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Der 3 D- Druck und die Arbeitsplätze

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Der 3 D- Druck und die Arbeitsplätze

Über die Folgen der immer effektiveren Produktion für den Abbau von Arbeitsplätzen habe ich hier schon geschrieben.

Tatsächlich ist es keineswegs nötig, dass in Deutschland noch 26,5 Millionen unselbstständig Erwerbstätige ihrer Erwerbsarbeit nachgehen. Lothar Späth und der frühere McKinsey-Manager Herbert A. Henzler haben im Jahr 1993 eine Berechnung angestellt: Was würde passieren, schöpfte man das technisch machbare Automationspotenzial in der Bundesrepublik voll aus? Die Antwort: Eine Arbeitslosigkeit von 38 Prozent wäre normal. Eindrucksvoll bestätigte eine weitere Studie der Universtität Würzburg im Jahr 1998 die Annahme der Autoren: Allein im Bankensektor liegt das Automationspotenzial bei mehr als 60 Prozent, im Handel immer noch bei mehr als der Hälfte des gegenwärtigen Beschäftigungsstands. In diesen und vielen anderen Sektoren ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Potenziale ausgenutzt werden.

Die Kräfte, die sich am Vollerwerbsmodell festkrallen, rechnen mit Wundern. Umverteilung der Arbeit soll das Schlimmste verhindern. Das ist schon oberflächlich betrachtet grober Unfug. Selbst in längst vergangenen Zeiten, als die meisten Menschen nur stupide, leicht einstudierbare Arbeit in Fabriken leisteten, ließ sich das kaum realisieren. Wenn Arbeit aber vor allem geistige Tätigkeit ist, also Wissensarbeit – wie sollte Umverteilung dann funktionieren? Durch Gehirntransplantationen?

Der Lohn der Angst- Wolf Lotter (erschienen in "Brandeins")

1998 ging man also davon aus, dass schon damals eine Arbeitslosigkeit von 38 % möglich gewesen wäre. Eine neue Technik kann den Anteil nötiger menschlicher Arbeit weiter senken:

DER 3 D DRUCK

Schon 2006 erstellte ein RepRap-Prototyp das erste Mal einen Teil seiner selbst. 2008 druckte eine Maschine sämtliche erforderliche Kunststoffteile für eine neue Maschine aus, die wiederum kurz darauf das erste Teil der wiederum nächsten Generation produzierte. ...

Sehr wahrscheinlich ist dagegen, dass immer besser funktionierende Minifabriken auf unseren Schreibtischen den Handel mit solchen kleinen Gegenständen grundlegend verändern werden. Regionen der Dritten Welt mit sehr geringer Kapitalkraft haben damit die Möglichkeit, schnell und billig an dringend benötigte Teile zu kommen, wenn nur eine Person in der weiteren Umgebung so ein Gerät besitzt....

In naher Zukunft bittet man (zum Beispiel in einem entsprechenden Web-Forum) darum, dass jemand ein heiles Teil in 3D einscannt und diese Datei verschickt, um damit einen Ersatz drucken zu können. Viele Enthusiasten hegen die berechtigte Hoffnung, dass 3-D-Drucker für insgesamt weniger statt mehr Plastik sorgen: weniger Verpackung durch weniger Versand, weniger weggeworfene Geräte, exakte Anpassbarkeit schon im Ausdruck ("Ich brauche nur das halbe Teil").
http://www.welt.de/wissenschaft/article8098565/Neuer-3D-Drucker-kann-Gegenstaende-herstellen.html

Faszinierend, oder? Solche Drucker sind heute schon unter 1000 Euro zu haben. Welche Auswirkungen hat das auf Arbeitsplätze?


