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Demonstranten stoppen Sarrazin-Lesung in Berlin - "Wir beugen uns dem Meinungsterror"

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New York

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Nur es handelt sich wohl nicht mal um Sarrazins Meinung, sondern einzig und allein um Verkaufszahlen für ein Buch mit falschen Behauptungen. Meinungsfreiheit hat auch dann Grenzen, wenn man andere Menschen diskriminiert und beleidigt.

Nein, da bin ich nicht einverstanden. Das Recht der Meinungsäußerungsfreiheit ist höher zu gewichten als eine Beleidigung. Und ob Sarazin Unwahrheiten, Wahrheiten oder Halbwahrheiten erzählt ist Nebensache und subjektiv. Nenne mir einen Politiker, und ich nennen Dir umgehend Unwahrheiten, welcher dieser verbreitet hat.



Demonstrationen sind verfaasungsrechtlich geschützt und damit keine Verhöhnung..

Ich behaupte auch nichts anderes. Die Verhöhnung findet nicht statt, weil man demonstriert und Unmut verkündet, sondern weil man einem anderen die Meinungsäußerungsfreiheit einschränken will, notabene eine verfassungsrechtliches Grundrecht. Im Übrigen eines der wichtigsten Grundrechte.

BG, New York

Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst.

Voltaire
 
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New York

Deutscher Bundespräsident
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Das würde bedeuten, dass Beleidigung nicht strafbar wäre.

Nein, wie begründest Du so einen Umkehrschluss?

Was ich damit konkret meine: Die Meinungsäußerungsfreiheit ist verfassungsmäßig höher zu gewichten, als eine Beleidigung, welche diese Meinungsäußerungsfreiheit unterbinden könnte. Dies ändert überhaupt nichts daran, dass die Beleidigung (i.Ü. ein Antragsdelikt und nicht ein Offizialdelikt) strafbar wäre. Dies heißt in diesem Fall: Sarazin soll seine Meinung verkünden können, wie auch die Schreihälse auf der anderen Seite. Ich persönlich bin ohnehin der Meinung, dass Sarazin in vielen Punkten Recht hat und man die guten Anstöße endlich wahrnehmen sollte. Man kann ja selektive Punkte wählen und diesen "Genscheiß" abhaken und nicht ständig zum Anlass nehmen, dass alles andere automatisch auch falsch sein müsste. Mit einer Diabolisierung von Sarazin kommen wir nicht weiter.

BG, New York
 

imho

Deutscher Bundeskanzler
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Nein, wie begründest Du so einen Umkehrschluss?

Jede Beleidigung ist eine Meinungsäußerung.

Was ich damit konkret meine: Die Meinungsäußerungsfreiheit ist verfassungsmäßig höher zu gewichten, als eine Beleidigung, welche diese Meinungsäußerungsfreiheit unterbinden könnte. Dies ändert überhaupt nichts daran, dass die Beleidigung (i.Ü. ein Antragsdelikt und nicht ein Offizialdelikt) strafbar wäre.

In dem Artikel heißt es:

(1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.
(2) Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre.
(3) Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei. Die Freiheit der Lehre entbindet nicht von der Treue zur Verfassung.
(Hervorhebung von mir)
http://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_5.html

Demnach wird das Recht auf freie Meinungsäußerung dem Recht der persönlichen Ehre untergeordnet. Du kannst Dich also bei einer Beleidigung nicht auf das Recht auf freie Meinungsäußerung berufen.

Die Meinungsäußerungsfreiheit ist verfassungsmäßig höher zu gewichten, als eine Beleidigung, welche diese Meinungsäußerungsfreiheit unterbinden könnte.

Wie kann eine Beleidigung eine Meinungsäußerung unterbinden?


Dies heißt in diesem Fall: Sarazin soll seine Meinung verkünden können, wie auch die Schreihälse auf der anderen Seite.

Da sind wir einer Meinung. Wobei Sarrazin eine Lautsprecheranlage zur Verfügung hatte

Ich persönlich bin ohnehin der Meinung, dass Sarazin in vielen Punkten Recht hat und man die guten Anstöße endlich wahrnehmen sollte.

