas mehr Kosten für die Zertifizierung und europaweite Konsolidierung von Normen rechnen müssen. Das wäre beim Wegfall der Bilateralen auch in der Schweiz der Fall. Ein grosser Teil der britischen Industrie ist aber längst abgewandert - nicht wegen der EU, sondern wegen des schlechten Bildungssystems und der fehlenden Berufsbildung im Land.
Insofern ist es eine Schlamperei sondergleichen der EU, dass man den Weckruf der missratenen Personenfreizügigkeit kein Gehör bietet. Mit einer Schutzklausel, damit kein Exodus bei der Einwanderung entstehen kann, gefährdet man den Grundsatz der freien Personenfreizügigkeit nicht, jedoch hätte Cameron etwas im Sack gehabt, damit man den BREXIT in der Bevölkerung hätte verhindern können ohne groß Federn zu lassen. Die EU leidet offenbar an einem Alkoholiker, der offenbar kein diplomatisches Geschick hat und vermutlich viel zu wenig Kompetenz um überhaupt eine seriöse Analyse vornehmen zu können.
BG, New York