Der Economist bezeichnete im Februar 2011 die 3-D Drucktechnik als eine "jobless Technology". Dadurch wirken in der klassischen Produktion viele Arbeitsplätze verloren gehen. Auch für die Hersteller ergäben sich Vorteile. Sie müssen nicht mehr Tausende von Teilen vor produzieren und vorfinanzieren, ohne sicher zu sein, dass sie sie auch absetzen können. Der Kunde bestellt kleinster Mengen, die in kurzer Zeit gedruckt werden können. Es gibt keine zusätzlichen Form-und Vorrichtungskosten.
Selbst private Haushalte können sich die immer günstigeren 3-D-Drucker oft schon leisten. So ist es heute möglich, Ersatzteile für Haushaltsgeräte selbst herzustellen. Das dürfte natürlich vielen Produzenten ein Dorn im Auge sein. Wenn eine Küchenmaschine 10 Jahre hält, weil ich mir selbst die Ersatzteile dafür drucken kann, wird der Absatz von Küchenmaschinen drastisch zurückgehen.
Das Herzstück des 3-D Druckes ist das Patent für die zu drückenden Teile. Solche Patente verbreiten sich im Internet sehr schnell. Das ist ein juristisches Problem. Doch wie auch bei der Musik oder bei Videos wird die Entwicklung und Verbreitung kaum noch zu kontrollieren, geschweige denn zu stoppen sein. Sobald die 3D Modelle im Internet sind, steht dem Raub kopieren kaum noch etwas im Wege.
Der massenhafte Nachbau von Produkten und deren Verkauf wird natürlich kontrolliert. Doch für den Eigenbedarf sieht das anders aus. Das könnte der Beginn einer Revolution unter den Konsumenten sein.
3-D Drucker werden wohl auch zu einer Art Globalisierung beitragen. Warum ein teures Produkt in Fernost kaufen, wenn ich es mir selbst drucken kann? Auch in der Medizintechnik lassen sich bemerkenswerte Entwicklungen erwarten. Das fängt bei Prothesen an und geht bis zum Ausdrucken ganzer Organe.

US-Ökonomen sprechen bereits von einer „dritten industriellen Revolution“. Das betrifft vor allem die Transportbranche. Wenn sich Firmen selbst eine große Druckmaschine in die Werkshalle stellen, benötigt man nicht mehr die Zulieferer, die die Bauteile gießen, bohren, polieren oder stanzen. Ein Teil der globalen Transporte würde zudem überflüssig, die Produktion wieder regionaler. „Die Warenströme werden sich verändern“, glaubt Janzen, „man kann die Produktion überall dort starten, wo die Teile benötigt werden.“

Lösen 3D-Drucker eine industrielle Revolution aus?
http://www.derwesten.de/politik/loe...e-revolution-aus-id7949197.html#plx1256770048

Was das alles für die Erwerbsarbeit bedeutet? Sie wird immer mehr verschwinden.

Ohne eine Bedingungsloses Grundeinkommen könnte Folgendes geschehen:

Folgen von 3 D Druck:

Als Folge werden viele heute noch als geheim eingestuften Datenbestände frei zugänglich sein. Bis 2020 wird es auch zu erheblichen sozialen Spannungen kommen, da die Digitalisierung weitaus mehr Arbeitsplätze vernichtet, als sie durch mehr Produktivität generieren kann. Gartner verweist dabei auf Kodak, das einst 130.000 Mitarbeiter beschäftigte, wogegen Instagram nur 13 Mitarbeiter hat. Dazu Plummer: "Schon im nächsten Jahr wird es eine Neuauflage von 'Occupy Wall Street' geben – diesmal aber schärfer und umfangreicher." Von der Revolution am Arbeitsmarkt sind demnach vor allem die sogenannten "Knowledge-Worker" betroffen. Hier meint Gartner, dass im Jahr 2020 die Karriere dieser Ellite-Angestellten durch Maschinen und Roboter total verändert oder sogar ganz beendet sein wird. Als Beispiel für diesen Trend verweisen die Gartner-Analysten auf IBMs Umsatzprognosen für den Supercomputer Watson. Bis 2015 will IBM damit 1,5 Prozent seines Gesamtumsatzes erwirtschaften und bis 2018 soll dieser Anteil auf 10 Prozent ansteigen.
http://business.chip.de/news/3D-Drucker-Experten-befuerchten-neue-Patentkriege_64747294.html
 
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Etwas überspitzt formuliert: Wenn wir uns alles aus kostenlosen Vorlagen selbst drucken können, wozu brauchen wir dann noch ein Einkommen?

Recht verkürzt und völlig unrealistisch. Guck Dir mal an, was die Rohstoffe für solche Druckerzeugnisse kosten.
 
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Guck Dir mal an, was die Rohstoffe für solche Druckerzeugnisse kosten.
Dann gibt es also, um auf deine Hauptfrage zurückzukommen, zukünftig viele Arbeitsplätze bei der Gewinnung/Erzeugung/Herstellung dieser Rohstoffe, oder der Maschinen dafür, und dem Transport usw.
 