Auch Du hast das Recht auf freie Meinungsäußerung. Dieses Recht wird nämlich genau wie bei Sarrazin nicht dadurch eingeschränkt, dass diese Meinung falsch ist.

Man kann ja selektive Punkte wählen und diesen "Genscheiß" abhaken und nicht ständig zum Anlass nehmen, dass alles andere automatisch auch falsch sein müsste. Mit einer Diabolisierung von Sarazin kommen wir nicht weiter.

Auf diesem "Genscheiß" baut aber seine ganze Argumentation auf; ohne ihn hätte das Buch keine Aufmerksamkeit gefunden. Die Diabolisierung arbeitet ihm zu. So kann er sich als Opfer aufführen. Es hat schon seinen Grund, dass man die Polizei nicht gerufen und gezeigt hat, wer die Macht auf seiner Seite hat. Eigentlich hätte er die Störer für ihren Einsatz bezahlen müssen.

Sarrazin hat keineswegs eine Diskussion initiiert. Er hat vielmehr die längst angelaufene Arbeit durch Polarisierung erschwert.
 

Kaffeepause930

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Nur es handelt sich wohl nicht mal um Sarrazins Meinung, sondern einzig und allein um Verkaufszahlen für ein Buch mit falschen Behauptungen. Meinungsfreiheit hat auch dann Grenzen, wenn man andere Menschen diskriminiert und beleidigt. Demonstrationen sind verfaasungsrechtlich geschützt und damit keine Verhöhnung. Unmutsäußerungen gibt es auch in jeden Fußballstadion und verstößt gegen keinerlei Verfassung. Wer eine Veranstaltung durchführt hat Hausrecht und ist auch für die Durchführung verantwortlich. Randalieren beispielsweise Fußballfans, wird auch der Verein der Heimrecht hat zur Verantwortung gezogen. Wenn also Welche glauben Sarrazine mit seinen teilweise menschenverachtende Falschaussagen ein Forum geben wollen, sind sie als erstes für die Durchführung verantwortlich. Selbst wenn ein kleiner Verein eine Kirchweih mit Blasmusik durchführt, ist dieser für Sicherheit verantwortlich und braucht eben Security.

Lese ich da etwa so etwas wie Neid heraus? Bist Du sauer darüber, daß deine Meinung nicht bestsellerfähig ist? Zeig mir mal die Stelle im Buch, wo er Menschen diskriminiert und menschenverachtende Falschaussagen gemacht hat. Das müßte doch, sofern Du das Buch selbst tatsächlich auch gelesen hast, eine deiner leichtesten Übungen sein. (Bitte mit Kapitel und Seitenangabe) Danke. :winken:
 
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Uwe O.

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Vielleicht singen Menschen die deutsche Nationalhymne ja deswegen nicht mit, weil sie davon ausgehen gar keine Deutschen zu sein....

???????????

Thema waren tükische Fußballspieler, die in der deutschen Nationalmannschaft spielen und es nur deshalb dürfen, weil sie Deutsche sind. Und sei es durch hinterhergeworfene deutsche Staatsangehörigkeit.

Uwe
 
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In dem Artikel heißt es:

(1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.
(2) Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre.
(3) Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei. Die Freiheit der Lehre entbindet nicht von der Treue zur Verfassung.
(Hervorhebung von mir)
http://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_5.html

In dieser Anmerkung liegt ein wesentlicher Fehler.

Ich kann sagen im Rahmen der Meinungsfreiheit: alle Samoaner sind dick und Dicke gehören nicht nach Deutschland. Das ist Rassismus und dämlich aber nicht strafbar, sogar durch die Meinungsfreiheit gedeckt.

Das wichtige an der Einschränkung ist der Begriff persönlich , denn Ehre ist eine persönliche Eigenschaft. Wer persönliche Eigenschaften diskreditiert ist mit seinem Verhalten nicht mehr durch die Meinungsfreiheit gedeckt. Also der Ausspruch: Ali K. ist ein doof, weil er Türke ist, ist rassistisch und nicht durch die Meinungsfreiheit gedeckt. Deshalb sogar strafbar.

Dessen sind sich viele bewusst, Sarrazin auch.
 
