naja deserd
ich denke das Problem ist m.E. nen anderes. Dadurch das Anarchie permanent mit Chaos und Regellosigkeit dargestellt wird, kommen eben Spacken aus ganz anderen Ebenen um sich da dann zu tummeln. Wie eben die Pornoverkäufer.
Ne Abgrenzung ist natürlich schwierig, weil eben keine durchgehende Idiologie hinter der Anarchie steckt, somit es extrem schwierig ist zu sagen, hey, du hast hier nix verloren. M.E. in dem Fall der FFF nur an einem Punkt fest zu machen, eben daß die Gastgeber sagen, woll`n wir nicht ... und daran hat man sich zu halten oder sich zu verpissen. Die eigene Freiheit endet halt an der Freiheit des anderen und logisch ist das Zuhause der Bewohner des Bethaniens eben ihr Ding, ihre Freiheit und ihre Grenze und da endet halt die Freiheit der FFF`ler. Schade, daß diese ansich völlig klare Position eben mehrheitlich nicht kapiert wurde.
Soweit ich gehört habe, waren z.B. die Vorträge von Bernd Drücke (graswurzelrevolution) und von Jürgen Mümken, postanarchismus ... klasse und inhaltlich stark, dagegen muß Anarcha Feminismus ein absolutes Desaster gewesen sein ... nichtmal Emma Goldmann kam zur Sprache, es wurde nur blablabla gebracht (Einschätzung von jemanden, den ich seeeeeeeehr gut kenne und auf deren Meinung ich seeeeeehr viel wert lege
)
Aus meiner Sicht ist das echt richtig schlecht und oberübel, dass das SO gelaufen ist ..!! - Also im Ernst, ich hätte mich ja so dermaßen geärgert, wenn ich - den für mich weiten teuren Weg - da hingefahren wäre und dann der Kongress wegen sowas (!!!!???<<<||<????<<).
Wirklich wegen "Porno" und "Pornoverkäufer" .... nimmt doch mal diese "Worte" in deinen |Brain|, und dann wirst du hoffentlich erkennen, dass diese "Worte" im Prinzip "nur" die rhetorischen Waffen spezieller etablierter Bürgerklassen sind (--> das wäre also ein aufzubereitendes und sehr wichtiges Thema)
Es ist ja freundlich und generös, wenn die Bethanier für die Veranstaltung ihr Haus bereitstellen. - Unabhängig davon, ob mensch die Rhetorikwaffe "Porno" mag oder nicht mag, gut oder schlecht findet, hätte ich mir doch wenigstens gewünscht, dass die Bethanier vielleicht hätten doch einmal ihre in bürgerlicher Verklemmtheit geerdeten Aversion hätten ablegen können.
Solang da keine_r zu Sex und Vergewaltigung gezwungen wird, wäre das aus meiner Sicht ok.
Diese echte oder auch nur bürgerlich-ideale Vorzeige-Haltung der Bethanier wird ihre selben Probleme wirklich nicht lösen .... .. aber leider umso mehr ein weiterer fetter Minuspunkt für Zukunft der Arnarchoszenen
Zum "Problem" der Anarchoszenen: das ist überhaupt nicht der angebliche Vorwurf von Chaos und Regellosigkeit, sondern das wachsende Misstrauen aus ihrem Umfeld, dass sie leider weiterhin durch ihr Gebaren füttern - gepaart mit weiteren tiefergehenden Deffekten, die aus der Unfähigkeit (oder aus dem Nichtwollen) der Kommunikation mit eben diesem Umfeld (das eben aus Interessenten oder Symphatisanten besteht) entsteht.
-- Möglicherweise gibt es da überhaupt keine Lösung, vor allem wenn man meint, man dürfe nicht mit offenen Karten spielen. - Es ist wie gesagt, auch ganz und gar nicht nur das Problem von Anarchos, sondern in "vielen linken Kreisen" und auch sonst ganz gesellschaftsweit virulent - auch in der ganz großen Politik.
Der Vorwurf von Chaos und Regellosigkeit ist ein Vorwurf aus der Bilderwelt des "Bürgerlichen Ideals" - das sich im Prinzip selbst völlig verhöhnt. Solche wie echte und faire Anarchos brauchen bzw bräuchten sich mit sowas überhaupt nicht zu belasten - wozu auch, denn "Chaos und Regellosigkeit" dringen in jede gesellschaftliche Sphäre ein, die sie gerade brauchen - oder die Realität gerade nicht anders bewältigen können. - Das geht schon mal eindeutig ins Leere.
Wenn jemand damit ein Problem hat, dann wohl deshalb, weil er, sie "das Problem haben will" (ist immer eine schöne Ausrede). ... Schau doch in die Sphäre aus Gesellschaft-Wirtschaft und Politik: du wirst es überall erkennen. = Gerade deswegen sind diese Vorwürfe letztlich im Prinzip "stumpfer Schnaps" (Schnaps = Feuerwasser = das wurde gebraucht, um Indianer blind zu machen ... wozu wohl ...)
Es bleibt es also die Frage: wollen die Anarchoszenen genauso arbeiten wie die Gesamtgesellschaft mit verdeckten Karten und Geheimwissen, natürlich ein paar Parameter alternativer (ich nehm jetzt wieder die Excel-Tabelle) ...?
gruss, deserd