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Dann gibt es also, um auf deine Hauptfrage zurückzukommen, zukünftig viele Arbeitsplätze bei der Gewinnung/Erzeugung/Herstellung dieser Rohstoffe, oder der Maschinen dafür, und dem Transport usw.

Es gibt weniger Arbeitsplätze als vorher. Was Dir auffallen würde, hättest Du das Eingangs- Posting vollständig gelesen.
 

Pommes

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Über die Folgen der immer effektiveren Produktion für den Abbau von Arbeitsplätzen habe ich hier schon geschrieben.



1998 ging man also davon aus, dass schon damals eine Arbeitslosigkeit von 38 % möglich gewesen wäre. Eine neue Technik kann den Anteil nötiger menschlicher Arbeit weiter senken:

DER 3 D DRUCK


http://www.welt.de/wissenschaft/article8098565/Neuer-3D-Drucker-kann-Gegenstaende-herstellen.html

Faszinierend, oder? Solche Drucker sind heute schon unter 1000 Euro zu haben. Welche Auswirkungen hat das auf Arbeitsplätze?


Der Economist bezeichnete im Februar 2011 die 3-D Drucktechnik als eine "jobless Technology". Dadurch wirken in der klassischen Produktion viele Arbeitsplätze verloren gehen. Auch für die Hersteller ergäben sich Vorteile. Sie müssen nicht mehr Tausende von Teilen vor produzieren und vorfinanzieren, ohne sicher zu sein, dass sie sie auch absetzen können. Der Kunde bestellt kleinster Mengen, die in kurzer Zeit gedruckt werden können. Es gibt keine zusätzlichen Form-und Vorrichtungskosten.
Selbst private Haushalte können sich die immer günstigeren 3-D-Drucker oft schon leisten. So ist es heute möglich, Ersatzteile für Haushaltsgeräte selbst herzustellen. Das dürfte natürlich vielen Produzenten ein Dorn im Auge sein. Wenn eine Küchenmaschine 10 Jahre hält, weil ich mir selbst die Ersatzteile dafür drucken kann, wird der Absatz von Küchenmaschinen drastisch zurückgehen.
Das Herzstück des 3-D Druckes ist das Patent für die zu drückenden Teile. Solche Patente verbreiten sich im Internet sehr schnell. Das ist ein juristisches Problem. Doch wie auch bei der Musik oder bei Videos wird die Entwicklung und Verbreitung kaum noch zu kontrollieren, geschweige denn zu stoppen sein. Sobald die 3D Modelle im Internet sind, steht dem Raub kopieren kaum noch etwas im Wege.
Der massenhafte Nachbau von Produkten und deren Verkauf wird natürlich kontrolliert. Doch für den Eigenbedarf sieht das anders aus. Das könnte der Beginn einer Revolution unter den Konsumenten sein.
3-D Drucker werden wohl auch zu einer Art Globalisierung beitragen. Warum ein teures Produkt in Fernost kaufen, wenn ich es mir selbst drucken kann? Auch in der Medizintechnik lassen sich bemerkenswerte Entwicklungen erwarten. Das fängt bei Prothesen an und geht bis zum Ausdrucken ganzer Organe.



Lösen 3D-Drucker eine industrielle Revolution aus?
http://www.derwesten.de/politik/loe...e-revolution-aus-id7949197.html#plx1256770048

Was das alles für die Erwerbsarbeit bedeutet? Sie wird immer mehr verschwinden.

Ohne eine Bedingungsloses Grundeinkommen könnte Folgendes geschehen:

Folgen von 3 D Druck:


http://business.chip.de/news/3D-Drucker-Experten-befuerchten-neue-Patentkriege_64747294.html


Was nützt dir denn der Drucker wenn du hinterher die Teile nicht zusammen kriegst?

Einzelteile produzieren ist die eine Sache, daraus ein Produkt zu fertigen die andere.
Der Drucker kann auch nicht alles, man kann zwar Metallpülverchen zusammenbacken, aber das war's dann auch schon, werden Teile mit bestimmten Eigenschaften gebraucht, die aus dem Vollen gedreht oder gefräst werden müssen, ist die druckerei am Ende.
Ein Bauteil muß berechnet werden, Baupläne gezeichnet und gelesen werden können, Programme müssen angefertigt werden und all das erfordert ein Fachwissen, das mehrere Jahre anspruchsvoller Ausbildung erforderlich macht.
 