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Wer verbreitet denn gleich einen solchen Horraror, dass die Ausländer ausreißen müssen?

Oder meintest Du ausreisen?


Uwe

Was ist ein Horraror? Ich bin kein Deutscher und verstehe den Sinn nicht. Vielleicht eine Bildungslücke. (?)

Keine Ahnung....

Ist damit vielleicht " Horror " gemeint? :)
 

busse

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Jede Beleidigung ist eine Meinungsäußerung.


Demnach wird das Recht auf freie Meinungsäußerung dem Recht der persönlichen Ehre untergeordnet. Du kannst Dich also bei einer Beleidigung nicht auf das Recht auf freie Meinungsäußerung berufen.



Wie kann eine Beleidigung eine Meinungsäußerung unterbinden?

Da sind wir einer Meinung. Wobei Sarrazin eine Lautsprecheranlage zur Verfügung hatte

Auch Du hast das Recht auf freie Meinungsäußerung. Dieses Recht wird nämlich genau wie bei Sarrazin nicht dadurch eingeschränkt, dass diese Meinung falsch ist.

Auf diesem "Genscheiß" baut aber seine ganze Argumentation auf; ohne ihn hätte das Buch keine Aufmerksamkeit gefunden. Die Diabolisierung arbeitet ihm zu. So kann er sich als Opfer aufführen. Es hat schon seinen Grund, dass man die Polizei nicht gerufen und gezeigt hat, wer die Macht auf seiner Seite hat. Eigentlich hätte er die Störer für ihren Einsatz bezahlen müssen.

Sarrazin hat keineswegs eine Diskussion initiiert. Er hat vielmehr die längst angelaufene Arbeit durch Polarisierung erschwert.

Wenn unmotiviertes Niederbrüllen hier zu einer Meinungsäußerung hochstilisiert wird und Ausdrücke wie "wir sind die Kopftuchmädchen" etc. die eine Diskussion ja verhindert hatten auch noch mit Rechten belegt werden soll, braucht sich nicht zu wundern wenn wir bald wieder Saalschlachten bewundern dürfen.
Völliger Unsinn ist, das der "Genscheiss" die ganze Argumentation aufbaut. Du hast das Buch ja gar nicht gelesen, sondern genau das wiedergegeben was die Mainstreammedien Dir vermittelt haben. Selbstverständlich hast Du den thread hier auch nicht verfolgt und weißt deshalb gar nicht wie es dort im BE zugegangen ist, Sarrazin hatte nie ein freies Mikrofon gehabt, das hat der Veranstalter gehabt und er hat sich dem Mob, nach eigener Aussage gebeugt.
Ich wiederhole gern, nachdem die Mehrheit im Saal darüber abgestimmt hat die Veranstaltung durchzuführen. Peymann selber war demoralisiert, dachte er doch selber als Linker man könnte Sarrazin hier entzaubern. Der Linksradikale Mob machte Ihn ein Strich durch seine Rechnung und beförderte noch Sarrazins Thesen. Peymann selber meinte es wären faschistoide Züge die diese Störer bewegten.
Ich sage er irrt ! Das sind von Anfang an kommunistisch, linksradikale Traditionen Versammlungen zu sprengen, gegenteilige Meinungen nicht zuzulassen und niemals zuhören zu wollen. In ungebrochener Tradition von 1918-1933 über 1968 bis heute.

Ach so welche Arbeit ist denn angelaufen, sehen wir die Früchte dieser Arbeit gerade auf dem Oranienplatz in Kreuzberg?
busse
 
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Lese ich da etwa so etwas wie Neid heraus? Bist Du sauer darüber, daß deine Meinung nicht bestsellerfähig ist? Zeig mir mal die Stelle im Buch, wo er Menschen diskriminiert und menschenverachtende Falschaussagen gemacht hat. Das müßte doch, sofern Du das Buch selbst tatsächlich auch gelesen hast, eine deiner leichtesten Übungen sein. (Bitte mit Kapitel und Seitenangabe) Danke. :winken:

Ich kenne die Aussagen aus den Talkshows von Sarrazin selbst. Man muß nicht unbedingt Lebra haben um zu wissen das es Scheiße ist. Wenn ich Arabern einen Dummheitsgen unterstelle, ist dies alleine schon diskriminierent und ohnehin nicht wahr.

