Nicht Deutschland hat profitiert, sondern die anderen Spekulanten. Alle Daten, welche die Situation der Bevölkerung beschreiben weisen nach unten: Vermögen, Einkommen, Bevölkerungsanteil, Bildung, Krankenstand...
Und inwiefern ist das die Schuld von Mario Draghi? Die EZB hat laut Statut nur eine Aufgabe: Die Stabilität der Währung zu gewährleisten. Das hat Draghi perfekt umgesetzt. Wäre ein neoliberaler Klappspaten wie Bundesbankpräsident Weidmann an seiner Stelle gewesen, der hätte den Euro den Spekulanten zum Fraß vorgeworfen denn der Markt hat ja bekanntlich immer Recht. Und dann?
Der Euro wäre implodiert, die Länder hätten ihre alten Währungen wieder und die neue DMark würde gegen alle Währungen der Welt raketenartig aufwerten. Dann stünde die Währung nicht mehr bei 1,20 zum Dollar sondern 1,60 -1,70. Deutsche Produkte würden sich im Ausland drastisch verteuern und mindestens ein Drittel der exportorientierten Firmen wären binnen weniger Wochen Pleite. Höhere Zinsen gäbe es trotzdem nicht denn insolvente Firmen fragen keine Kredite nach, aber diejenigen, die dann noch einen Arbeitsplatz haben, können sich immerhin über sinkende Importwarenpreise freuen.
Die Probleme die Du ansprichst sind ohne Zweifel vorhanden aber weder ist Draghi daran schuld noch kann irgendein anderer Notenbankpräsident sie lösen. Die nötigen Werkzeuge besitzt eine Notenbank schlicht nicht. Dazu wäre eine koordinierte Lohnstückkostenpolitik in der Eurozone nötig, aber da traut sich kein Politiker ran.