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Über die Folgen der immer effektiveren Produktion für den Abbau von Arbeitsplätzen habe ich hier schon geschrieben.
1998 ging man also davon aus, dass schon damals eine Arbeitslosigkeit von 38 % möglich gewesen wäre. Eine neue Technik kann den Anteil nötiger menschlicher Arbeit weiter senken: DER 3 D DRUCK

Es ist wie so oft und schon seit langem: Die Gewinne durch Rationalisierung und Automatisierung (z.B. eingesparte Lohnkosten) werden privatisiert, während die Kosten (v.a. Arbeitslosigkeit) vergesellschaftet werden.

Die Lösung hierfür: Eine Automatisierungssteuer.
Für jeden Arbeitsplatz, der durch eine „Maschine" ersetzt wird, wird eine Abgabe fällig, die der Finanzierung von Sozialkosten zukommt. Diese Abgabe liegt im Idealfall knapp unter den jeweiligen Einsparungen des Unternehmers, so dass es sich für ihn weiterhin lohnt zu rationalisieren. Dadurch bleibt das Streben nach Fortschritt erhalten und (körperliche) Arbeit wird immer weniger nötig.
 

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Es ist wie so oft und schon seit langem: Die Gewinne durch Rationalisierung und Automatisierung (z.B. eingesparte Lohnkosten) werden privatisiert, während die Kosten (v.a. Arbeitslosigkeit) vergesellschaftet werden.

Die Lösung hierfür: Eine Automatisierungssteuer.
Für jeden Arbeitsplatz, der durch eine „Maschine" ersetzt wird, wird eine Abgabe fällig, die der Finanzierung von Sozialkosten zukommt. Diese Abgabe liegt im Idealfall knapp unter den jeweiligen Einsparungen des Unternehmers, so dass es sich für ihn weiterhin lohnt zu rationalisieren. Dadurch bleibt das Streben nach Fortschritt erhalten und (körperliche) Arbeit wird immer weniger nötig.

Das funktioniert aber nicht denn Unternehmen müssen konkurrenzfähig bleiben und wenn der Gewinn weg gesteuert wird, bleibt die Wertschöpfung letztlich auf der Strecke, dann machen die Chinesen das Geschäft, aber vielleicht ist dir das lieber.
Automatisierung muß man auf ganz anderer Ebene begegnen denn Automatisierung lohnt sich erst wenn gewaltige Stückzahlen anfallen.
Die Lösung heißt Qualität und Individualität und hier gilt es das Konsumverhalten zu ändern, jedenfalls werden euch die Kapitalisten am Nasenring durch die Manege ziehen, wenn ihr euch nachts vor den Laden stellt um morgens jah als erste das neue Handy in die Finger zu kriegen.
 
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Es ist wie so oft und schon seit langem: Die Gewinne durch Rationalisierung und Automatisierung (z.B. eingesparte Lohnkosten) werden privatisiert, während die Kosten (v.a. Arbeitslosigkeit) vergesellschaftet werden.

Die Lösung hierfür: Eine Automatisierungssteuer.
In diesem Fall müßten also die Privatleute die Automatisierungssteuer zahlen, die die Produkte selbst zu Hause drucken?
Stelle ich mir schwierig vor.

Beim privaten 3D-Druck passiert die Rationalisierung eben nicht innerhalb der Betriebe. Und nicht initiiert durch die Betriebe.

Ich nehme daher an, du hast nur irgendwas von weniger Arbeitsplätzen gelesen, und daraufhin deinen Standardtext eingefügt.
 
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Das funktioniert aber nicht denn Unternehmen müssen konkurrenzfähig bleiben und wenn der Gewinn weg gesteuert wird, bleibt die Wertschöpfung letztlich auf der Strecke, dann machen die Chinesen das Geschäft, aber vielleicht ist dir das lieber.

Vielleicht ist es dir ja lieber, dass eine kleine Schicht von Großunternehmern einen Reibach macht, während immer größere Teile der Bevölkerung arbeitslos sind und der Staat nicht mehr in der Lage ist, eine soziale Mindestsicherung zu zahlen!?

