Es gibt keinen "Freien Menschen" und demnach ist ein so postulierter "Grundgedanke" ideologisches Gewäsch.
Der Mensch ist ein gesellschaftliches Wesen und immer innerhalb der gesellschaftlichen Rechte und Pflichten gefangen. Ausbruch bedeutet Asozialität.
Das Betrachtungsfeld sozialistischer Politik war die Gesamtgesellschaft, nicht das bisweilen enttäuschte Individuum. So sollte vernünftige Politik auch aussehen.
Pervers ist, wenn ein zu Berufsabschluss, würdigem Leben, Achtung und Respekt geführter Arzt und Bürger seine Patienten im Stich lässt um im Westen fürs dreifache Geld zu arbeiten.
Das ist Hirnscheizze blödester Art.
Ich sehe das fundamental anders.
Für mich ist die Freiheit, sowie das Individuum und dessen Eigenverantwortlichkeit die fundamentale Notwendigkeit einer erfolgreichen und moralisch guten Gesellschaft. Deshalb bin ich auch für ein grundlegend marktwirtschaftliches System, indem Wettbewerb herrscht und die Möglichkeit besteht nach der eigenen Erfüllung zu streben (Möglichkeit ist hier nicht gleichbedeutend mit Anrecht darauf).
Konsequenziell ist auch das von dir beschriebene Streben des Arztes für mich moralisch und gesellschaftlich in Ordnung. Ärzte sind in der Regel mit die leistungsfähigsten Individuen und in einer freien Gesellschaft daher auch ökonomisch ziemlich erfolgreich. Danach zu streben, einen gewissen ökonomischen Status zu erreichen, bei gleichzeitiger Erfüllung einer bedeutenden Dienstleistung ist richtig, kann aber natürlich auch abgelehnt werden. Deswegen haben wir "Ärzte ohne Grenzen" und ähnliches. Der Vorteil der freien Gesellschaft ist die individuelle Entscheidung.
Es ist letztlich das Versagen der Gesellschaft aus der die leistungsfähigen Individuen emmigrieren, dass sie es nicht geschafft hat, ein System zu errichten, in der auch für die Leistungselite ein entsprechender Anreiz vorhanden ist, dauerhaft zu bleiben.
Die primäre (nicht ausschließliche) Betrachtung eines Gesellschaftssystems sollte immer das Individuum und vor allem die massive Varianz der Individuen sein.