Die Mendelschen Gesetzte sind auf Intelligenz nicht anwendbar
Sarrazin behauptet, dass Kinder „gemäß den Mendelschen Gesetzen die intellektuelle Ausstattung ihrer Eltern erben“ 1. Das ist eindeutig falsch. Die Mendelschen Gesetze beziehen sich auf monogenetische Erbgänge. Ein einzelnes „Intelligenz-Gen“ gibt es aber nicht. Was auch immer man unter Intelligenz verstehen mag – es ist sicherlich eine Eigenschaft, die von vielen Genen bestimmt, also polygenetisch vererbt wird. Eine einfache Vorhersage der Merkmalsverteilung in nachfolgenden Generationen wie bei den von Mendel beobachteten Erbgängen ist bei polygenetischen Eigenschaften nicht möglich.

„Man hat bei den polygenetischen Eigenschaften noch nicht im Einzelfall verstanden, wie die verschiedenen Gene aufeinander wirken“, sagt Diethard Tautz, Direktor des Max-Planck-Instituts für Evolutionsbiologie. „Ist die Ausprägung rein additiv oder interagieren die Genprodukte noch auf andere Weise miteinander? Die Vererbung der meisten unserer Eigenschaften ist also außerordentlich komplex, da viele Gene wirken und zusätzlich eine Umweltkomponente greift.“ Wenn eine Eigenschaft, die polygenetisch bedingt ist, eindeutig gemessen werden kann (wie beispielsweise die Körpergröße), dann können auch die sie beeinflussenden Genvarianten entdeckt werden.

Das ist aber bei Intelligenz nicht der Fall. Zur Erblichkeit einer Eigenschaft, über deren Definition Uneinigkeit besteht, lässt sich aus Sicht der Genetik keine sinnvolle Aussage treffen 2.

Der Erblichkeitskoeffizient gilt nicht für Unterschiede zwischen Gruppen
Nicht nur die Biologie, auch die psychologische Intelligenzforschung ist für Sarrazins Beweisführung untauglich. Sarrazin warnt in seinem Buch vor einer Verdummung der Gesellschaft durch die größere Fruchtbarkeit minderintelligenter Gruppen: Intelligenz sei zu 50 bis 80 Prozent erblich, also habe eine unterschiedliche Fruchtbarkeit von Bevölkerungsgruppen mit unterschiedlicher Intelligenz Auswirkungen auf das durchschnittliche Intelligenzniveau der Bevölkerung (Deutschland schafft sich ab, S. 93, 98).

Dieser Darstellung liegt eine Fehlinterpretation des Erblichkeitskoeffizienten zugrunde. Deshalb sagt die Intelligenzforscherin Elsbeth Stern, Sarrazin habe da etwas fundamental missverstanden. (Siehe hier und hier)

Die von der Intelligenzforschung genutzte Methodik ist lediglich dazu geeignet, Aussagen zur Erblichkeit von Unterschieden innerhalb einer Gruppe treffen. Der hierfür in der Fachliteratur angegebene Erblichkeitskoeffizient (50 bis 80 Prozent) ist aus logischen Gründen weder auf ein einzelnes Individuum noch auf Unterschiede zwischen Gruppen übertragbar.

Warum das so ist, zeigt folgendes Szenario: Wenn Blumen in einem Gewächshaus bei völlig gleichen Umweltbedingungen wachsen, kann man davon ausgehen, dass die Größenunterschiede innerhalb dieser Gruppe genetisch bedingt sind: Der Erblichkeitskoeffizient beträgt 100 Prozent. Daraus lassen sich aber keine Rückschlüsse auf Erblichkeit von Eigenschaften eines einzelnen Exemplars ziehen. Man kann also nicht behaupten: Bei dieser Blume, die vorne in der linken Ecke des Beets steht, ist die Eigenschaft „Größe“ zu 100 Prozent erblich. Unter anderen Umweltbedingungen könnte diese Blume nämlich sowohl größer als auch kleiner sein.