Maikel schrieb:
In diesem Fall müßten also die Privatleute die Automatisierungssteuer zahlen, die die Produkte selbst zu Hause drucken?
Stelle ich mir schwierig vor.

Beim privaten 3D-Druck passiert die Rationalisierung eben nicht innerhalb der Betriebe. Und nicht initiiert durch die Betriebe.

Ich nehme daher an, du hast nur irgendwas von weniger Arbeitsplätzen gelesen, und daraufhin deinen Standardtext eingefügt.

Zunächst ist es, wie bereits in anderen Beiträgen nachvollziehbar dargestellt, unwahrscheinlich, dass sich plötzlich ein Großteil von Produktionsschritten in die Privathaushalte verlagert. Sich ein komplettes Auto zu „drucken" ist momentan mehr als utopisch.
Vielmehr wird es so sein, dass die hauptsächlichen Rationalisierungsprozesse zunächst wieder im Bereich der Unternehmen zu beobachten sind, wo letztlich wieder Arbeitsplätze eingespart werden.

Weiterhin ist es natürlich auch ohne weiteres denkbar, dass Produkte für Privathaushalte, die gesellschaftlich unerwünschte Folgen haben, mit einer Sonderabgabe belegt werden, die zur Abfederung der Negativeffekte verwendet wird.
 
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Das Ding erinnert fatal an diese Replikatoren aus Enterprise. :D Wenn man das wirklich mal mit allen Werkstoffen machen kann, Metalle, Glas, Plastik usw, da bieten sich dann schon enorme Möglichkeiten. Fragt sich ob das mit Stoffen geht, die man nicht verflüssigen kann. Holz etwa.
 
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Ein Bauteil muß berechnet werden, Baupläne gezeichnet und gelesen werden können, Programme müssen angefertigt werden und all das erfordert ein Fachwissen, das mehrere Jahre anspruchsvoller Ausbildung erforderlich macht.

Und so eine Arbeit bewältigen nur Wenige. Es werden dafür auch immer weniger "Wissensarbeiter" gebraucht. Wie also die arbeitslosen Massen ernähren?
 
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Es ist wie so oft und schon seit langem: Die Gewinne durch Rationalisierung und Automatisierung (z.B. eingesparte Lohnkosten) werden privatisiert, während die Kosten (v.a. Arbeitslosigkeit) vergesellschaftet werden.

Die Lösung hierfür: Eine Automatisierungssteuer.
Für jeden Arbeitsplatz, der durch eine „Maschine" ersetzt wird, wird eine Abgabe fällig, die der Finanzierung von Sozialkosten zukommt. Diese Abgabe liegt im Idealfall knapp unter den jeweiligen Einsparungen des Unternehmers, so dass es sich für ihn weiterhin lohnt zu rationalisieren. Dadurch bleibt das Streben nach Fortschritt erhalten und (körperliche) Arbeit wird immer weniger nötig.

Ob die Unternehmer diesem Vorschlag freiwillig zustimmen?
Ich denke nicht, dass Politiker Konzerne wirklich zwingen können.
 

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Vielleicht ist es dir ja lieber, dass eine kleine Schicht von Großunternehmern einen Reibach macht, während immer größere Teile der Bevölkerung arbeitslos sind und der Staat nicht mehr in der Lage ist, eine soziale Mindestsicherung zu zahlen!?

Solange wir einen freien Markt haben, müssen wir auch nach dessen Regeln handeln ansonsten wird's ne Planwirtschaft.
 

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Und so eine Arbeit bewältigen nur Wenige. Es werden dafür auch immer weniger "Wissensarbeiter" gebraucht. Wie also die arbeitslosen Massen ernähren?

Ne ich glaube nicht das da Arbeitsplätze verloren gehen, im Gegenteil, es werden mehr geschaffen denn die Maschinen müssen ja auch gebaut und gewartet werden.
Fraglos werden diese Arbeitsplätze anspruchsvoller aber weniger werden es nicht.
Früher lebten 80% der Bevölkerung auf dem Lande und waren mit der Nahrungsmittelproduktion beschäftigt, auch das hat sich geändert, die Industrialisierung hat alle zu Arbeit und Brot gebracht.
Heute geschehen Strukturwandel nicht mehr periodisch sondern permanent, die arbeitsteilige Form den Bedarf einer Gesellschaft zu decken und möglichst alle damit zu beschäftigen liegt in der gleichmäßigen Verteilung des Wohlstand und das läßt sich nur erreichen wenn leistungslose Einkommen wegfallen, wenn eine Geldreform den Zins beseitigt.
 
