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Es gibt das Gute, es gibt das Böse. Abstrakte Begriffe, nicht greifbar. Es gibt Gott, es gibt den Teufel, so es Ersteren gibt…
Wenn man etwas „weiß“, dann erübrigt es sich zu „glauben“. Jedoch wird es schwierig, wenn man glaubt, etwas zu wissen. Glaube ist ahnen, und ahnen mutiert zur Überzeugung und harrt der Verwirklichung.
Wie sich Gott im Laufe der Geschichte beziehungsweise der Bibelteile wandelte, wobei das AT sozusagen relativ buchstabengetreu vom Tanach übernommen wurde, so ist das Bild des Teufels verändert worden. Das christliche Bild des Teufels orientiert sich stark an heidnischen Gottheiten, die umgedeutet wurden. Beispielsweise sieht man Ähnlichkeiten zum griechischen Gott Pan, so man Bilder vergleicht: Mit Widderhörnern, einem Schwanz, Bocks oder Pferdefuß oder zwei, schwarz und behaart.
Im christlichen Sinne gibt es im Judentum keinen Teufel der im Christentum verstandenen Art. Vielmehr ist der Begriff „Satan“ alias Sin-Thet-Nun ein von Gott verliehener Titel, der jedoch wertneutral, also weder gut noch böse zugeordnet wird.
Die christliche Veränderung/Verunstaltung der jüdischen Vorstellung von Gut und Böse als zusammengehörig ließ Gut- und Böse auseinander driften. Das Böse wurde zum Feind des Guten, des Gottglaubens. Die Götter der anderen Völker wurden von ihren Sockeln gestürzt, verunglimpflicht und verhöhnt. Aus dem Gott Baal wurde „Beelzebub“ wodurch dieser zum Dämonen gemacht wurde, dem „Herrn der Fliegen“. Oder auch Lucifer, der Lichtträger, hat seinen Ursprung bei Helios. Baphomet soll arabischen Ursprungs sein.
Wie immer man ihn nennt: Er kommt aus der „Hölle“. Dieser Begriff ist vom Namen der griechischen Unterwelt „Hel“ und deren gleichnamiger Göttin abgeleitet.
Alles läuft wieder auf die Frage aller Fragen zurück: Gibt es ETWAS und WAS ist das? Das, was jenseits unseres Wissens und finaler Erkenntnis hier auf Erden liegt?
Kierkegard fragt in seinen Nachbetrachtungen, was denn sei, wenn nun das Christentum trotz aller Leugnungen DOCH die Wahrheit ist? Dann haben sich bereits alle diejenigen versündigt, die versucht haben, ihn theoretisch mit den Erkenntnissen erkannter Logik und Wissen – bis dato – zu widerlegen. Somit sieht Kierkegard die Gefahr, wenn sich jemand dessen bewusst ist, das ein völliges Abgleiten in den Nihilismus vorprogrammiert ist. Die Stille, nichts ficht an, nichts lässt verzweifeln. Man hat sich abgefunden…
Aber der Atheist hat es nicht so gut. Denn er weiß überhaupt nicht, dass er nichts weiß.
Oscar Wilde schrieb: „Jeder von uns ist sein eigener Teufel, und wir machen uns diese Welt zur Hölle.”
Dabei könnte es möglicherweise so einfach sein, wenn sich die Menschen bewusst würden, dass ein Zusammenfügen von subjektivem Wissen mit dem hohen Ziel des Verstehens und des „herz“-lichen Fortschritts das „Inferno“ würde besiegen können.
Der Teufel baut an, wenn Kriege beginnen – sagt ein Sorbisches Sprichwort aus. Und Rousseau fragte, warum man die Hölle im Diesseits suchen wolle „Sie ist schon im Diesseits vorhanden, im Herzen der Bösen“.
Gerade jetzt zu Weihnachten ist die Stunde der Propheten, der Wahrsager und Esoteriker wieder gekommen: Das Symbol des Guten wird neu geboren. Und das Böse lauert. Nach Weissagungen sollte der Antichrist aus den Reihen der Politik neu erstehen. Ist er bereits geboren?
Das Böse hat schon immer eine eigene Faszination. Worin liegt diese begründet?
Ich denke, ein ergiebiges Thema: Hölle, Tod und Teufel.