Auch darüber, inwieweit Größenunterschiede zwischen den Blumen des Treibhauses und den Blumen eines Nachbartreibhauses erblich bedingt sind, sagt der 100-prozentige Erblichkeitskoeffizient nichts aus. Die durchschnittlichen Größenunterschiede zwischen den beiden Gruppen können nämlich zu 100 Prozent umweltbedingt sein – ausschließlich zurückzuführen auf einen anderen Nährstoffgehalt des Bodens und ein anderes Klima.3

Die wissenschaftlich sauberen Bedingungen des Treibhaus-Szenarios kann die Intelligenzforschung nicht herstellen. Bei Menschen gibt es keine exakt gleichen Umweltbedingungen, und Intelligenz ist eine schwer fassbare Eigenschaft. Fest steht aber: Es ist kapitaler logischer Fehler, von der Erblichkeit eines Merkmals innerhalb einer Gruppe die Behauptung abzuleiten, dass sich Unterschiede zwischen Gruppen gleichermaßen vererben. Die Idee von der Erbdummheit bestimmter Menschengruppen lässt sich durch die Intelligenzforschung nicht untermauern.


1 Deutschland schafft sich ab, S. 175 [↩]
2 siehe auch die Pressemitteilung des Verbandes Biologie, Biowissenschaften & Biomedizin in Deutschland VBiO zur Sarrazin-Debatte. [↩]
3 Siehe dazu: Lewontin, Richard / Rose, Steven / Kamin, Leon: Die Gene sind es nicht. München-Weinheim 1988. S. 95. [↩]
 
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Die Thesen von Sarrazin sind nicht widerlegt, sie sind immer noch zweifelhaft. Genau wie die Untersuchungsergebnisse der Intelligenzforschung ständig angepasst werden. Quellen aus 1988 sind absolut nicht aussagekräftig, weil total überholt. Die Hirnforschung und die Forscher, die sich mit den soziologischen Bedingungen und der Intelligenz befassen, halten sich sehr bedeckt, weil vieles ihrer jetzigen Erkenntnisse eher in die Richtung Sarrazin deutet.

Man ist aber noch nicht am Ende.
 
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Die Thesen von Sarrazin sind nicht widerlegt, sie sind immer noch zweifelhaft. Genau wie die Untersuchungsergebnisse der Intelligenzforschung ständig angepasst werden. Quellen aus 1988 sind absolut nicht aussagekräftig, weil total überholt. Die Hirnforschung und die Forscher, die sich mit den soziologischen Bedingungen und der Intelligenz befassen, halten sich sehr bedeckt, weil vieles ihrer jetzigen Erkenntnisse eher in die Richtung Sarrazin deutet.

Man ist aber noch nicht am Ende.

In Nordkorea dürfte es keine Einwanderung geben und dann eben eines der einzigen Länder sein, nach Sarrazin, das sich nicht abschafft. Ein Paradies für alle Nazis und Anhänger des Schreiberlings.
 

New York

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Jede Beleidigung ist eine Meinungsäußerung.



In dem Artikel heißt es:

(1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.
(2) Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre.
(3) Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei. Die Freiheit der Lehre entbindet nicht von der Treue zur Verfassung.
(Hervorhebung von mir)
http://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_5.html

Demnach wird das Recht auf freie Meinungsäußerung dem Recht der persönlichen Ehre untergeordnet. Du kannst Dich also bei einer Beleidigung nicht auf das Recht auf freie Meinungsäußerung berufen.
.

In Deutschland oder Österreich magst Du recht haben. Da ist die Meinungsäußerungsfreiheit tatsächlich ein eingeschränktes Recht.

Ich habe mich natürlich an einem liberalen Rechtsstaat wie die Schweiz, USA oder England orientiert. Und in der Schweiz ist Art. 16 der Bundesverfassung unmissverständlich:

Art. 16 Meinungs- und Informationsfreiheit

1 Die Meinungs- und Informationsfreiheit ist gewährleistet.

2 Jede Person hat das Recht, ihre Meinung frei zu bilden und sie ungehindert zu äussern und zu verbreiten.

3 Jede Person hat das Recht, Informationen frei zu empfangen, aus allgemein zugänglichen Quellen zu beschaffen und zu verbreiten.