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Solange wir einen freien Markt haben, müssen wir auch nach dessen Regeln handeln ansonsten wird's ne Planwirtschaft.

Seien wir doch mal ehrlich: Die Marktwirtschaft ist bei weitem kein Allheilmittel!

Und zum Thema „Planwirtschaft": Geplant werden muss bei jeder Form des Wirtschaftens. Der Unterschied ist lediglich die planende Instanz.

Ne ich glaube nicht das da Arbeitsplätze verloren gehen, im Gegenteil, es werden mehr geschaffen denn die Maschinen müssen ja auch gebaut und gewartet werden.

Blickt man auf die Geschichte der Industrialisierung, dann steht unweigerlich fest, dass weniger menschliche Arbeit benötigt wird. Dieser Trend wird sich auch weiterhin fortsetzen.

Anarchist schrieb:
Ob die Unternehmer diesem Vorschlag freiwillig zustimmen? Ich denke nicht, dass Politiker Konzerne wirklich zwingen können..

Ich wäre da nicht so pessimistisch. Natürlich beobachten wir eine gewisse Entkopplung der Wirtschaft, aber dennoch übt „die Politik" weiterhin jeden Tag Zwang auch auf Unternehmen aus. Und das zum Teil erfolgreich im Sinne des Gemeinwesens.
 
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... Natürlich beobachten wir eine gewisse Entkopplung der Wirtschaft, aber dennoch übt „die Politik" weiterhin jeden Tag Zwang auch auf Unternehmen aus. Und das zum Teil erfolgreich im Sinne des Gemeinwesens.


Wo genau siehst Du, dass Politik große Konzerne (nachhaltig) in die Schranken weist?
Was hältst Du von dem vielfach verbreiteten Zitat von Seehofer: "Wer gewählt wird, hat nichts zu sagen- und wer was zu sagen hat, wird nicht gewählt"?
 
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Wo genau siehst Du, dass Politik große Konzerne (nachhaltig) in die Schranken weist?
Was hältst Du von dem vielfach verbreiteten Zitat von Seehofer: "Wer gewählt wird, hat nichts zu sagen- und wer was zu sagen hat, wird nicht gewählt"?

Sich von vornherein als machtlos darzustellen, ist eine vorgelochte Kommunikationsstrategie, sich aus der Verantwortung zu stehlen.

Wenn Politik machtlos wäre, dann hätten wir nicht hunderte von Lobbyisten in Berlin und Brüssel sitzen.
 

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Seien wir doch mal ehrlich: Die Marktwirtschaft ist bei weitem kein Allheilmittel!

Und zum Thema „Planwirtschaft": Geplant werden muss bei jeder Form des Wirtschaftens. Der Unterschied ist lediglich die planende Instanz.



Blickt man auf die Geschichte der Industrialisierung, dann steht unweigerlich fest, dass weniger menschliche Arbeit benötigt wird. Dieser Trend wird sich auch weiterhin fortsetzen.



Ich wäre da nicht so pessimistisch. Natürlich beobachten wir eine gewisse Entkopplung der Wirtschaft, aber dennoch übt „die Politik" weiterhin jeden Tag Zwang auch auf Unternehmen aus. Und das zum Teil erfolgreich im Sinne des Gemeinwesens.

Doch die Marktwirtschaft ist genau das Allheilmittel denn alles andere hat doch versagt, das Dumme ist nur das wir gar keine Marktwirtschaft haben, jedenfalls nicht solange der Staat Angebot und Nachfrage subventioniert.

Planwirtschaft auf die Planung zu reduzieren ist zu einfach, hier handelt es sich um eine Zentralverwaltungswirtschaft ohne Privateigentum am Produktionsmittel.
Gerade der Blick auf die Industrialisierung zeigt das bis heute immer mehr Arbeitsplätze entstanden sind und auch in Zukunft wird die arbeitsteilige Gesellschaft für jeden den Broterwerb garantieren, vorausgesetzt wir jagen die Kapitalisten vom Acker und befreien die Märkte nachhaltig von den Eingriffen des Staates.
 

Wer ist gerade im Thread? PSW - Foristen » 0 «, Gäste » 1 « (insges. 1)

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