Das ist Quark! Wer den Kapitalismus verstanden hat, dem ist auch klar, dass es nur weniger Korrekturen bedarf, um Kernfehler nachhaltig zu beseitigen.
Ein Beispiel, wie man deutlich das System stabilisieren könnte, wäre eine jährliche Vermögenssteuer von 2% auf das Kapitalvermögen, das Immobilienvermögen und das Anlagevermögen - die Einnahmen aus dieser Steuer müssten nur konsequent zur Umverteilung genutzt werden.
Gerade wer die Expotentialfunktion kennt, wird auch mathematisch verstehen, dass eine solche Vermögenssteuer Fehlentwicklungen des Systems dramatisch korrigieren kann!
Der Zins ist kein Fehler, sondern notwendiger Bestandteil des Systems. Zins ist die Antwort auf die Frage, was es kostet, Geld zu leihen. Diese Frage ist gut, und die Antwort auch. Der Zins ist also auch nicht der Fehler im System - der Fehler im System liegt vielmehr darin, dass das aktuelle System eine Vermögensakkumulation ermöglicht, ohne dass dagegen wirksame Gegenmaßnahmen im System enthalten sind. Schon eine moderate jährliche Vermögenssteuer von 1-2% würde das dramatisch verändern, und die Lücke im System schließen.
Dabei ist es sogar relativ egal, ob man die Einnahmen aus dieser Vermögenssteuer tatsächlich für soziale Zwecke einsetzt, oder für sonstige Investitionen des Staates.
Leider ist systemisches Denken nicht sonderlich weit verbreitet - das ist ein Bildungsproblem! DA sollte man investieren - dann kämen politisch auch Mehrheiten zustande, um die Lücken im derzeitigen System sinnvoll zu schließen.
Die Idee, dass man Fortschritt ohne Kapitalismus sinnvoll organisiert bekommt - die halte ich für äußerst fragwürdig. Es gibt kein erfolgreiches Vorbild für so etwas. Kapitalismus als Wirtschaftssystem hingegen hat uns die letzten 150 Jahre extrem erfolgreich nach Vorne gebracht! Jetzt müssen nur die wenigen Lücken noch geschlossen werden, die derzeit seine soziale Rolle außen vor lassen. Wenn das gelingen sollte, wird für die nächsten Jahrtausende der Kapitalismus das Erfolgsmodell bleiben!
Natürlich ist es Quatsch, was er schreibt, was einfach daran liegt, dass er ein Dogmatiker eines Freigeldsystems ist, von dem er weiß, dass es niemals umgesetzt werden kann. Daher lässt sich leicht aus dem Elfenbeinturm des erhabenen Wissenden alles andere als Teufelszeug und Ketzerei abtun. Eine Verbesserung des Kapitalismus bzw. Umleitung macht übrigens genau das AH-Modell:
Was ist die Grundidee des Alternative-Hegemonie-Modells (AH-Modell)?
Das AH-Modell ist eine Evolution des bisherigen internationalen Politik-und-WirtschaftsSystems. Es entwickelt dieses weiter, behält bestehende Strukturen bei und leitet negativ wirkende Dynamiken um. Das AH-Modell erzieht Staaten, als auch Unternehmen zu einem werthaltigen Verhalten. Es belohnt dieses Verhalten und bestraft negative Abweichungen.
Durch diese Anreize ist positives Verhalten profitabel und nachhaltig. Dabei macht sich das AH-Modell die gleichen Kräfte zu nutzen, die in einem kapitalistischen System herrschen, leitet sie aber in eine neue Richtung: Aus der unsichtbaren Hand des Markts, wird die unsichtbare Hand der Erziehung.
Dieses gelingt über eine Bündelung der technologischen Forschungs- und Entwicklungsarbeit in neueingerichteten Technologiezentren. Besagte Technologiezentren bündeln wissenschaftliche Kompetenz, entwickeln und testen nachhaltige Technologie zur konkreten Nutzung in den Mitgliedsländern. Die Produktion und Verteilung übernehmen kooperierende Unternehmen, die weiter nach marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten tätig sind. Umgesetzt und finanziert wird das AH-Modell über einen AH-Fonds. Der AH-Fonds wird Eigentümer und Marktteilnehmer. Er übernimmt die Rolle eines nachhaltigen Superkonzerns, der durch einen Vorstand, analog einer Aktiengesellschaft, geleitet wird. Kontrolliert wird der AH-Fonds-Vorstand durch ein Gremium („Aufsichtsrat“), das sich aus Mitgliedern einzelner Länder zusammensetzt und den nationalen demokratischen Instanzen sowie der Geberkonferenz zur Rechenschaftslegung verpflichtet ist.
Die entwickelten Technologien werden nur den Märkten jener Staaten zur Verfügung gestellt, die ein positives und nachhaltiges Verhalten („Mindestkriterien“) aufzeigen. Die Erfüllung der Kriterien ist auch Voraussetzung, um am AH-Fonds beteiligt zu werden. Besagte Kriterien (z.B. Menschenrechte, Pressefreiheut, soziale Standards usw..) werden stetig überwacht. Staaten, die sich den Kriterien verweigern werden vom technologischen Fortschritt ausgeschlossen, aber indirekt durch die unsichtbare Hand der Erziehung zur freiwilligen Anpassung ermuntert. Dadurch, dass Nationalstaaten, Warenwirtschaftssysteme oder kulturelle Besonderheiten erhalten bleiben, ist von einer allgemeinen Akzeptanz der Bevölkerung auszugehen, die wiederum für ihr positives und friedliches Verhalten belohnt wird.
Die Finanzierung erfolgt über eine prozentuale Abgabe des Bruttosozialproduktes. Weitere Einnahme rühren durch Lizenzvergaben. Der AH-Fonds vergibt Nutzungs- und Produktionslizenzen an kooperierende, Kriterien einhaltende Unternehmen gegen Entgelt. Die Unternehmen beliefern die festgelegten Märkte. Sie werden bei diesen Produkten reglementiert. Damit werden nachhaltige Technologien und der Fortschritt über bekannte Vertriebswege eingestreut.
Durch die reine Marktmacht des AH-Fonds, sowie Exklusivität, werden bestehende Unternehmen zur Kooperation hin erzogen. Diese Marktmacht wird auch für die Beschaffung von Ressourcen (Wissenstransfer, Personal usw.) eingesetzt. Für Staaten und Unternehmen gilt gleichermaßen: Sie werden sich weiter egoistisch verhalten und einen maximalen Nutzen für sich herbeiführen wollen. Nun aber, verheißt positives Verhalten, d.h. Kooperation und Erfüllung der Kriterien, Profitmaximierung und maximalen Nutzen. Daher passen sich Staaten und Unternehmen großenteils freiwillig an. Die Kräfte des Marktes werden in eine positive Richtung gelenkt. Die unsichtbare Hand der Erziehung wirkt und sie ist das zentrale Element des AH-Modells.
Durch dieses werthaltige Verhalten und der Entwicklung des Fortschrittes sollen die zentralen Probleme des Planeten gelöst oder zumindest eingedämmt werden. Diktaturen und Autokratien werden langfristig zum Auslaufmodell. Es entsteht eine neue Weltgemeinschaft, die auf kulturelle Besonderheiten Rücksicht nimmt und trotzdem zukunftsgewandt ist. Eine alternative Hegemonie, die zum Guten erzieht.
Quelle:
www.understandandchange.com