Frei nach Voltaire, die Meinungsfreiheit wird nicht durch den Wächterstaat behindert. Es gibt keine Instanz, welche zu glauben meint, die Wahrheit für sich gepachtet zu haben.

Und ich glaube zumindest, dass Sarrazin die wesentliche Problematik erkannt hat und diese halt ungeschminkt äußert. Das Deutschland die Zuwanderung ungebremst braucht um die Sozialwerke zu finanzieren, ist eine unbelegte Behauptung. Vielmehr steht aber fest, dass eben eine Zuwanderung in die Sozialwerke stattfindet und dies am Schluss immer jemand zahlt. Mit dem EURO Beschiss (Schuldenunion) und somit Aushebelung der Lissaboner Verträge und dem EURO Maastrich Beschiss (Wer 3 % überschreitet zahlt Sanktionen) liegt er eindeutig richtig. Und wenn man einer Entwicklung von Parallelgesellschaften (Islamisierung) kritisch gegenübersteht und befürchtet, dass der hiesige Rechtsstaat auch ausgehebelt werden könnte, dann trifft dies den Zeitgeist.

BG, New York
 

imho

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In Deutschland oder Österreich magst Du recht haben. Da ist die Meinungsäußerungsfreiheit tatsächlich ein eingeschränktes Recht.

Ich habe mich natürlich an einem liberalen Rechtsstaat wie die Schweiz, USA oder England orientiert. Und in der Schweiz ist Art. 16 der Bundesverfassung unmissverständlich:

Art. 16 Meinungs- und Informationsfreiheit

1 Die Meinungs- und Informationsfreiheit ist gewährleistet.

2 Jede Person hat das Recht, ihre Meinung frei zu bilden und sie ungehindert zu äussern und zu verbreiten.

3 Jede Person hat das Recht, Informationen frei zu empfangen, aus allgemein zugänglichen Quellen zu beschaffen und zu verbreiten.

Auch die Schweiz kennt Einschränkungen der Grundrechte:

http://www.admin.ch/opc/de/classified-compilation/19995395/index.html#a36

Und ich glaube zumindest, dass Sarrazin die wesentliche Problematik erkannt hat und diese halt ungeschminkt äußert.

Dann ist er ein Spätzünder. Die Wissenschaft arbeitet seit Jahrzehnten daran. Und die Politik hat lange vor diesem Buch begonnen, Maßnahmen einzuleiten.

Das Deutschland die Zuwanderung ungebremst braucht um die Sozialwerke zu finanzieren, ist eine unbelegte Behauptung.

Von wem?

Diese Behauptung lese ich von Dir zum ersten Mal. Sarrazin hebt auf Araber und Türken ab; für die gibt es kaum noch Möglichkeiten, bei uns legal einzuwandern. Wenn mich nicht alles täuscht, wandern da inzwischen mehr ab als zu.
 
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In Nordkorea dürfte es keine Einwanderung geben und dann eben eines der einzigen Länder sein, nach Sarrazin, das sich nicht abschafft. Ein Paradies für alle Nazis und Anhänger des Schreiberlings.

Das war jetzt ein ganz tolles Argument! Wem die Fälle davon schwimmen, braucht diese. Deine vertretene Auffassung steht stark unter Druck. Solltest dich auf dem Laufenden 2014 halten.
 
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Die Wissenschaft arbeitet seit Jahrzehnten daran. Und die Politik hat lange vor diesem Buch begonnen, Maßnahmen einzuleiten.
Völlig richtig. Nur von der Anfangseuphorie der Sarrazin - Gegner ist nicht mehr viel übrig geblieben. Man sollte da schon ehrlicher mit den Argumenten umgehen, die offensichtlich auf dem Tisch liegen.
 
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Diese Behauptung lese ich von Dir zum ersten Mal. Sarrazin hebt auf Araber und Türken ab; für die gibt es kaum noch Möglichkeiten, bei uns legal einzuwandern. Wenn mich nicht alles täuscht, wandern da inzwischen mehr ab als zu.
Diese Art der Argumentation kommt jetzt so nach Jahren rüber , wie das Beispiel verdeutlicht im "Pfeifen im Wald". Wenn alles nicht mehr hilft, dann flötet man sich was. Hier dem bösen Nichtfolgsamen gegenüber deren Weltsicht in Gestalt Deutschlands was.

Das ist der Menschen gutes Recht, wenn es gut abgewogen ist. Alles ok! Reisende soll man nicht aufhalten. Es kommen zur Zeit viele neue...wir sollten nur nicht die Fehler der 80 Jahre erneut machen.
 

imho

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Völlig richtig. Nur von der Anfangseuphorie der Sarrazin - Gegner ist nicht mehr viel übrig geblieben. Man sollte da schon ehrlicher mit den Argumenten umgehen, die offensichtlich auf dem Tisch liegen.

Warum machst Du Dir die Arbeit, die Zitierfunktion der Forumssoftware nicht zu benutzen? Hast Du Angst vor Antworten?
 
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Leider ist es bei uns aber besonders ausgeprägt. Wir leisten uns den Luxus, nicht nach den Anlagen der Kinder sondern dem Geldbeutel der Eltern zu fördern. Wer schon viel hat, dem wird noch mehr gegeben, während Kinder mit besten Anlagen das Nachsehen haben.

Sicher ist der Geldbeutel wichtig aber erst wenn die Kinder zum Gymnasium gehen -Auslandsaufenthalte usw. Aber die Sprache der Eltern -ein vernünftiges Deutsch- das Umfeld -Gewalt, Geschrei, usw.- das Beispiel was gelebt wird und die stetige Beschäftigung Förderung entscheiden über die Zukunft der Kinder.

Und die Schule ist damit überfordert, diese Defizite auszugleichen. Wir nehmen die Kinder, die ja auch schützenswerte Staatsbürger sind, für das Versagen ihrer Eltern in Haftung.

Die meisten Kinder leben ein Leben lang mit den Lasten aus ihrem Elternhaus und Getto.



Meist sprechen die Kinder besser als ihre Eltern, weil sie einen Teil des Tages in der Schule sind. Und je länger sie in der Schule verweilen, um so geringer wird der Nachteil, den sie gegenüber anderen Kindern haben.

Das ist sicher richtig -doch die um die es letzt endlich geht sprechen eben meist ein ungenügendes Deutsch.

Du hast Recht, man muss das längerfristig betrachten. Es wird noch einige Jahre dauern, bis sich die Erfolge der letzten Reformen zeigen. Der Trend, der sich abzeigt, ist positiv, wenn auch von einem niedrigen Niveau ausgehend. Die, die das nicht wahrhaben wollen, verlangen Erfolge vom Tag Eins nach Inkrafttreten einer Reform.

Die Reformen mögen richtig sein doch ob diese die Kinder aus den Bildungsfernen Schichten erreichen wage ich zu bezweifel,


Weil auch diese Kinder davon profitieren.

Ich höre heute Beschwerden von Mütter, dass die Sprößlinge mit Migration Hintergrund besser individuell gefördert würden als die Deutschen Kinder weil diese nicht diese Lobby hätten.

Das Elternrecht ist wichtig, aber das Kinderrecht sollte höher angesetzt werden. Mir ist klar, wie schwer da eine Balance zu finden ist. Es gibt Kinder, die vor Vernachlässigung geschützt werden müssen, und es gibt Kinder, die vor einer übersteigerten Behütung geschützt werden müssen; auch das hindert ihre Entwicklung.
Wer in seinem Kind seinen einzigen Lebensinhalt sieht, überfordert es.
Oft fehlen Geschwister, die das abfedern könnten. Das überaus wichtige soziale Lernen findet mit Gleichaltrigen statt. An diesem Punkt haben die Kinder armer Leute sogar oft einen Vorteil.

Ich will hier nicht weiter diese Aussagen diskutieren den es gibt alle beschriebenen Situationen!

Aber ein ganz klare Aussage von mir - die Liebe, Fürsorge und Förderung der Kinder durch die Mutter Eltern, kann kaum eine Tante Onkel geschweige denn eine Erzieherin Lehrer oder der Staat usw. ersetzen.
 

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